Die verräterische China-Bewunderung der deutschen Europaträumer

vor 3 Monaten

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In Deutschland kaum Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat die Affäre um den VW-Manager Jochen Sengpiehl. Er leitete die Marketingabteilung von Volkswagen in China und fiel bis dahin immer als vehementer Verteidiger und Bewunderer des Landes und der dortigen Industrie auf. Dieses Kapitel endete abrupt, als er mit seiner Tochter 2024 von einem Urlaub aus Thailand zurückkehrte – in seinem Pekinger Apartment wurde er von chinesischen Sicherheitskräften aufgegriffen.

Er hatte nach eigenen Angaben in Thailand Cannabis konsumiert, was dort legal ist. Weil das chinesische Regime dies über Social Media sehen konnte, ließ man ihn verhaften – denn schon das Führen von Cannabis im Körper ist in China verboten. Sengpiehl berichtet von einer unfassbaren Tortur: Stundenlang wird der Top-Manager der deutschen Industrie nachts verhört, ohne jeden Außenkontakt in ein „Detention Center“ verbracht und mit zahlreichen chinesischen Mitgefangenen in einer Zelle unter gruseligen Bedingungen weggesperrt – ohne jeden Rechtsschutz, auch die deutsche Botschaft ist machtlos.

Stundenlang muss er sich jeden Tag chinesische Propagandavideos anschauen, dass er Mandarin nicht versteht, ist egal. Zehn Tage verbringt er in diesem Besserungslager, ohne dass man ihm sagt, wie es weitergeht – dann wird er außer Landes geflogen. Es ist ein kleiner Fall, der den Umgang und das Missverständnis in Deutschland gegenüber China und diesem Regime zeigt. Denn: Das Regime folgt keiner Logik, es ist nicht berechenbar – auch für die nicht, die es verharmlosen.

Angesichts des Aufstiegs chinesischer Hersteller wie BYD erleben wir dieser Tage wieder eine merkwürdige deutsche Perspektive auf Peking. Blind teilt man in sozialen Netzwerken Propagandavideos, die die vermeintliche technische Überlegenheit der chinesischen Modelle gegenüber deutschen Produkten zeigen sollen.

Die verquer tiefsitzende Bewunderung in Deutschland für das chinesische Regime sitzt tief – jüngst publizierte das Handelsblatt einen Artikel mit der Überschrift: „Was man von Xi Jinping lernen kann“. In deutschen Redaktionsstuben hat gerade der Gedanke Hochkonjunktur, dass man sich ja wegen Trump mit China gegen die USA verbünden könnte.

Ihren Höhepunkt nahm dieser deutsche China-Komplex während Corona. Als das Virus erst aller Wahrscheinlichkeit nach einem chinesischen Labor entwich, dann vom chinesischen Regime verheimlicht wurde und schließlich das Pekinger Regime seinen totalitären Lockdown in die ganze Welt exportierte – und unsere Politiker einfach willig folgten. Die mediale Linie damals: Die chinesische Diktatur kann besser mit Covid umgehen, die Demokratie ist schwach. Die Krönung war ein unsäglicher Kommentar in der Sueddeutschen mit dem Titel „Mehr Diktatur wagen“.

Die Bewunderung von Xi, dem starken Mann, und der vermeintlich so effizienten chinesischen Diktatur zeigt schon die tiefe Skepsis gegenüber einem freien Staat selbst. Dabei zeigt uns die Geschichte nicht nur, dass die Demokratie oder die Freiheit oder der Markt moralisch sind – sondern vor allem, dass sie effizienter sind als totalitäre Regime ohne jede Korrekturmechanismen. Manisch-größenwahnsinnige Staats-Wirtschaften scheiterten immer – genau wie Chinas Lockdown-Wahnsinn das Regime an den Rand des Kollapses führte. Genau wie die Ein-Kind-Politik China in eine kaum mehr bewältigende Schieflage führte und genau wie die staatsgelenkte Wirtschaft ein absurdes Maß an vollkommen nutzlosen Immobilien im Land baute.

In Deutschland überschätzt man die Effizienz und Intelligenz des chinesischen Regimes grenzenlos – unterschätzt aber dessen Skrupellosigkeit. Das zeigt sich etwa in der wahrgenommenen Bedrohung eines Taiwan-Kriegs. Während die USA längst überparteilich erkannt haben, dass nicht Putin das eigentliche Problem unserer Zeit ist, sondern Xi – und die eigentliche Gefahr für einen Weltkrieg nicht in der Ukraine, sondern in der Taiwanstraße und im südchinesischen Meer liegt. Schon jetzt rammen sich hier chinesische und philippinische Schiffe (ein US-Verbündeter mit Beistandspakt) fast täglich und attackieren sich mit lebensgefährlichen Wasserstrahl-Werfern. Hier baut China eine amphibische Landungsarmada ungeahnter Dimension auf – und Xis Regime macht Tag ein Tag aus klar, dass man Taiwan erobern wolle.

Natürlich wäre das Wahnsinn – aber das chinesische Regime denkt eben nicht rational; angesichts der Geschichte des Regimes kein Wunder. Doch auch damit will man sich in Deutschland nicht beschäftigen, auch weil damit die eigenen biografischen Kapitel jener Grünen-Politiker so schmachvoll beleuchtet werden müssten, die in ihrer Jugend Mao feierten.

Die chinesische Kulturrevolution war das größte, radikalste Menschenexperiment der Geschichte, Schüler prügelten ihre Lehrer auf der Straße tot, Selbstdenunziation wurde Alltag, eine Gesellschaft wurde gebrochen, ihre Kultur und Tradition vernichtet. Dieses Kapitel endete – es wurde aber nie aufgearbeitet oder auch nur verurteilt. Das Land wandte sich einer effektiveren Wirtschaftsform zu, zeigte aber bereits auf dem Platz des himmlischen Friedens, dass es nichts an Brutalität eingebüßt hat. Die Omnipräsenz von Mao in der Propaganda bis heute ist kein Zufall – sondern Ausdruck der tiefen totalitären Ausrichtung des chinesischen Regimes.

Diejenigen in Deutschland, die ihre Bewunderung für China insbesondere in ihrem Kampf gegen Trump nicht verbergen können, verraten sich und ihr Denken. Die Verklärung des Regimes ist eine tiefe totalitäre Sehnsucht, die nicht irrelevante Teile der Öffentlichkeit erfasst hat.

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