Die Merz-Rebellen: Aus der CDU ausgetreten, weil sie den Wortbruch nicht mitmachen wollten ++ Das große Gespräch

vor etwa 1 Monat

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Alle großen Revolutionen beginnen in kleinen Orten. Kühlungsborn könnte so ein Ort sein.

Die AfD hat sich hier bei der Bundestagswahl auf 27,8 Prozent verdoppelt. Und dennoch hat in dieser wunderschönen Küstenstadt an der Ostsee ein CDU-Ortsverband tapfer die Stellung gehalten und versucht, gute Politik für die Menschen zu machen.

Die aktuelle Folge „Achtung, Reichelt!“ sehen Sie hier:

Doch dann kamen Friedrich Merz, der große Schuldenwortbruch und die Koalitionsverhandlungen, in denen die Union gerade dabei ist, nahezu alle Wahlversprechen aufzugeben. Von einer Migrationswende ist nicht mehr die Rede, beim Thema Steuern traut sich die Union nicht mal mehr, mit klarer Stimme Erhöhungen auszuschließen. Die Atomkraft, diese für Deutschland überlebenswichtige, saubere, zuverlässige Spitzentechnologie, wird voraussichtlich für immer abgeschaltet bleiben, obwohl die ganze Welt über diesen Wahnsinn Made in Germany lacht.

Friedrich Merz hat vor der Wahl vollmundig versprochen, die Migrationskrise zu lösen und keine neuen Schulden zu machen.

Hier in Kühlungsborn ist es deswegen zum Aufstand gegen die Bundes-CDU und den Vorsitzenden Friedrich Merz gekommen.

Der Stadtverband ist mit zwanzig Leuten nahezu geschlossen aus der CDU ausgetreten und hat einen so dramatischen wie enttäuschten Brandbrief an die Parteizentrale verfasst. In dem Brief heißt es:

„Jeder von uns ist aus bestimmten Überzeugungen und Grundwerten in die CDU eingetreten. Wenn jedoch grundlegende Punkte und rote Linien überschritten werden, die diese Werte zerstören, muss man zwangsläufig Konsequenzen ziehen. Dies tun wir hiermit und treten aus der Christlich-Demokratischen Union mit sofortiger Wirkung aus.

Unsere Entscheidung basiert auf einer Reihe tiefgreifender politischer Entwicklungen, die wir nicht mehr mittragen können. Die Schuldenbremse ist die DNA der CDU. Durch die aktuelle Grundgesetzänderung wurde diese faktisch aufgehoben. Hierbei handelt es sich nicht um ein ‚Sondervermögen‘, sondern um zusätzliche Schulden in Höhe von 1 Billion Euro – mit schwerwiegenden Folgen für unser Land.

Zusätzlich hat die Aufnahme der Klimaneutralität bis 2045 in das Grundgesetz für uns das Maß endgültig überschritten. Politische Zielsetzungen dieser Tragweite gehören nicht in die Verfassung, sondern in die demokratische Debatte. Wir sehen bereits jetzt die Konsequenzen: steigende Inflation, wachsende Preise, eine massiv zunehmende Zinslast und eine große Last, die wir der jungen Generation aufbürden. Ein weiterer entscheidender Punkt bleibt die Migrationspolitik. Die Pull-Faktoren müssen auf das absolute Minimum reduziert werden. Einen großen, wirksamen Wurf sehen wir mit der SPD als Koalitionspartner derzeit nicht.

Es tut uns allen persönlich sehr weh – vor allem, da wir hier einen politisch sehr aktiven und engagierten CDU-Stadtverband aufgebaut hatten.“

Alle großen Revolutionen beginnen in kleinen Orten. Überall im Land sind CDU-Mitglieder fassungslos über das, was seit dem Wahltag passiert. Deswegen bin ich sehr froh, mit den CDU-Rebellen von Kühlungsborn gesprochen zu haben. Über ihren Frust, ihre Motive, über den Aufstieg der AfD in Mecklenburg-Vorpommern und ihre Botschaft an Friedrich Merz.

Das ganz Gespräch sehen Sie hier:

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