
„Wo ist der Unterschied zwischen Kolumbien und den Niederlanden, außer dass wir Fahrrad fahren?“, Vito Scrupala, Strafverteidiger, 2021
Als ich 1992 nach Amsterdam zog, um für eine internationale Agentur Kampagnen zu machen, bot sich mir der Eindruck von einem Weltdorf, irgendwo zwischen Blumenmarkt und Junkie XL. Auch surinamische und antillianische Holländer gehören hier zur kleurrijken – also bunten – Gesellschaft.
Dass es sich bei der Stadt in Wirklichkeit um einen Flickenteppich aus lauter Ghettos handelt, in der unterschwellig ein Vor-Bürgerkrieg tobt, lag jenseits meiner Vorstellungskraft. Erst als mein Auto, – „wegen des deutschen Kennzeichens“ – alle vierzehn Tage aufgebrochen wurde, ahnte ich erstmals die Kehrseite der Medaille.
Der Polizist, der meine Anzeigen protokollierte, verortete die Täter sofort bei den Allochthonen. Das ist die niederländische Bezeichung für Personen mit Migrationshintergrund. Um dann im Nachsatz zu betonen, er habe das eben nicht rassistisch gemeint.
Rascisme (Rassismus) und Diskriminatie (Diskriminierung) gehörten schon damals zum Framing der öffentlichen Meinung, um den Dauerstress mit den Allochthonen, vor allem den jungen Maghrebinern, zu relativieren. Fast immer fielen die Worte im Zusammenhang mit Drogenhandel oder Jugendkriminalität. Ein Kollege, der auf der Sumatrakade wohnte, tröstete mich damals, man habe auch schon mal sein Autoradio geklaut. Er habe sich dann an einen muslimischen Friedensrichter gewandt und wenige Tage später lag das gestohlene Radio dann wieder vor seiner Tür.
Neue Einbrüche hätte es danach nie mehr gegeben. Hinsichtlich der Lage unserer Agentur riet er mir, meinen Wagen niemals vor dem Mondriaan Lyceum abzustellen. Viele „Dealer“ gingen dort – wenn auch unregelmäßig – zur Schule. Im Rifgebirge, wo das Gros der Maghrebiner herkäme, gälte das Stehlen als Mutprobe junger Männer. Niemand hier stehle aus Not, sondern um sich zu beweisen.
Tatsächlich waren – einer Untersuchung des Wochenblatts Elsevier zufolge – marokkanische Jugendliche bereits fünfmal so häufig in kriminelle Delikte verwickelt wie ihre indigenen Altersgenossen. Vor dieser Tatsache hatte die weiße Noch-Mehrheitsgesellschaft bereits resigniert, die Polizei beschränkte sich auf Schadensbegrenzung und einer Art Verwaltung des täglichen Unrechts. Von einer realen Bekämpfung der Brandherde – er lag schon damals in den Moscheen – hatte man sich verabschiedet.
Dass es um mehr ging als nur Autoradios, zeigte mir dann ein anderer Fall. Eine britische Kundin unserer Agentur hatte den Fehler gemacht das Viertel Slotervaart/Overtoomse Veld zu Fuß erkunden. Auf einer Strecke von 3 Kilometern war sie am helllichten Tag mehrfach angespuckt worden. Völlig aufgelöst erreichte sie das Büro, wo unsere kopftuchtragende Rezeptionistin nonchalant meinte, es wäre eben nicht ratsam für eine weiße Frau mit einem kurzen Rock durch eine „marokkanische Straße“ zu laufen.
Eine Marokkanische Straße in Amsterdam? Stadtviertel wie Slootervaart oder die Kolenkitbuurt waren offenbar damals schon ein No-go-area für Weiße. Dass das im Grunde genommen ein Statusverlust war, schien keinem der Anwesenden bewusst zu sein. Ähnliches war mir nur aus meiner Studienzeit in San Francisco bekannt, wo die Polizei weiße Touristen vor gewissen Gegenden warnt.
Überhaupt, je länger ich in Amsterdam wohnte, umso schwerer fiel es mir, irgendwo ein echtes Miteinander zu erkennen. Lebte nicht jeder hier in seinem ethnischen Lager und missgönnte den weißen Holländern ihre angeblichen Privilegien? Trotz großzügiger Alimentation und ununterbrochenen Kniefällen vor den einstigen Kolonisierten schien es bei einem „Wir gegen die Weißen“ geblieben. Nichts, aber auch gar nichts, war in einem halben Jahrhundert der unentwegten Integrationsbemühungen zusammengewachsen. Manchmal erschien mir die Leidensfähigkeit der Einheimischen wie ein irrationaler Versuch, für die Apartheid Buße zu tun. Vergleichbar mit dem Schuldkult der Deutschen. Es war alles ziemlich irrational.
Hinter dem Rücken der indigenen Bevölkerung förderten Gemeinden den Bau von Moscheen und Import-Märkte, die Einwanderer mit ethnischen Lebensmitteln versorgten. Dubiose Zentren zur Förderung marokkanischer Kultur wurden jahrzehntelang vom Staat großzügig bezuschusst, bis sie dann als Drogenumschlagplatz Schlagzeilen machten.
Bedenken angesichts der andauernden Forderungen gab es erst als sich Krankenkassen weigerten für religiöse „Beschneidungen“ zu zahlen.
Lag der rechte Geert Wilders vielleicht doch nicht ganz falsch, wenn er vorschlug, um „ihre Kultur der Toleranz zu schützen, müssten die Niederländer gegenüber intoleranten Personen genauso intolerant sein“? Damit war zweifellos bereits die muslimische Gegen-Gesellschaft gemeint, die sich niemals anpassen würde und deren Jungmänner einen Dauer-Affront verkörperten.
Die Leidtragenden schon damals: Frauen, Kinder und ältere Menschen. Ein bereits 2001 veröffentlichter Untersuchungsbericht von Jaap Noorda mit dem Titel „Gehilfen und Taugenichtse “ thematisierte erstmals Migranten-Banden, die sich „auf weiße Rentner spezialisiert“ hatten. Selbst betagte Bewohner von Pflegeheimen (Geuzeveld) fielen dieser kruden Form von angewandtem Sozialdarwinismus zum Opfer. Vielleicht waren die Täter aus ihren Heimatländern nichts anderes gewöhnt, aber dass der niederländische Staat einfach nichts unternahm, bleibt beschämend.
Der Kulturanthropologe Hans Werdemölder sprach hinsichtlich der brutal vorgehenden Jungmänner von „einer kriegerischen Kultur rivalisierender Stämme“ , die „ständig mit unserem effeminierten und nachsichtigen sozialen Lebensstil kollidiert“. Sie verstehen sich im besten Sinne des Wortes als „Stamm“, wo sie auftreten kommt es zu einer sittlich-kulturellen Karambolage, sehr oft zum Nachtteil der Einheimischen.
Dabei ist es bis heute geblieben. Das individuelle Gewalthandeln summiert sich daher zu einer Form von Gruppengewalt, die bislang von keinem europäischen Staat untersucht worden ist. Der Linke glaubt bis heute dieses typisch „männliche Phänomen“ hätte es nur im Nationalsozialismus gegeben, dabei handelt es sich um ein psychologisch erforschtes „gleichgerichtetes (a)soziales Verhalten von gewaltaffinen Männergruppen“, das über so genannte Spiegelneuronen im Gehirn funktioniert. Die auffällige Disposition junger, migrantischer Männer zur Überbewertung der eigenen kulturellen Identität bei gleichzeitiger Abwertung der „fremden Gruppe“ erklärt sich von selbst, da diese defizitären Figuren in der Regel einer patriarchalischen Gesellschaftsform entstammen und einer Religion huldigen, die Gewalt legitimiert, normalisiert und internalisiert.
Fragwürdige Kulturbereicherungen wie das im arabischen Kulturkreis beliebte „gemeinschaftliche sexuelle Belästigen“ haben die Lebensweise emanzipierter Frauen bereits nachhaltig verändert. Frau hat längst begriffen, dass die Straße den fremden Schlägern gehört und bleibt nachts zuhause – so wie es sich eigentlich für die sittsame Muslima gehört. Unglaublich, dass ein paar tausend dominant auftretende Jungmänner eine liberale Kultur in nur wenigen Jahren komplett umkrempeln konnten!
Von Theo Van Gogh hörte ich übrigens einmal den Spruch, liberal oder grün-links sei in Amsterdam nur noch derjenige, der noch nie von allochthonen hangjongeren ausgeraubt worden sei.
Wie sehr die Niederlande damals schon unter diesen permanenten Feindseligkeiten litten, bestätigte dann eine 2006 veröffentlichte Umfrage des GDP. Ein Viertel der niederländischen Bevölkerung lehnte demnach eine weitere Zuwanderung ab. 41 % beurteilten Einwanderer als „unerträglich“, 24 % als „faul“ und 36 % als „unehrlich“ . Man muss dringend davon ausgehen, dass diese Urteile auf Erfahrungswerten beruhen. 49 % der Befragten gaben an, in der Gegenwart von Marokkanern immer „feindselige Spannungen zu fühlen“.
Statt diese Ergebnisse zu akzeptieren, wurden sie von den Medien als „Vorurteile von weißen PVV-Wählern“ verhöhnt. Und trotz der Tragödie um Pim Fortuyn, der in seinem Buch De verweeste samenleving (Die verfaulte Gesellschaft) das hochriskante Spiel der Multikulturalisten kritisierte, sind die Medien noch immer nicht willens, den Bürgern die Wahrheit zu sagen: Die Leidtragenden des großen, multikulturellen Boheis sind und bleiben die weißen Holländer, die man dazu verdammt hat, ihre erklärten Feinde zu alimentieren. Die sprachlichen Framings der Medien verhindern bis heute, dass indigene Niederländer die Einwanderer endlich als reale Bedrohung erkennen.
Wie konnten die „Blanken“ nun über mehr als halbes Jahrhundert so dermaßen genasführt werden, dass sie keine Hilfebedürftigen, sondern Schlangen und Wölfe unter ihrem Dach ansiedelten? Lag es vielleicht wirklich nur an der von Linksliberalen kontrollierten Presse, die unermüdlich gegen die natürliche Abwehrreaktion des Volkes agitierte und wahrheitsgetreue Berichte über migrantische Kriminelle sofort „rassistische Herabwürdigung“ nannte?
Was zur Hölle hat die Hautfarbe mit religiösem Fanatismus zu tun? Selbst als am 11. September 2001 das Welthandelszentrums brannte und Muslime auf dem August Allebéplein ein Freudenfest feierten, das AT5, der Amsterdamer Stadtsender, live übertrug, wurde das Fest des Hasses nicht von der Polizei aufgelöst. Stattdessen verschwand AT5 für ein paar Stunden vom Netz. Die Amerika-Hasser sollten also ungestört unter Ausschluss der Öffentlichkeit Bin Ladens Terrorakt feiern.
Wie bigott kann ein Staat sein? Oder war es bereits die finale Unterwerfungsgeste an den vitaleren Stamm, der in manchen Städten bereits über die Hälfte der Einwohner stellte?
Es war bekannt, dass holländische Schüler den sprachlichen Infantilismus ihrer migrantischen Mitschüler imitierten, ein deutliches Zeichen von umgekehrter Integration. Appelle von Lehrern, die auf diese Anomalie hinwiesen, wurden von der Presse als Panikmache abgetan. Auch die ansonsten immer so kritischen Links-Intellektuellen zogen es vor vornehm zu schweigen, schließlich hatten sie ja stets von der multikulturellen Verwüstung profitiert.
Die feige Toleranz der Behörden, das ewige Wegsehen, wenn der Täter eine dunkle Hautfarbe hat, ermutigte die Allochthonen noch in ihrer Respektlosigkeit. In Masterdam – ihre Bezeichnung für ihr Amsterdam – nahm man sich einfach, was einem die weiße Gesellschaft nicht freiwillig gab. Der Araber ist hier der „Master“, das heißt der Herr, und getreu seines Temperaments lässt er das die Einheimischen unentwegt spüren. Vorbilder dieses „Raubmenschentums“ gab es genug. Der auf Fußball reduzierte Nationalstolz des Landes setzte sich bis Ende der 1990er Jahre vornehmlich aus allochthonen Spielern zusammen, nicht ganz grundlos „Clockwork Orange“ genannt. Vor allem Patrick Kluivert (Spitzname: Snuifert, Kokser) geriet regelmäßig mit dem Gesetz in Konflikt und entging doch stets wieder auf wunderbare Weise der Justiz.
All dies mögen nur Momentaufnahmen aus zehn Jahren sein, doch in ihrer Gesamtheit belegen sie bereits die rechtsstaatliche Handlungsunfähigkeit, die heute in vielen europäischen Ländern zum Alltag gehört. Legislative, judikative und die exekutive Gewalt sind wie gelähmt, wenn um kriminelle Ausländer geht, die allmählich in der Überzahl sind.
Teil 3 lesen Sie morgen.