Die meisten sprechen Arabisch: 5960 Dolmetscher leben von der Migration

vor 4 Monaten

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Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) beschäftigt fast 6000 freiberufliche Dolmetscher. Die Behörde verwendet für sie allerdings ein ganz neues Wort: Im Beamtendeutsch der Neuzeit heißen sie jetzt „Sprachmittelnde“. Und im „Sprachmittelnden-Pool“ des Amts sind aktuell 5960 Personen aufgelistet. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor.

5891 dieser Dolmetscher sind technisch dazu in der Lage, ein Gespräch mit einem Migranten und einem Beamten per Videoschalte zu führen. Die Behörde verwendet übrigens auch dafür ein ganz eigenes Wort – dort heißt es „Videosprachmittlung“. Seit 2018 gab es 4816 solcher Schalten.

Im selben Zeitraum verloren auch 34 Dolmetscher das BAMF als Auftraggeber wegen Verstößen gegen den Verhaltenskodex. Dazu zählt die Verletzung der Neutralitätspflicht. Die meisten Verstöße begingen Dolmetscher für Arabisch (8), Russisch (3) und Paschto (3, Amtssprache in Afghanistan).

Insgesamt beherrschen die verbliebenen 5960 Dolmetscher 210 Sprachen. Die meisten kommen für diese Sprachen zum Einsatz: Arabisch (2.085), Englisch (1.134), Türkisch (937), Persisch/Farsi (814), Dari (765, persische Sprache in Afghanistan), Kurdisch-Kurmandschi (717), Russisch (696), Französisch (495). Es gibt allerdings auch Exoten wie Biblisch-Aramäisch (1), Urhobo (1) und Wu-Yu (1). Das Ministerium: „Für Somali, Rundi und Rwanda bestehen derzeit Kapazitätsprobleme.“

Übrigens: Was sie verdienen, konnte das Ministerium nicht ermitteln. Grund: „Das Honorar wird individuell und auf Initiative der freiberuflichen Sprachmittelnden hin verhandelt. Dabei wird die individuelle Qualifikation der Sprachmittelnden berücksichtigt.“

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