Die Gewalt kommt von links

vor etwa 3 Stunden

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Bildquelle: Tichys Einblick

Der real existierende Linksextremismus in Deutschland sieht nicht so aus wie Heidi Reichinnek. Kein greller Lippenstift, keine flächendeckenden Tätowierungen, keine selbstverliebten Schreireden. In Wahrheit sieht er so aus:

Linksextremisten haben mit einer gezielten Brandstiftung zwei große Strommasten lahmgelegt. In der Hauptstadt des immer noch viertgrößten Industriestaats der Welt waren deshalb seit Dienstagmorgen zeitweise 50.000 Bürger und etwa 3.000 Betriebe ohne Strom.

Die Folgen waren dramatisch und für manche Menschen akut lebensbedrohend:

Die Feuerwehr musste mehrere Beatmungspatienten aus Pflegeheimen hektisch in Krankenhäuser verlegen. Die Notrufnummern 110 und 112 waren teilweise über viele Stunden nicht erreichbar. Auf zahllosen Straßen fielen Ampeln und Straßenlaternen aus.

In einem Bekennerschreiben bejubeln selbsternannte „Anarchisten“ ihre Tat: Man habe einem Technologiepark „den Saft abgedreht“. Dort würden Unternehmen sitzen, die angeblich „Krieg, Überwachung und Ausbeutung“ fördern. Nach eigenen Angaben wollen die Terroristen „kritische Infrastruktur sabotieren und Widerstand gegen Kapitalismus, Militarisierung und Technologisierung leisten“.

Dafür muss man dann wohl schon mal in Kauf nehmen, dass im Zweifel ein paar Senioren ersticken, weil ihre Beatmungsgeräte ausfallen. Ist ja für eine gute Sache.

Der Bundeskanzler verzichtet auf jeden Kommentar. Linksterroristen verüben in seiner Bundeshauptstadt einen massiven Anschlag auf die Infrastruktur und gefährden viele Menschenleben, aber Friedrich Merz schweiget stille.

Von einem „Stromausfall“ spricht der innenpolitische Sprecher der grünen Landtagsfraktion in Berlin – als ob da wegen blöder technischer Mängel ein Kabel durchgeschmort wäre.

Screenprint via Bluesky

Vasili Franco heißt der Mann, und er kritisiert nicht etwa die Attentäter, sondern den Berliner Katastrophenschutz. Das ergibt Sinn: Traditionell werden linke Gewalttäter von Grünen (und von der „Linken“ und von weiten Teilen der SPD) fürsorglich umhegt und in Schutz genommen. Nicht nur in Berlin.

Diese Reaktionen und Nicht-Reaktionen sind absolut bezeichnend dafür, wie „Unsere Demokratie“ mit linker Gewalt umgeht.

CDU und CSU haben sich für die rückgratlose Variante entschieden: dem Verschweigen. Um des lieben Koalitionsfriedens Willen – also, um Kanzler zu bleiben – schluckt Friedrich Merz jede linke Zumutung und sieht über wirklich alles hinweg, auch über linken Terror. Von der Union ist als Beitrag zur Verteidigung der freiheitlichen Demokratie, des Rechtsstaats und der Marktwirtschaft absolut nichts mehr zu erwarten.

Derweil werkelt das grün-linke Lager im Land fleißig an einer Umpolung unserer Rechtsordnung. Die Meinungsfreiheit wird sukzessive zurechtgestutzt, freilich nur für Nicht-Linke. Wer Robert Habeck als „Schwachkopf“ bezeichnet, bekommt eine Hausdurchsuchung. Bei Gesinnungsgenossen ist die neue Gesinnungsjustiz dagegen erwartbar nachsichtig:

Friedlicher Widerspruch gegen das herrschende Polit-Kartell wird systematisch kriminalisiert. Echte Gewalt von links wird dagegen verharmlost und bagatellisiert.

Derzeit eindrucksvollstes Beispiel ist die geradezu hysterische Fürsorge von Katrin Göring-Eckardt und den anderen üblichen Verdächtigen für Maja T. und die Hammerbande, die in Ungarn wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung vor Gericht stehen.

Kein deutsches Vergewaltigungsopfer hat jemals so viel Zuwendung von unseren Linken erfahren wie jetzt ein linksradikaler mutmaßlicher Totschläger.

In Dauerbeschallung beschwören der öffentlich-rechtliche Rundfunk und die vielen anderen ideologisch angeschlossenen Medienhäuser unaufhörlich eine angebliche Gefahr von rechter politischer Gewalt. Dabei werden die offiziellen Zahlen bis zur Unkenntlichkeit verbogen. Den islamistischen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg 2024 ordnet Wikipedia inzwischen ernsthaft als möglicherweise rechtsextremistische Gewalttat ein.

Wie kann das passieren? Ganz einfach: Ein „Radikalisierungsforscher“ namens Hans Goldenbaum hat im Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) behauptet, die Todesfahrt des saudischen Staatsbürgers Taleb A. stünde „in einer Reihe mit Halle und Hanau“. In diesen beiden Städten hatten zwei Deutsche Anschläge auf Ausländer verübt. So wird im MDR und bei Wikipedia aus der Bluttat eines saudischen Moslems ein Verbrechen mit mutmaßlich rechtsextremistischem Hintergrund.

Kaum zu glauben, aber wahr.

Auch die Polizeistatistik zu „Politisch motivierter Kriminalität“ (PMK) ist, wie inzwischen jede regierungsamtliche Veröffentlichung, weniger eine sachliche als vielmehr eine propagandistische Publikation. Die Erhebungsmethoden folgen politischen Vorgaben und sind auch polizeiintern wegen ihres zweifelhaften Erkenntniswerts umstritten.

So wird jeder antisemitische Übergriff erst einmal automatisch dem „rechten“ Täterspektrum zugeordnet. Man könnte deutsche Juden ja einmal fragen, wo sie lieber hingehen würden: auf einen AfD-Parteitag – oder auf einen „Free-Palestine“-Aufmarsch. Aber das ist ein Thema für einen anderen Text.

Insgesamt werden in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2024 mehr rechts- als linksmotivierte politische Straftaten gezählt. Das wird dem Publikum auch immer und immer wieder eingebläut (Dauerbeschallung, siehe oben).

Doch interessant ist ein Blick ins Detail.

(Bei den Straftaten im Kontext Nahostkonflikt werden die mit Abstand meisten Fälle – 5.138 – übrigens weder dem linken noch dem rechten Täterfeld zugeordnet, sondern einer „ausländischen Ideologie“. Welche das wohl sein mag?)

Für echte Linke ist Gewalt seit jeher ein adäquates Mittel der politischen Auseinandersetzung. „Die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen“, wusste schon der Massenmörder Mao. Keine Verbrechergruppe hat so viele Opfer hinterlassen wie die „Rote Armee Fraktion“ RAF. Nicht zufällig besuchten die Linksterroristen schon in den 1970er-Jahren palästinensische Ausbildungslager.

Bis heute zeichnen sich alle Möchtegern-Revolutionäre durch ein demokratieverachtendes Rechtsverständnis aus. Jan van Aken, Co-Vorsitzender der „Linken“, erklärt öffentlich, dass man sich an geltende Gesetze nicht halten müsse, um die eigene politische Agenda durchzusetzen. Er selbst hat 2016 mit einer versteckten Kamera Geheimdokumente aus dem Bundestag geschmuggelt und sie dann Greenpeace übergeben. Bis heute findet van Aken das völlig in Ordnung.

Hätte zum Beispiel ein AfD-Abgeordneter dasselbe mit Migrationspapieren getan, würde van Aken die Tat selbstverständlich als verfassungsfeindlich verdammen. Für den dunkelroten Parteichef gilt ganz offen zweierlei Maß: Linke kämpfen für das Gute, Rechte „treten nach unten“ und „dienen nicht der Allgemeinheit“.

Das ist derselbe Humus, aus dem dann linke Gewalttaten entstehen. Viele Menschen kritisieren die SED-Nachfolgepartei, weil sie ungebrochen das Erbe der Mauermörder angetreten hat. Das stimmt zwar.

Doch die „Linke“ muss nicht wegen ihrer Vergangenheit konsequent und unnachsichtig bekämpft werden, sondern wegen ihrer Gegenwart.

Der tödliche Schuss auf den konservativen US-Publizisten Charlie Kirk gibt den Blick frei auf ein paar Einsichten, denen die deutsche Öffentlichkeit bisher ausgewichen ist.

Erstens: Im linken Kosmos ist Mitmenschlichkeit ein politischer Kampfbegriff ohne individuelle Bedeutung. In Wahrheit wird der Andersdenkende systematisch entmenschlicht. Man bezeichnet ihn einfach so lange als Nazi, bis er nicht mehr als Mitmensch mit eigener Würde wahrgenommen wird.

Dann ist er im Wortsinn zum Abschuss freigegeben. Und dann kann man auch ohne jeden Gewissensbiss jubeln, wenn man bei seiner Ermordung buchstäblich in der ersten Reihe sitzt.

Zweitens: Echte menschliche Werte finden sich rechts. Und nur rechts. Familie, Pflicht, Glaube – all das sind linke Hassbegriffe. Kein konservativer, bürgerlicher Mensch würde öffentlich den Tod eines anderen Menschen bejubeln. Für Rechte ist Menschenwürde nicht nur ein Wort.

Drittens: Die zeitgenössischen linken Demagogen versuchen seit Jahren, den fundamentalen Unterschied zwischen Worten und Taten zu leugnen. In der Philosophie nennt man das einen Kategorienfehler, in der modernen linken Ideologie ist das so etwas wie ein Naturgesetz.

Wenn man den Leuten aber ständig einredet, dass Worte Gewalt sind, dann werden die Leute irgendwann auf Worte mit Gewalt reagieren. Und dann werden Menschen erschossen, nur weil sie eine andere Meinung haben.

Die Linke erntet jetzt, was sie gesät hat.

Linke fantasieren darüber, dass „die Rechten“ die Demokratie und den Rechtsstaat und die Meinungsfreiheit abschaffen wollen. Im nächsten Atemzug feiern dieselben Linken dann, wenn jemand für eine andere Meinung vor seiner Familie öffentlich hingerichtet wird. So sind sie, die Bewohner des grün-linken Biotops – in Deutschland, in den USA und überall sonst.

Die modernen Linken sind die wahren Rechtsextremisten.

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