
Vor wenigen Tagen war der legendäre Unternehmer und Pionier der deutschen Werbeindustrie, Jean-Remy von Matt, zu Gast in unserer Morgensendung NIUS Live. Ich habe mich sehr über seinen Besuch gefreut, weil er ein kreativer, unterhaltsamer, geistreicher Mann ist, der unser Land durch Sprache und Wortschöpfungen geprägt hat.
Die aktuelle Folge „Achtung, Reichelt!“ sehen Sie hier:
Selbst die, die Jean-Remy von Matt nicht kennen, kennen seine Sätze:
Werbung ist Konsumkultur für Millionen. Jean-Remy von Matt ist ein großer Künstler der Sprache. Am Ende der Sendung sagte von Matt uns zu, den besten Slogan für das Deutschland dieser Zeit zu entwickeln:
Zu dem erneuten Besuch mit dem ultimativen Slogan für Deutschland wird es nun leider nicht mehr kommen, denn nach seinem Auftritt machte Jean-Remy von Matt Bekanntschaft mit der absoluten politischen Gnadenlosigkeit der tadellosen Gesinnung, die sich in der Industrie von Werbung und Marketing ausgebreitet hat.
Jean-Remy von Matt bei NIUS LIVE
Jean-Remy von Matt wurde dafür angefeindet, dass er bei NIUS aufgetreten ist, weil NIUS sich weigert, links zu sein wie fast alle Medien. Die Branche, die in Deutschland Männern wie von Matt fast alles zu verdanken hat, war plötzlich bereit, ihren geistigen Guru, ihren kreativen Anführer über Jahrzehnte auszulöschen und gesellschaftlich zu vernichten. Wie konnte er nur mit einem Medium sprechen, das nicht links ist und nicht vor der Progress-Pride-Flagge salutiert und nicht „Vielfalt“ in jedem zweiten Satz unterbringt? Von Matt glaubte, sich für seinen Auftritt bei uns entschuldigen zu müssen:
Um auch wirklich sicherzugehen, dass jeder in der Werbebranche diesen Akt der Selbstgeißelung mitbekommt, verfasste Jean-Remy, der mir nach unserer gemeinsamen Sendung mit den Worten „Für Dich mit Herz“ eine Widmung in sein neues Buch schrieb, noch einen Post auf der Plattform LinkedIn:
Natürlich stimmt kein Wort von dem, was Jean-Remy hier behauptet. Natürlich wusste er genau, bei wem er zu Gast ist. Natürlich fühlte er sich nicht falsch. Natürlich war nicht plötzlich einfach die Kamera an. Natürlich hat er sich nicht unwohl gefühlt, er hat uns das exakte Gegenteil gesagt. Die Wahrheit ist: Einer, der uns wirklich mag, einer, den wir aufrichtig mögen, darf das jetzt nicht mehr öffentlich zugeben, weil er dann verlieren würde, was von seinem Heiligenschein noch übrig ist.
Ich möchte hier aber kein böses Wort über Jean-Remy von Matt verlieren. Erstens war er unser Gast, und Gäste bringen immer ihre Stärken UND ihre Schwächen mit. Und zweitens sehe ich eine große gesellschaftliche Chance in diesem Vorfall. Ich bin froh und dankbar, dass all die INTELLIGENTEN und VERNÜNFTIGEN Menschen, die in Unternehmen über gewaltige Marketing- und Werbeetats entscheiden, die klugen Leute, die es auch in der Werbeindustrie gibt, Entscheider über Kampagnen und Slogans, die mit Millionen unsere Gesellschaft prägen, nun einmal an einem furchterregenden Beispiel, am mächtigsten Mann ihrer Industrie, erleben, welch erbarmungsloser, fanatischer, komplett ideologisierter und totalitärer Geist sich in ihrer Industrie ausgebreitet hat. Und sich im Angesicht der Vernichtung des Jean-Remy von Matt die Frage stellen: Wollen wir das wirklich? Wollen wir wirklich dazu beitragen, eine Welt zu erschaffen, zu bewerben und zu verkaufen, in der man alles verliert, weil man mit jemandem spricht, weil man auf einer Couch sitzt, auf der nicht dem grünen Zeitgeist gehuldigt wird?
Und vor allem: Wollen wir wirklich weiter unsere Kunden beschimpfen für das, was sie sind, was sie glauben und empfinden?
Wollen wir wirklich Werbung als politisches Kampfmittel der Umerziehung einsetzen? Wollen wir wirklich weiter Ideologie transportieren und für Frauen-Unterwäsche mit einbeinigen, blauhaarigen, behaarten Männern im Negligé werben? Sollte die Werbung uns wirklich einreden, dass es Männer und Frauen, die Grundlage unserer Existenz, gar nicht gibt? Sollte uns der Niedergang von Victoria’s Secret und Jaguar nicht vielleicht ein mahnendes Beispiel sein, dass Menschen ihr Geld nicht bei denen ausgeben, die auf ihr Leben herabblicken?
Hier ist eine Beobachtung, die ich seit einigen Jahren mache: Unternehmen, die etwas verkaufen wollen, sind normalerweise politisch gleichgültig. Wollen sie in Amerika verkaufen, feiern sie den Kapitalismus. Wollen sie in Deutschland verkaufen, schlagen sie den Ton der sozialen Marktwirtschaft an, wollen sie in China verkaufen, huldigen sie der Ästhetik und den Regeln der staatlich gelenkten kommunistischen Wirtschaft.
NIEMALS aber wenden sich Unternehmen gegen ihre Kunden, ihre Käufer. Eigentlich. Denn genau das ist es, was in den vergangenen Jahren der woken Ideologie der autoritären Linken geschehen ist. Unternehmen sind in die Sprache, die Flaggen, die autoritäre Spießigkeit, in den Furor dieser Ideologie verfallen. Kaum ein Unternehmen, das nicht mit politischen Botschaften wie „Vielfalt“ wirbt, kaum ein Konzern, der seine Kundschaft nicht mit Bekenntnissen zu Flaggen und „gegen Rechts“ quält, obwohl weit mehr als die Hälfte des Landes rechts der Mitte wählt. (Und natürlich hissen große Konzerne die Regenbogenfahne immer nur in den Ländern, in denen das gefahrlos möglich ist, nie zum Beispiel bei ihren zahlungskräftigen Kunden im arabischen Raum, wo Homosexualität unter Strafe steht.)
Das ist einzigartig, das hat es zuvor noch nie gegeben.
Die Konzernzentrale von EDEKA schaffte es sogar, Millionen Kunden mit der politischen Botschaft zu beleidigen, dass die Farbe Blau bei EDEKA nichts verloren habe. Nicht mal Blaubeeren, so erklärte EDEKA, seien wirklich blau. Blau sei ein Warnsignal der Natur und stehe für Unbekömmlichkeit.
Wie irre das ist, erkennt man daran, dass das Firmenlogo von EDEKA seit eh und je blau ist. Das ist so, als würde Coca-Cola gegen die Farbe Rot mobilisieren.
Seit Jahren predigen deutsche Automobilkonzerne gemeinsam mit der Werbeindustrie die grüne Klima-Doktrin und versuchen, den Menschen E-Autos aufzudrängen und aufzuzwingen, die diese aber schlicht nicht kaufen wollen. Dabei tun sie nicht, was ihre unternehmerische Aufgabe ist, nämlich Wert zu schaffen, sondern sie zerstören Wert – getrieben von blinder Ideologie und von der Furcht, sich gegen die Tugendwächter der wahren Gesinnung zu stellen, mit denen Jean-Remy von Matt es nun zu tun bekommen hat.
Michael Jordan, der größte Basketballer aller Zeiten, wurde einmal gefragt, warum er sich nicht politisch äußert. Seine geniale Antwort: „Republicans buy sneakers, too.“ Auch Republikaner kaufen Turnschuhe.
Michael „Air“ Jordan war einer der größten Sportler aller Zeiten. Und einer der Cleversten.
Nicht nur ist es nicht die Aufgabe von Unternehmen, ihre Kunden zu erziehen. Sie werden dadurch auch unweigerlich schlechter, selbstzufriedener und unattraktiver, sie verkaufen weniger, sie zerstören Werte und Jobs und tragen unweigerlich zu dem bei, was sie doch vorgeblich am meisten fürchten, zur Spaltung der Gesellschaft.
Ich kenne unzählige Unternehmer, die in Angst und Schrecken vor ihren eigenen Marketingabteilungen und Werbeagenturen leben, vor den Homeoffice-Kriegern und Social-Media-Geschöpfen, die dort Einzug gehalten haben und die Gesellschaft nach ihrer Weltanschauung formen wollen. Unternehmer, die natürlich nicht links sind, aber aus Furcht vor den Ideologen und dem Mob auf Social Media ihre Werbebotschaften brav auf bunte Vielfalt bürsten lassen, obwohl sie das selber für zerstörerische Ideologie halten. Ich bin mir sicher, einige dieser Unternehmer sitzen jetzt nickend vor diesem Video.
Meine Botschaft an Sie lautet: Haben Sie den Mut, sich diesem Wahnsinn entgegenzustellen. Zeigen Sie Ihren Kunden, dass Sie sie und ihr Leben verstehen – und es wertschätzen. Kein Mensch kauft ein Auto, weil der Hersteller behauptet, Männer könnten zu Frauen werden, schon gar kein E-Auto. Der Untergang von Jaguar hat das eindrucksvoll bewiesen.
Meine zweite Botschaft an all die vernünftigen Menschen, die über Werbemillionen entscheiden, lautet: Links ist vorbei! Kein Mensch will sich von seinem eigenen Geld sagen lassen, wie er zu denken oder gar zu wählen hat. Mit der ganzen kulturellen Wirkmacht der Vereinigten Staaten von Amerika kommt von dort ein neuer Zeitgeist auch zu uns. Die Unternehmen dort haben es längst verstanden.
Hier sehen Sie Werbung von Nike:
Links unter dem linken Zeitgeist von Joe Biden. Rechts nach der Wiederwahl von Donald Trump. Fragen Sie sich: Was davon wirkt erstrebenswerter? Übergewichtig, allein und zwanghaft fröhlich oder sportlich, mit Kindern, mit Familie? Es ist klar, wie die Antwort der vernünftigen Mehrheit ausfällt.
Wie sehr sich der Zeitgeist wendet, erkennen Sie an einem Besuch im Weißen Haus vor wenigen Tagen. Apple galt stets als einer der wokesten Konzerne überhaupt, tief verankert im Lager der Linken in den USA. Doch vor wenigen Tagen besuchte Apple-Boss Tim Cook Donald Trump im Oval Office. Man könnte auch sagen: Er machte dem US-Präsidenten seine Aufwartung. Cook überreichte Trump eine eigens für ihn angefertigte Glas-Plakette mit Verzierungen aus echtem Gold. Natürlich Gold aus den Vereinigten Staaten. Es war ein Symbol: Apple schwört der linken Hyperpolitisierung ab und macht einfach wieder Telefone statt Propaganda.
Geradezu ikonisch für diese Zeitenwende ist der neue Werbespot der Jeans-Marke American Eagle mit Sydney Sweeney:
Die Jeans-Werbung von American Eagle sieht aus, wie Werbung immer aussah, bevor sie von Ideologen gekapert und gegen die Kunden gewendet wurde. Eine schöne Frau, ein tolles Auto, ein sehr einfacher Slogan.
Danach will man die Jeans haben. So manche vermutlich, um ein bisschen so auszusehen wie Sydney Sweeney. Das ist Werbung. Sie verkauft Träume, nicht autoritäre Alpträume.
Linke auf der ganzen Welt sind ausgerastet wegen dieses Clips, weil man das Wort „Jeans“ dem Klang nach auch als „Gene“ übersetzen kann. Sie warfen American Eagle vor, mit der blonden, blauäugigen Sydney Sweeney und ihren Genen hier Rassenideologie wie im Nationalsozialismus zu betreiben. Schöne Frauen zu nationalsozialistischem Gedankengut erklären – man kann sich ungefähr vorstellen, wie erfolgreich das sein wird.
Links-woke Werbung wird aus einem ganz einfachen Grund zusammenbrechen: Mit Belehrung verkauft man nichts. Kein Mensch gibt Geld dafür aus, sich beschimpfen zu lassen von denen, bei denen er kaufen soll. Erfolgreiche Werbung sollte schön sein. Aber linke Kollektivisten verachten die individuelle Schönheit und vergöttern die Hässlichkeit.
Welche Kraft Werbung entfalten kann, wenn sie sich nicht dem links-grünen Furor unterwirft, möchte ich Ihnen an drei Beispielen zeigen, die ich entworfen habe und die allesamt besser sind als das ganze unverdauliche Klimavielfaltgrün-Gewäsch der vergangenen Jahre.
Hier sind sie:
Weil Deutschland mehr Kettensäge braucht. Stihl.
Werbung Nummer 2:
Es ist uns egal, ob Sie grüne, rote, schwarze oder blaue T-Shirts in Ihre Miele werfen. Wir waschen Ihre Wäsche, nicht Ihr Gehirn. Miele.
Und natürlich:
Wenn Du die Wahrheit sprichst, brauchst Du einen schnellen Wagen. Sixt.
Oder noch diesen hier, extra für Jean-Remy: Wer schneller weg will, mietet bei Sixt!
Die Werbeindustrie in Deutschland ist eine Schöpfung der 90er Jahre. Jean-Remy gründete Jung von Matt im Jahre 1991. Es gibt keine prägende Figur der Werbebranche, die sich nicht noch sehr gut an die 90er Jahre erinnert. An diese Zeit, liebe Giganten der Werbeindustrie, möchte ich Euch heute erinnern:
All das, was Eure jungen Glaubenskrieger heute beschwören, hatten wir damals schon. Bei den MTV Music Awards, diesem Spektakel der globalen Werbung, hat kein Mensch nach Hautfarben, Geschlecht oder sexueller Orientierung gefragt. Uns war vollkommen egal, wer wen liebt. Der beste Rapper war weiß, der beste Golfer war schwarz, der Sommer schmeckte nach Langnese, wir haben nicht den Kontakt zu Menschen abgebrochen oder gar versucht, sie öffentlich zu vernichten, weil sie mal anderer Meinung waren oder mit irgendwem gesprochen haben, den wir nicht mochten.
Wacht auf, liebe Freunde der Werbeindustrie. Wenn man Euch in den 90er Jahren die Zustände von heute geschildert hätte, hättet Ihr das für das Ende der freien, kreativen Gesellschaft gehalten. Ich kenne Euch seit Jahrzehnten, ich weiß, dass Ihr nicht so seid. Ihr habt nicht Euer wunderbares, freies, wildes Leben gelebt, um Euch am Ende Eurer großen Karrieren von fanatisierten 23-Jährigen sagen zu lassen, auf welche Couch, in welche Sendung Ihr Euch setzen dürft. Ihr habt Träume verkauft, zugespitzt und übertrieben, aber Ihr seid doch nicht angetreten, um irgendwann Dinge zu behaupten, von denen Ihr wisst, dass sie nicht stimmen. Ihr sitzt jetzt vielleicht da und überlegt, ob Ihr dieses Video per WhatsApp mit Euren Freunden und Weggefährten von früher teilen könnt oder ob das bereits gefährlich sein könnte, falls Euch doch jemand verpfeift. Das ist doch kein Leben, das ist doch nicht die Gesellschaft, die wir alle miteinander in den 90ern schon erlebt und geliebt haben. Ideologie verkümmert das Gehirn. Ihr seid die kreativsten, brillantesten Sprach-Gehirne des Landes.
Sorgt dafür, dass die Generation nach Euch wieder eigene Worte, eigene Gedanken findet, die nicht bloß die politischen Kampfbegriffe unserer Zeit beschwören. Befreit Euch aus der Angst vor dem politischen Furor. Ihr könnt das.
Just do it!