
Mit einer Rumpelregierung unter CDU-Kanzler Friedrich Merz kehrt auch der deutsche Rumpelfussball zurück. Das lustlose und peinliche Auftreten der Elite-Kicker in Bratislava gegen das Team der kleinen Slowakei passt zum Zustand Deutschlands. Wirtschaftsleistung sinkt, Arbeitslosigkeit steigt und an der Spitze ein Kanzler, der Wahlversprechen in Serie bricht. Für seine schwarz-rote Koalition gilt schon jetzt: Es regiert zusammen, was inhaltlich nicht zusammengehört.
Spielt jetzt auch im deutschen Nationalteam eine Truppe, die mental nicht zusammengehört? Anders kann sich der Fußballfan den desaströsen Auftritt unserer Balltreter in der slowakischen Hauptstadt Bratislava nicht erklären. Überlegen und ungefährdet gewann die Slowakei ihr erstes Qualifikationsspiel gegen das hochfavorisierte Deutschland für die kommende Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko ohne Gegentor mit 2:0. Dabei träumten hierzulande Reporter schon im Vorfeld vom fünften WM-Titel.
Dabei hat Deutschland noch nie gegen die Slowakei verloren. Umgekehrt gewann die Slowakei mit einem erfrischenden Spiel gegen die Deutschen historisch zum ersten Mal. Die 1.500 angereisten Fans pfiffen ihre DFB-Truppe daher zurecht aus. Schließlich führten die eher unbekannten Slowaken (Weltrangliste 52) als geschlossene Mannschaft die prominenteren deutschen Kicker (Weltrangliste 9) in Bratislava regelrecht vor.
Zum dritten Mal in Folge musste die deutsche Nationalmannschaft eine Niederlage in einem Wettbewerb einstecken. Zuletzt verlor die Truppe von Übungsleiter Julian Nagelsmann in der Nations League ihre Spiele gegen Portugal (1:2) und Frankreich (0:2).
Selbst der ARD-Reporter sprach am Donnerstagabend von einem „Totalschaden in Bratislava“. Vor allem tauhid-Fingerzeiger Antonio Rüdiger war dabei ein Totalausfall. Aber auch kein anderer Spieler hatte Lust sich in dem verkorksten Spiel noch einmal aufzubäumen oder das Ehrgefühl, sich gegen die Blamage zu wehren.
„Historische Pleite – Deutschland von der Slowakei vorgeführt“, musste sogar die ARD-Sportschau Online titeln.
Auch Bundestrainer Nagelsmann musste einräumen: „Der Gegner war uns von der ersten bis zur letzten Minute meilenweit überlegen, das ist Fakt.“
Spielführer Joshua Kimmich gesteht offen: „Wir wissen alle, dass das von jedem einzelnen ein sehr, sehr schlechtes Spiel war. Wir haben vorher vom WM-Pokal geredet, aber wenn wir so weitermachen, fahren wir nicht mal zur WM.“
Nach dem kurzen Lichtblick bei der Europameisterschaft daheim 2024 ist die Rückkehr der Rumpelfußballer mehr als offensichtlich.
An der Regenbogen-Kapitänsbinde hat es diesmal jedoch nicht gelegen. Denn die hat Sportdirektor Rudi Völler in die Asservatenkammer verbannt. Joshua Kimmich trug die blaue Mannschaftsführerbinde mit dem weißen C (Captain) am Arm.
Dennoch befand Weltmeister und TV-Experte Bastian Schweinsteiger schonungslos: „Wir waren richtig schlecht.“ Und: „Das Spiel war ein richtiger Rückschlag.“ Die Deutschen könnten in der Verfassung froh sein, wenn sie sich überhaupt für die WM in Amerika qualifizieren. Die Probleme hätten schon vor Jahren angefangen.
Die Auftritte unserer Profis samt dem organisatorischen Umfeld spiegeln in vielen Sportarten derzeit nur den geistigen und auch den wirtschaftlichen Zustand Deutschlands wider. Ob sportlich oder politisch – Deutschland braucht international keiner mehr ernst nehmen.
Mit diesem blamablen 0:2 der deutschen Fußballnationalmannschaft wird sogar die sicher geglaubte WM-Qualifikation ein Problem. Rutscht Deutschland vom Platz neun der FIFA-Weltrangliste bis zur WM ab, kommt das Team des umstrittenen DFB-Präsidenten und langjährigen SPD-Politikers Bernd Neuendorf nicht mehr unter die ersten neun der Topmannschaften, die jeweils an die Spitze einer Turniergruppe gesetzt werden. Dann droht selbst bei einer Qualifikation schon das Aus in der Vorrunde gegen einen Favoriten. Aber das wäre ja nichts Neues. Schon 2018 und 2022 schieden die DFB-Balltreter in Russland und Katar in der Vorrunde peinlich aus.
Wenn sie sich angesichts ihres Auftritts überhaupt noch gegen vermeintlich leichte Gegner wie Luxemburg, Nordirland und Slowakei in ihrer WM-Gruppe qualifizieren. Dafür müsste die DFB-Elf mindestens Zweiter sein. Stand jetzt bildet der viermalige Weltmeister in der Gruppe das Schlusslicht auf Platz vier – hinter Luxemburg (Weltrangliste 92).
Für das WM-Ziel tritt die kleine Slowakei zu Hause als Einheit und Mannschaft gegen die lustlosen Individualkicker aus Deutschland auf. Kaum ein deutscher Spieler hatte mit seinen Kameraden auf dem Platz geredet, sondern nur flügellahm vor sich hin gespielt.
Sportdirektor Völler attestiert seiner DFB-Truppe zurecht: „Es war eine sehr leblose Vorstellung.“ Und Weltmeister Schweinsteiger erklärt ziemlich verärgert, worauf es eigentlich ankommt: „Wenn du die Nationalhymne hörst, musst du alles geben.“ Jeder müsse für eine Weltmeisterschaft brennen.
Die Slowaken hingegen zeigen ihr Nationalgefühl auf dem Platz, bei den Deutschen weiß man seit Jahren schon nicht mehr, ob sie mit ihrer von den Medien immer wieder gelobten Multikulti-Elf überhaupt noch eines haben, wenn wir an die Affengesten mit Mund-zu-halten bei der WM 2022 in Katar denken.
Womöglich dachten die DFB-Kicker bei ihrem WM-Qualifikationsauftritt aber auch vielmehr an die Ligastarts ihrer Klubs und die Aussichten auf europäische Wettbewerbe. Selbst vermeintlich letzte deutsche Superstars wie Florian Wirtz oder Nick Woltemade fielen im deutschen Spiel aus. Zu beeindruckt waren sie wohl von ihren Transfersummen im Spielerhandel von insgesamt über 200 Millionen Euro, mit den sie zu den Klubs der englischen Premier League (FC Liverpool/Newcastle United) wechseln durften.
Damit kann die Nationalmannschaft natürlich nicht mithalten. Ruhm und Ehre verblassen hier wohl angesichts solcher Kaufsummen und üppiger Millionen-Gehälter.
Spielerhandel kennt keine Obergrenzen mehr.
Am Sonntag geht es nun gegen die unbequemen Nordiren (Weltrangliste 71) zu Hause in Köln. Die gewannen ihr Auftaktspiel in Luxemburg immerhin mit 3:1. Sollte dann die völlig von der Rolle gelaufene DFB-Elf nur ein Unentschieden zustande bringen, war es das mit Weltmeisterschaft in Amerika. Auch Weltmeister Bastian Schweinsteiger stellt klar: „Wenn wir so weiter spielen wie heute, können wir die WM vergessen.“