E-Scooter: Die Anzahl der verunglückten jungen Menschen steigt

vor etwa 3 Stunden

Blog Image
Bildquelle: Tichys Einblick

Jemand fährt einen auf dem Fußweg von hinten über den Haufen. Zwei oder gar drei Jungs drängen sich auf einem 24 Zentimeter breiten Brett durch den Verkehr – können kaum die Balance halten. Manche Fahrer sind auch sichtlich betrunken. Solche und ähnliche Situation haben schon die meisten mit E-Scootern erlebt. Diese waren nicht subjektiv, wie jetzt eine Auswertung des Statistischen Bundesamt ergeben hat.

Die Anzahl der Unfälle mit E-Scootern ist laut Statistischem Bundesamt 2024 im Vergleich zum Jahr davor um 26,7 Prozent gestiegen. 27 Menschen sind in solchen Unfällen sogar gestorben. Darunter sind immer mehr junge Menschen unter 25 Jahren. Auf sie gehen knapp die Hälfte der Unfälle mit E-Scootern zurück. Fahrer unter 45 Jahren waren ebenfalls überdurchschnittlich häufig an Unfällen beteiligt. Zum Vergleich: Bei Fahrradunfällen liegt der Altersdurchschnitt deutlich höher. Das liegt daran, dass im Durchschnitt eher junge Menschen E-Scooter regelmäßig fahren – vor allem in Großstädten.

Viele Unfälle passieren laut Statistischem Bundesamt durch das eigene Verhalten der Fahrer selbst. Etwa wenn diese Verkehrsregeln missachten, unter Einfluss von Alkohol fahren, auf Gehwegen fahren oder zu schnell unterwegs sind. Aber auch immer mehr fahren zu zweit auf einem Brett – was verboten ist. Oft sind die Fahrer also an den Unfällen schuld. Insbesondere wenn sie mit Fußgängern oder Radfahrern zusammenstoßen. Auch wenn E‑Scooter nur 4,1 Prozent aller Verkehrsunfälle mit “Personenschaden” ausmachen, wächst ihr Anteil kontinuierlich, so das Statistische Bundesamt.

Über die Hälfte der Unfälle geschah in Großstädten, also in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern – knapp ein Drittel in Städten mit über 500.000 Einwohnern. Im Vergleich zu Fahrrädern oder E-Bikes ist der Anteil der E-Scooter-Unfälle in Großstädten deutlich höher. Dafür sind Fahrradunfälle weitaus häufiger und führen deutlich häufiger zu schweren Verletzungen.

Die meisten der Unfälle sind Alleinunfälle, also ohne Beteiligung eines anderen Verkehrsteilnehmers. Wenn ein anderes Verkehrsmittel am Unfall beteiligt ist, dann sind es meist Autos. Dabei kam es häufig zu Verletzungen und auch zu Todesfällen. Deutlich seltener waren Radfahrer beteiligt. In diesen Fällen war die Verletzungsgefahr für E-Scooter-Fahrer geringer. Wenn dann doch mal zwei Parteien zusammenstoßen, dann tragen E-Scooter-Fahrer in fast der Hälfte der Fälle die Schuld, vor allem bei Unfällen mit Fußgängern oder Radfahrern.

Sophia Juwien absolviert ein mehrwöchiges Praktikum bei Tichys Einblick.

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von Tichys Einblick

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von Tichys Einblick zu lesen.

Weitere Artikel