
Eine der wichtigsten und ewigen Fragen im Journalismus lautet: Wem nützt es? Cui bono? Wer profitiert? Einer der übelsten deutschen Polit-Skandale seit der Barschel-Affäre, der in diesen Stunden die Grüne Partei erschüttert, nützt ausgerechnet einem der engsten Vertrauten des Grünen Kanzlerkandidaten Robert Habeck, seinem Wahlkampf-Manager Andreas Audretsch.
Robert Habeck mit seinem Wahlkampf-Manager Andreas Audretsch.
Die aktuelle Folge „Achtung, Reichelt!“ sehen Sie hier:
Es geht um kriminelle Machenschaften, eine gefälschte Eidesstattliche Versicherung und eine Vernichtungskampagne gegen einen unschuldigen Mann, der dem engsten Habeck-Vertrauten Andreas Audretsch im Wege stand. Der Skandal ist so gewaltig, dass Robert Habeck dazu keine Fragen beantworten möchte:
Natürlich stellt sich die Frage, warum RTL sich an solche vollkommen absurden und pressefreiheitsfeindlichen Vorgaben hält. Was also ist geschehen?
Im Dezember berichtete die Berliner ARD-Anstalt, der RBB, unter der Überschrift „Konkrete Belästigungsvorwürfe“ über schwere Anschuldigungen gegen den Grünen Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar. In einer Eidesstattlichen Versicherung bezichtige eine Frau namens Anne K. den Abgeordneten Gelbhaar schwerster sexueller Übergriffe. Die Vorwürfe werden wir hier im Detail nicht wiederholen, weil sie offenbar frei erfunden waren.
Aber: Stefan Gelbhaar verlor aufgrund dieser Vorwürfe nicht nur seine bürgerliche Existenz und seine Ehre, sondern auch seinen Berliner Wahlkreis und seinen Listenplatz.
Nun, wenige Wochen später, muss der RBB eingestehen, dass die Zeugin nicht existiert und die Eidesstattliche Versicherung von einer anderen Frau, einer Grünen-Politikerin abgegeben wurde:
Noch einmal: Der RBB hat über die Eidesstattliche Versicherung einer Frau berichtet, die gar nicht existiert. Das bedeutet: Der RBB hat mit einer Frau gesprochen, ohne ihre Identität zu kennen. Man muss davon ausgehen, dass der RBB diese Frau nicht mal persönlich getroffen hat. Die Eidesstattliche Versicherung enthielt nicht mal ein Geburtsdatum. Das ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk, für den wir alle gezwungen werden, zehn Milliarden Euro im Jahr zu bezahlen.
Erst der Fall Arne Schönbohm bei Jan Böhmermann, jetzt der Fall Stefan Gelbhaar beim RBB. Wir zahlen für die politische Zerstörung von Menschen.
Der RBB hat einen Menschen mit frei erfundenen, kriminell konstruierten Vorwürfen schlichtweg vernichtet.
Hat der RBB also etwas falsch gemacht? Diese Frage stellt man sich dort. Und kommt zu dem Ergebnis: Nein, nicht wirklich:
Was der Politik-Chef des RBB hier behauptet, ist schlicht gelogen. Eine Eidesstattliche Versicherung gegenüber Journalisten ist vollkommen wertlos. Es gibt keinen Eid gegenüber Journalisten, sondern nur gegenüber Gerichten. Eine Eidesstattliche Versicherung gegenüber einer Redaktion hat keinerlei Bedeutung und ist deswegen auch kein besonders starker Beleg. Der RBB belügt sein Publikum, um das Ausmaß des eigenen Versagens zu kaschieren.
Auch in einer öffentlichen Stellungnahme wiederholt der RBB die Falschbehauptung: „Nicht alle an uns herangetragenen Vorwürfe und Schilderungen flossen in unsere Berichterstattung ein. Detaillierter berichteten wir ausschließlich über Vorwürfe, bei denen Frauen uns eigenes Erleben eidesstattlich versicherten. Das war deshalb wichtig, weil eine eidesstattliche Versicherung bedeutet, dass sich Menschen strafbar machen, wenn sie in einer solchen schriftlichen Erklärung falsche Behauptungen aufstellen.“
Noch einmal, das ist faktisch falsch. Der RBB erklärt eine Lüge mit einer Lüge. Man kann gegenüber Journalisten keinen Eid ablegen, sondern nur gegenüber Gerichten. Man macht sich NICHT strafbar, wenn man dem RBB so eine Erklärung vorlegt.
Die politische Karriere von Stefan Gelbhaar ist durch die Intrige seiner Parteifreunde beendet.
Die ARD hat mit gefälschten Vorwürfen einen Menschen vernichtet, seinen Ruf für immer zerstört, ihn in eine tiefe persönliche Krise getrieben, die, so muss man annehmen, zu düstersten Gedanken führen muss. Man muss es so deutlich sagen: Wer so skrupellos vorgeht wie der RBB, der spielt gewissenlos mit dem Leben eines Menschen. Es stellt sich also die Frage, wer für diese Falschberichterstattung die Verantwortung übernehmen wird.
Inhaltlich verantwortlich für die politische Vernichtungskampagne ist RBB-Intendantin Ulrike Demmer. Unter Angela Merkel war Demmer noch Regierungssprecherin.
Ulrike Demmer mit Angela Merkel
Sowas passiert, wenn Journalisten und die Mächtigen ein Milieu bilden und zwischen Regierung und Redaktion hin- und herwechseln. Sie erledigen füreinander die Schmutzarbeit.
Wir haben Ulrike Demmer angefragt, ob sie von den Täuschungen und Lügen in der RBB-Erklärung wusste, bevor diese veröffentlicht wurde. Die Frau, die dem RBB die falsche Eidesstattliche Versicherung einer erfundenen Zeugin geliefert hat, ist die Berliner Grünen-Politikerin Shirin Kreße. Wenn Sie sich das Foto von Shirin Kreße ansehen, dann dürfte es Sie nicht verwundern, dass die Frau Queer-Aktivistin war. Shirin Kreße ist inzwischen von allen Ämtern zurückgetreten und hat die Partei verlassen. Sie war es auch, die vor einigen Monaten, als es um den Listenplatz von Stefan Gelbhaar ging, die Vorwürfe gegen ihren Parteifreund zum ersten Mal erhob.
Shirin Kreße ist mittlerweile aus der Grünen Partei ausgetreten.
Politisch stellt sich die Frage, wer hinter dieser Vernichtungskampagne gegen den Abgeordneten Stefan Gelbhaar steckt. Die Vorwürfe wurden öffentlich, als es bei den Grünen in Berlin um die begehrten Listenplätze für die Bundestagswahl ging. Gelbhaar stand auf dem sicheren Platz 2 der Berliner Landesliste. Doch diesen Platz wollte Andreas Audretsch, der Wahlkampf-Chef von Robert Habeck, für sich.
Andreas Audretsch ist nicht nur der Wahlkampf-Manager von Robert Habeck, sondern auch ehemaliger Mitarbeiter des RBB. Audretsch hat schon für den RBB gearbeitet, als er bereits politisch bei der Grünen Partei aktiv war, was für einen unabhängigen Rundfunkt eigentlich unmöglich sein sollte.
Andreas Audretsch und Robert Habeck arbeiten eng zusammen.
Was für ein riesiger Zufall: Der ehemalige Arbeitgeber von Andreas Audretsch räumt im entscheidenden Moment einen direkten Konkurrenten von Andreas Audretsch aus dem Weg und seinen Listenplatz bekommt – Andreas Audretsch.
Auf X veröffentlichte Audretsch damals diesen Clip:
Dazu schrieb Audretsch: „Was für ein Team! Das wird ein großartiger Wahlkampf!“
Nach Informationen unserer Redaktion war es das direkte Umfeld von Andreas Audretsch, das den RBB mit den falschen Vorwürfen versorgte und auf rasche Veröffentlichung drängte. Die mächtigsten Leute der Grünen Partei wollen sich dazu nicht äußern. Hier ist die stammelnde Außenministerin Annalena Baerbock:
Jeder normale, anständige Mensch würde in so einer Situation zunächst einmal Worte des Mitgefühls und Bedauerns für Stefan Gelbhaar finden. Nicht aber Annalena Baerbock. Sie legt wert darauf, dass sie als Außenministerin Wichtigeres zu tun hat, als sich mit der Vernichtung eines Parteifreundes zu befassen. Der Wahlkampf-Manager von Robert Habeck habe mit all dem nichts zu tun, behauptet Annalena Baerbock. Woher will sie das eigentlich so genau wissen?
Nicht einmal bei der Grünen Partei selbst mag man an einen Zufall glauben. Auf X schrieb der Grüne Bundestagsabgeordnete Dieter Janecek folgende, inzwischen gelöschte Worte:
Außerdem schrieb Janecek über den Polit-Skandal:
Ob der Habeck-Vertraute Andreas Audretsch etwas mit der Vernichtungskampagne gegen Stefan Gelbhaar zu tun hat, ob er davon politisch und finanziell profitieren will, lässt sich mit einer ganz einfachen Frage beantworten: Hat Audretsch den Anstand, seinen Listenplatz an Stefan Gelbhaar abzutreten oder will er von der Zerstörung eines Menschen profitieren? Ich habe diese Frage direkt und öffentlich an Andreas Audretsch gestellt. Bisher will er sie nicht beantworten.
Wir wollten heute in die Pressekonferenz der Grünen Partei, um die Fragen zu stellen, die die Grünen nicht hören wollen. Aber man verwehrte uns, den freien Medien, den Zutritt zur Parteipressekonferenz. Das ist übrigens genau das anti-freiheitliche Benehmen, das die Grüne Partei der AfD immer vorwirft:
Was wusste Habecks engster Mitarbeiter Andreas Audretsch? Es ist offenkundig, dass die Grüne Partei diese Frage nicht beantworten will. Der Grund dafür ist einfach: Für Grüne Stammwähler ist es völlig normal geworden, das „richtige“ Ziel der Partei mit allen Mitteln zu verfolgen. Auch wenn es Lügen und Intrigen sind.
Andreas Audretsch im Deutschen Bundestag
Aber für uns Journalisten ergibt sich aus dem Schweigen der Grünen Partei eine weitere Frage, die direkt zum grünen Kanzlerkandidaten Robert Habeck führt. Sie lautet:
Wie kann es sein, dass Robert „Ein Mensch, ein Wort“ Habeck sich nicht öffentlich für einen Parteifreund einsetzt, der mit falschen Vorwürfen vernichtet wurde?
Wäre es nicht ganz normal in einem solchen Fall, Stefan Gelbhaar beizustehen, sich im Namen der Partei für das Leid entschuldigen, das ihm widerfahren ist und die eigene Partei und den RBB zur restlosen Aufklärung aufzufordern?
Vize-Kanzler Robert Habeck und Andreas Audretsch
Wäre es nicht eine Selbstverständlichkeit, dem engsten Mitarbeiter deutlich zu machen, dass er es sich unter diesen Umständen eben nicht auf dem lukrativen Listenplatz von Stefan Gelbhaar gemütlich machen kann? Wäre es nicht vollkommen normal, Fragen der Journalisten zu diesem Skandal zu beantworten, wenn man damit nichts zu tun hätte? Und vor allem: Haben Robert Habeck und sein engster Vertrauter, Andreas Audretsch, jemals über den Fall Gelbhaar gesprochen und was genau haben sie unternommen? All diese Fragen würde Robert Habeck beantworten, wenn er nichts zu verbergen hätte.
Es sind politische Fragen von höchster Relevanz, die über seine charakterliche Eignung als Kanzlerkandidat einer großen Partei entscheiden. Wenn er sie beantwortet, kann er Klarheit schaffen. Wenn er sich weigert, wird der Audretsch-Skandal schon bald zu einem Robert-Habeck-Skandal.
Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, letzte Woche habe ich Ihnen an dieser Stelle das Buch meines wunderbaren Kollegen Ulf Poschardt empfohlen. Ulf Poschardt ist Herausgeber der „Welt“ und hat ein Buch namens „Shitbürgertum“ geschrieben.
Darin erklärt er den sagenhaften Aufstieg dieser niederträchtigen Grünen Bewegung. Wie konnte es so weit kommen, dass diese Leute Ministerien, Redaktionen, Institutionen erobert haben? Wie funktioniert ihre perfide Macht der Cancel Culture. All das analysiert und erlärt Ulf Poschardt in Shitbürgertum auf einzigartig kluge und humorvolle Weise. Wer die politischen Zustände im Land verstehen will, muss Shitbürgertum lesen. Seit ich das Buch letzte Woche empfohlen habe, ist es auf Platz 1 der Amazon-Bestsellerliste geschossen. Ulf Poschardt schreibt dazu auf X: „Ist Julian Reichelt mächtiger als das deutsche Feuilleton?“
Unsere Antwort lautet: Ja! Wir wollen Ulf Poschardt auf der Spiegel-Bestsellerliste sehen mit seinem Buch „Shitbürgertum“, das sein Verlag canceln wollte. Deswegen, von Herzen, gehen Sie jetzt auf Amazon und kaufen Sie dieses Buch. Es heißt Shitbürgertum. Und mit jedem verkauften Exemplar fängt irgendwo im Land ein links-grüner Ideologe an zu weinen!