„Die Lage bleibt ernst“: Porsche-Chef kündigt harten Sparkurs an

vor etwa 5 Stunden

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Porsche-Chef Oliver Blume bereitet die Belegschaft auf zusätzliche Sparmaßnahmen vor. In einem internen Schreiben warnt er: „Die Lage bleibt ernst, und die Branche entwickelt sich sehr dynamisch.“ An die veränderten Marktbedingungen müsse man sich anpassen. „Im zweiten Halbjahr 2025 verhandeln Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretung von nun an über ein zweites Strukturpaket, um die Leistungsfähigkeit des Unternehmens langfristig abzusichern.“ Ziel der kommenden Gespräche sei es, Porsche wettbewerbsfähig zu halten.

Ob es zu einem weiteren Stellenabbau kommt, ist bislang offen. Zu den Details der bevorstehenden Verhandlungen mit dem Betriebsrat äußerte sich Blume nicht. Anfang des Jahres hatte das Unternehmen angekündigt, bis 2029 rund 1900 Arbeitsplätze in der Region Stuttgart abzubauen. Für die Beschäftigten der Porsche AG besteht noch bis 2030 eine Beschäftigungsgarantie, sodass betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen bleiben und der Personalabbau auf freiwilliger Basis erfolgen muss.

Blume erklärte schlicht: „Bei den Verhandlungen über ein zweites Maßnahmenpaket werden Vorstand und Betriebsrat gemeinsam Lösungen entwickeln.“ Klar sei jedoch, dass das traditionelle Geschäftsmodell des Unternehmens angesichts veränderter Marktbedingungen an seine Grenzen stoße. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hätten sich in kurzer Zeit erheblich verschärft, und das erwartete Wachstum der Elektromobilität bliebe in vielen Märkten hinter den Prognosen zurück. Dadurch gerate Porsche stärker unter Druck als andere Autobauer – Blume sprach von einer „Krise der Rahmenbedingungen“.

Laut Oliver Blume gebe es drei Hauptursachen für die derzeit schwierige Situation des Unternehmens: Zum einen sei der chinesische Markt für hochpreisige Luxusgüter nahezu kollabiert, zum anderen belasten in den USA die teils drastisch höheren Zölle seit April sowie der ungünstige Dollarkurs das Geschäft erheblich. Hinzu kämen massive Investitionen, die nötig seien, um angesichts des schleppenden Trends zur Elektromobilität die Modellentwicklung flexibel zu gestalten. Porsche kalkuliert entsprechend für das laufende Jahr mit Zusatzkosten in Höhe von bis zu 1,3 Milliarden Euro.

Die Folgen spiegeln sich auch in den Finanzergebnissen wider: Nach bereits schwachen Zahlen im vergangenen Jahr ging der Gewinn im ersten Quartal 2025 weiter zurück – das operative Ergebnis fiel um gut 40 Prozent auf 760 Millionen Euro, und auch die Umsätze blieben mit rund 8,86 Milliarden Euro unter dem Vorjahr. Diese Entwicklung zwang Porsche dazu, seine Prognose für 2025 zu senken. Ende Juli will das Unternehmen detaillierte Halbjahreszahlen vorlegen. Zuletzt hatte das Management einen erneuten Absatzrückgang vermeldet, wobei die Verkäufe in China besonders stark nachließen.

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