Die Debatte, die es in Deutschland nicht gibt – und für die Charlie Kirk starb

vor etwa 2 Stunden

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Charlie Kirk lebte die Debatte. Er stellte sich seinen Gegnern frontal, suchte die Konfrontation und machte sie zum Kern seines Wirkens: das Ringen ums bessere Argument. Für viele junge Amerikaner wurde er so zur Identifikationsfigur – mutig, intelligent, rhetorisch brillant. Eine seiner letzten großen Diskussionen spielte sich in Cambridge ab: Eine linke Feministin im Pullover mit USA-Logo stand ihm gegenüber. Schon dieses Bild zeugt von einer Streitkultur, die in den USA noch gelebt wird – und die in Deutschland undenkbar wäre. Genau diese Art von Auseinandersetzung ist hierzulande kaum mehr möglich, wo Cancel Culture den Schlagabtausch zwischen rechtskonservativ und linksprogressiv erstickt.

Cambridge, vor wenigen Monaten: Eine linke Feministin – Tilly Middlehurst – im Pullover mit USA-Logo steht Charlie Kirk gegenüber, einem Vordenker des jungen amerikanischen Konservatismus. Es folgt eine Debatte, wie es sie in Deutschland nicht gibt – frontal und scharfzüngig, lebendig und geistreich, hart, aber respektvoll.

It’s all about the details: In den USA tritt selbst eine linke Feministin optisch patriotisch auf, weil links wie rechts – zumindest in nennenswerten Teilen – die amerikanische Nation als einen abstrakten, aber grundsätzlichen Rahmen betrachten, innerhalb dessen gestritten wird. In Deutschland wäre es undenkbar, dass eine Linke sich positiv auf die Nation bezieht.

Die Diskussion beginnt.

Middlehurst: „Ich bin eine Feministin – und meine Frage lautet: Welche Rolle sollten Frauen im öffentlichen und privaten Leben spielen – und welchen materiellen Nutzen haben sie von dieser Rolle?“

Kirk tritt inhaltlich einen Schritt zurück und fragt grundsätzlich: „Vielleicht fangen wir damit an, ob wir uns überhaupt einig sind, was eine Frau ist.“ Die Feministin hat ihre Gedanken geordnet: „Eine erwachsene, menschliche Frau. Das ist ein biologischer Zustand, der aber auch sozial erlebt wird.“

Damit positioniert sie sich gegen den postmodernen Konstruktivismus (Stichwort: blaue Haare und Judith Butler) – und eher innerhalb der Zweiten Welle der Frauenbewegung. Kirk fragt trocken: „Kann eine Frau eine Prostata haben?“ – worauf sie lavierend erklärt: „Biologisch nicht. Aber Menschen können sozial als Frauen kreiert werden, auch wenn sie biologisch männliche Merkmale wie eine Prostata haben.“

Kirk: „Das heißt, du kämpfst als Feministin nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer?“

Middlehurst: „Ja. Auch Männer erleben Schäden durch patriarchale Strukturen. Feminismus kämpft gegen Herrschaftssysteme insgesamt.“

Anschließend entwickelt sich eine Konfrontation, die in Deutschland tabuisiert wäre, weil ein echtes Aufeinandertreffen von rechtskonservativ und linksprogressiv nicht zugelassen wird – Cancel Culture lässt grüßen.

Eben das zeichnete den ermordeten Rechtskonservativen aus: Charlie Kirk, der aus Hass auf die Meinungsfreiheit brutal erschossen wurde, forderte die Werte der westlichen Zivilisation praktisch ein: die harte, aber intelligente Auseinandersetzung ums bessere Argument.

Es geht weiter um Glück und Unglück von Frauen:

Kirk: „Denkst du, Frauen sind heute glücklicher als vor 40 Jahren?“Middlehurst: „Ich denke, Frauen berichten heute mehr Stress und Unzufriedenheit – nicht wegen ihrer Rechte, sondern weil sie doppelt belastet sind: Sie sollen beruflich erfolgreich sein und zugleich veraltete Rollenerwartungen im Haushalt erfüllen. Außerdem wird Unzufriedenheit sichtbarer, weil Frauen sie heute äußern können. In den 1950er-Jahren hat man Frauen Medikamente verschrieben, um sie ruhigzustellen.“

Britische Mutter mit Kindern 1965, die auf einer Wiese herumtollen. Waren Frauen damals grundsätzlich glücklicher? Das behauptet Charlie Kirk – und bestreitet Tilly Middlehurst.

Kirk (ironisch): „Also haben Frauen früher nur nicht geklagt? Aber warum steigen dann heute die Selbstmordraten von Frauen?“Feministin: „Auch die Suizidraten von Männern sind stark gestiegen. Könntest du nicht zumindest einräumen, dass Feminismus nur eine mögliche Erklärung ist – neben vielen anderen?“

Kirk: „Natürlich gibt es viele Faktoren. Aber Feminismus ist der Faktor, der direkt vor uns liegt. Wir sehen sinkende Geburtenraten, steigende Unzufriedenheit. Seit den 1960ern predigen Leute wie Betty Friedan und Gloria Steinem: ‚Ihr seid im Haus gefangen, geht arbeiten, nehmt die Pille, friert eure Eizellen ein.‘ Und heute sind Frauen unglücklicher als vor 40 Jahren. Man muss fragen: Funktioniert das wirklich? Vielleicht gibt es biologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen, die wir respektieren sollten. Vielleicht wollen viele Frauen tief im Inneren heiraten und Kinder haben. Das sollten wir anerkennen und unterstützen. Denn am Ende zählt nicht, Managerin bei einem Schuhkonzern oder Bankerin in London zu sein. Wichtig ist, Kinder großzuziehen und etwas weiterzugeben, das bleibt, wenn man selbst nicht mehr da ist.“

Middlehurst: „Man kann das auch ökonomisch erklären: wachsende Ungleichheit, steigende Wohnungspreise, der Verlust sozialer Kohäsion. Das sind alles Faktoren, die Glück beeinflussen. Mehr Freiheit macht Menschen nicht unglücklicher – im Gegenteil, die meisten wollen mehr Freiheit, nicht weniger.“

Wie auch immer man sich in dieser Konfrontation positioniert – auch nuancierte Zwischentöne wären möglich –, man kann fast nur klüger werden, als wenn man im einseitigen Pro-Feminismus einer Welt verharrt, die Kirks Gedanken rigoros cancelt: jener klinisch gesäuberten Welt der Öffentlich-Rechtlichen etwa. Charlie Kirk stellte selbst die Öffentlichkeit her, in der er mit seinen politischen Gegnern stritt. Die Häme, mit der aus dem Lager der Linken auf seinen Tod reagiert wird, bezeugt, dass sie die Quelle der Gewalt ist – noch bevor man den Täter überhaupt gefasst hat.

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