Dokumentation über „Corona-Versagen“: Ausgerechnet Hirschhausen will die Pandemie aufarbeiten

vor 7 Monaten

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Bildquelle: Apollo News

Eckart von Hirschhausen wird zum sechsten Mal mit einer Dokumentation über Covid-19 auf die Bildschirme der ARD zurückkehren. Diesmal möchte der Arzt und Moderator die Pandemie jedoch unter dem Titel „Hirschhausen und unser Corona-Versagen“ aufarbeiten. Am 18. November darf sich der Mann, der die Covid-Impfung in einer Anfang 2021 – zum Beginn der Impfkampagne – ausgestrahlten Dokumentation noch „sinnvoll, sicher und solidarisch“ nannte, zur besten Sendezeit erneut profilieren.

Um 20.15 Uhr will Hirschhausen dann die bleibenden Schäden der Pandemie untersuchen. Im Fokus scheint dabei Long-Covid zu stehen – aber auch die „Corona-Impfung hat Spuren hinterlassen“, heißt es im Programmtext. „Gerade weil ich mich klar für den Nutzen der Impfung ausgesprochen habe, finde ich es wichtig, auch über neue Erkenntnisse zu sprechen, warum und wem die Impfung geschadet haben kann – und welches Fazit man mit dem Wissen von heute ziehen kann“, wird Hirschhausen dort zitiert.

Das „Wissen von heute“ – das zeigen die RKI-Files, die gemischte Studienlage, ja sogar Aussagen offizieller Behörden – war schon während der Pandemie vorhanden. Der Krisenstab des Robert-Koch-Instituts kam teilweise zu differenzierten Ergebnissen – nur die Politik wollte diese nicht veröffentlichen. Und während es Studien mit teilweise Millionen Probanden gibt, die die Sicherheit der mRNA-Präparate infrage stellen, hat die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) mittlerweile eingeräumt, die Impfstoffe seien nie zugelassen worden, um die Virus-Übertragung zu verhindern.

Das scheint in der Sendung jedoch nicht thematisiert zu werden. Die größte Abweichung des über die Sicherheit der Impfstoffe verbreiteten Narrativs findet sich im Begleittext in Form von Kritik am Paul-Ehrlich-Institut. Diese staatliche Stelle ist für die Überprüfung von Arzneimitteln in Deutschland zuständig – hat in der Pandemie aber kaum funktioniert.

„Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das für die Untersuchung von Nebenwirkungen zuständig ist, verlässt sich auf Prüfdaten der Hersteller und auf Fallmeldungen aus den Arztpraxen“, heißt es in der Beschreibung, und weiter: „Besser wäre es, zusätzlich alle verfügbaren Krankenkassendaten auszuwerten, in anderen Ländern längst üblich, doch das PEI bekommt das seit vier Jahren nicht hin. Begründung: Datenschutz. Legitimer Grund oder bequeme Ausrede?“

Ob Hirschhausen sich selbst hinterfragen wird, ist unklar. Fakt ist: in jener zum Impfstart gesendeten Dokumentation über die Impfung deklarierte der Moderator noch: Der Schaden durch die Präparate belaufe sich auf „Zwei Tage mit Kopfschmerzen, Krankheitsgefühl, Unwohlsein. So wie bei jedem anderen Infekt auch.“

Diese Aussage revidiert Hirschhausen – zumindest im Programmtext – nicht ansatzweise. Vielmehr soll mit Mythen aus dem Internet aufgeräumt werden. „Gerüchte und Erzählungen über Corona florieren dort weiterhin. In vielen YouTube-Videos wird behauptet, dass die Impfung auch für tödliche Gerinnsel verantwortlich sei. Was ist da dran?“, heißt es unter anderem. Im Unterton schwingt mit: hier soll auf die maßnahmenkritische Bevölkerungsgruppe eingedroschen werden.

Verwunderlich ist das nicht: unlängst ist der Moderator mit dem Bundesgesundheitsministerium verbunden. Mindestens siebenmal trat er für das Ministerium auf. Nach Apollo News-Recherchen erhielt Hirschhausen dafür ein Honorar – „über die Höhe der Zahlungen an Herrn von Hirschhausen wurde zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen Stillschweigen vereinbart“, teilte das Ministerium bereits im September 2023 auf Anfrage mit. Auch für andere Ministerien bewarb Hirschhausen die Covid-Impfung (Apollo News berichtete).

Kritik am Staat – mit Ausnahme des PEI – wird es in der Dokumentation über „unser Corona-Versagen“ voraussichtlich also eher weniger geben. Dafür geht der Arzt immerhin auf ein tatsächlich wichtiges Themenfeld ein: Kinder in der Pandemie. Um das Feld aufzuarbeiten, hat sich Hirschhausen für die Dokumentation erklären lassen, „welche Belastungen durch die langen Schulschließungen bis heute nachwirken.“ Dafür trifft der 57-Jährige auch einen jungen Mann, „der so schwer depressiv erkrankte, dass er nicht mehr leben wollte.“

Hirschhausen hat im Rahmen der Dokumentation festgestellt, „wie sehr die Bedürfnisse der jungen Menschen für den Schutz der Älteren gelitten haben. Was schuldet unsere Gesellschaft dieser Generation?“ Er spricht damit ein Feld an, auf dem offenkundig so viele Fehler begangen wurden, dass sogar Maßnahmenenthusiasten wie Alena Buyx, ehemalige Ethikratsvorsitzende, und Gesundheitsminister Karl Lauterbach Fehler eingestehen (Apollo News berichtete hier und hier).

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