Diversitätsprogramm bei Kika: Illegale Migranten, lesbische Mütter und die Suche nach einem „Willi“

vor 24 Tagen

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Bildquelle: Apollo News

„Zu seinem achten Geburtstag wünscht sich Jack einen kleinen Bruder. Doch er bekommt ein Kaninchen. Jack stellt seine beiden Mütter zur Rede“ – mit diesem Text leitet Kika einen Film aus seinem Programm anlässlich des Diversity-Tags am 23. Mai ein. Der Film ist für Kinder ab sechs Jahren. „Super Jack“ erfährt darin, dass zwei Frauen kein Kind miteinander bekommen können. Deswegen sucht der kleine Junge den „Willi“ eines Mannes, um eine seiner Mütter zu schwängern.

Wie Nius zuerst berichtete, ist das nur einer von vielen skurrilen Filmen, die der Kindersender in seinem Diversitätsprogramm hat. Unter dem Schlagwort „Vielfältige Lebens- und Familienmodelle“ gibt es auch ein Dokumentarvideo, in dem es um das 12-jährige Mädchen Jane geht, dessen Eltern sich haben scheiden lassen, nachdem die Mutter sich in eine Frau verliebt hatte. „Ich habe meine Familie, so wie sie ist, gerne und möchte nichts verändern!“, sagt Jane.

In der Kategorie „Für Akzeptanz und Offenheit“ geht es dann unter anderem auch um Alltagsrassismus. Zudem gibt es einen „Migrations-Check“, ein Video mit dem Titel „Rassismusfreie Schule“ und einen „Flüchtlings-Check“ – „Tobi checkt, wie die Flüchtlinge und die Deutschen eine gemeinsame Zukunft gestalten können“.

Ein Spielfilm mit dem Titel „Totem“, der am 24. Mai erstmals ausgestrahlt wird, thematisiert auch nochmal „Flucht, Identitätssuche und Heimatgefühle“. Es geht um eine senegalesische Familie, die illegal in den Niederlanden lebt, seit der Asylantrag abgelehnt wurde. Die elfjährige Ama irrt dann allein durch Rotterdam, nachdem ihre Mutter und ihr Bruder in Abschiebehaft genommen wurden.

Dabei wird Ama von einem riesigen Stachelschwein begleitet. Durch das „große Stachelschwein, das rülpst und grunzt, bekommt die Geschichte einen lustigen Unterton, der die Themen des Films für Kinder zugänglich macht“, heißt es von Kika hierzu. Der Film ist für Kinder ab sechs Jahren freigegeben, wird von Kika aber ab acht Jahren empfohlen.

Unter dem Schlagwort „Unsere Welt ist bunt und vielfältig“ gibt es außerdem eine Folge zum Thema „Superdiversität“, in der geschaut wird, wie viele Menschen mit verschiedener Herkunft oder Religion in Schulklassen sind. Dabei kommt heraus, dass fast die Hälfte der Schüler einer siebten Klasse nicht in Deutschland geboren wurden. Am 23. Mai, am Diversity-Tag selbst, wird dann noch der erste Teil einer vierteiligen Serie in der „der Sprache der Sinti*zze und Rom*nja“ ausgestrahlt.

Der Sender Kika setzt sich dabei schon länger für Diversität in seinem Kinderprogramm ein. Auf der Webseite „Kika für Eltern“ heißt es, dass man für das Thema eine „besondere gesellschaftliche Verantwortung“ trage. Die Gleichstellung in Bezug auf Alter, Geschlechtsidentität und körperliche Beeinträchtigung sei wichtig.

Außerdem gibt es eine Diversitätscheckliste des Senders. In der Liste heißt es, dass bei der Auswahl von Figuren auf „ethnische Herkunft, Religion, realistische und vielfältige Körperproportionen“, die Darstellung diverser Familienkonstellationen sowie auf eine „geschlechtergerechte und diskriminierungsfreie Sprache“ geachtet wird. Kika geht scheinbar selbstverständlich davon aus, dass all diese Themen für Kinder geeignet sind. Fast alle Videos sind ab sechs oder sogar ab null Jahren empfohlen.

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