Die Planwirtschaft von Ursula von der Leyen hat die deutsche Automobilwirtschaft ruiniert

vor etwa 22 Stunden

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Die Talfahrt der deutschen Automobilindustrie hat zuallererst mit dem „Green Deal“ der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu tun. Wenn man allen Ernstes ab 2035 den Verbrennungsmotor verbieten will, muss man wissen, dass China einen Weltmarktanteil bei der Lithium-Ionen-Batterie von nahezu 80 Prozent hat. Damit gibt man China einen strategischen Hebel gegen die Automobilindustrie in Europa und damit gegen Europa insgesamt in die Hand. China ist in dieser Technologie führend und wird auf absehbare Zeit immer billiger sein als europäische Hersteller.

Chinesische Hersteller sind führend in der Produktion von Lithium-Ionen Batterien.

Der zweite in dieser Hinsicht relevante Punkt sind die sogenannten Taxonomien, mit denen die EU-Kommission nach klassisch planwirtschaftlich-sozialistischer Manier Finanzströme in Europa lenken und so Investitionen durch große Fonds und andere in die Verbrenner-Technik unterbinden wollte. Diese Taxonomien schädigen die europäische Automobilwirtschaft – und andere Bereiche der Volkswirtschaft – nachhaltig, wissentlich und leider auch sehr gründlich.

Der dritte Punkt hat auch wieder mit dem politischen Eingreifen zu tun: Wenn man eine eigene Batteriefabrik errichten will und glaubt, politisch die jeweilige Technologie auswählen zu können, gräbt man 15-Milliarden-Gräber wie etwa im Falle Northvolt, bei dem auf Nickel/Mangan-Technologie gesetzt wurde, während sich Batterien mit Nickel/Eisen-Sammlern (LFP) derzeit auf dem Markt durchsetzten. Die Spezialmaschinen für Northvolt kamen übrigens wiederum durchweg aus China. Wo bleiben da die europäischen Maschinenhersteller? Peking könnte innerhalb von drei Wochen (sehr unwahrscheinlich, doch potenziell möglich) mit einer gezielten Blockade der Lieferung von Batterien und Batterie-Komponenten die Automobilindustrie in ganz Europa lahmlegen.

Wenn man nach den Ursachen für das aktuelle Straucheln der deutschen Autobauer sucht, kommt man um den Punkt des Manager-Versagens allerdings nicht herum. Es begann mit Ex-VW-Chef Herbert Diess, der zum Ablenken vom Diesel-Skandal den Verband der Deutschen Automobilwirtschaft als größter Beitragszahler für die Batterietechnologie unter Druck setzte. Ganz grundsätzlich muss man sagen, dass der Mut der Industrie regelmäßig vor dem Königsthron endet, und die Politik wollte nun mal den Umstieg auf E-Autos. Einzig BMW hat sich der unsinnigen Ideologie widersetzt und wird nun etwas weniger hart getroffen.

Herbert Diess war von 2018 bis 2022 Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG.

Außerdem führt die allgemeine Klimaschutz-Debatte dazu, dass Top-Manager fürchten, dass Verbrenner-Autos zum Kurs-Risiko für die Aktien ihres Unternehmens werden und Entscheidungen zum Teil wider besseres (technologisches) Wissen treffen: getrieben von einer unsinnigen Taxonomie.

Ganz allgemein kann man sagen: Politik hat versucht, die Wirtschaft zu lenken, die Kunden zu bevormunden und den Markt außer Kraft zu setzen. Dieser Versuch ist krachend gescheitert. Die Zeche zahlen wir alle, die Automobilarbeiter, aber auch die Bürger, deren Wirtschaftsstandort schwächer wird und für die Arbeitslosigkeit sichtbar steigt.

Es ist gut, dass Mercedes jetzt beschlossen hat, offenbar wieder Sechs- und Achtzylindermotoren neu bzw. weiterzuentwickeln und einen Kurswechsel zu vollziehen.

Bei der Bundesregierung kann ich leider bislang noch nicht erkennen, dass man die ganze Tragweite der nötigen Umsteuerung wirklich verstanden hat und auch tatsächlich in Angriff nehmen will. Wenn man die deutsche Automobilwirtschaft und den Standort Deutschland insgesamt erhalten will, zählt jeder Tag.

***Prof. Kurt Lauk saß in den Vorständen von Audi, Daimler und des Energiekonzerns Veba (heute EON) und war 15 Jahre Chef des CDU-Wirtschaftsrats.

Lesen Sie auch: Der „Green Deal“ gehört aufgelöst!

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