Ein Drittel mehr Migranten an Italiens Küsten als 2024

vor 3 Monaten

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Die Migrationskrise an den italienischen Küsten nimmt wieder Fahrt auf. Wie mehrere italienische Medien berichten, sind im April 35 Prozent mehr Migranten angekommen als im April 2024. So konnten die italienischen Behörden allein in diesem April 6.400 angekommene Migranten an der italienischen Küste verzeichnen. Die Zahl stieg damit eindeutig: Im Vorjahr waren im April nur 4.721 Migranten in Italien neu verzeichnet worden.

Ein klarer Anstieg, der ein Vorbote für einen migrationsreichen Sommer sein könnte. Insgesamt steht die Zahl der angekommenen Migranten in Italien dieses Jahr bisher noch auf Vorjahresniveau. 15.543 Personen wurden seit Beginn des Jahres 2025 verzeichnet, 2024 zählte man knapp 16.000 Ankünfte.

Die neuesten Zahlen trüben das bisherige Ergebnis der Politik von Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Seit ihrem Amtsbeginn im Oktober 2022 hatte sie für eine starke Abnahme der Migration in ihr Land gekämpft – und diese auch erreichen können. So konnte Melonis Regierung im vergangenen Jahr die illegale Migration um fast 60 Prozent reduzieren. Aus dem Bericht des Innenministeriums für das Jahr 2024 ging hervor, dass 2024 gerade einmal 66.317 nicht einreiseberechtigte Personen das südeuropäische Land erreichten – im Vorjahr waren es noch 157.651, und auch 2022 zählten die Behörden 105.131 illegale Migranten.

Ein großer Erfolg für die Regierung Meloni, die zuvor heftig in Schutzmaßnahmen der eigenen Grenzen investiert hatte. So hatte Italien etwa nordafrikanische Staaten wie Libyen und Tunesien mit finanziellen Mitteln ausgestattet, um deren Sicherheitsbehörden zu stärken und so den Menschenhandel effektiver zu bekämpfen, um Boote, die über das Mittelmeer Italien erreichen sollen, zu stoppen. Durch die Kooperation mit den ansässigen Sicherheitskräften konnte in diesem Jahr die Anlandung von 192.000 illegalen Migranten verhindert werden, teilte damals der italienische Innenminister Matteo Piantedosi mit.

Auch Seenotrettungsorganisationen wurden eingeschränkt und sogar einige Boote, mit denen die Organisationen auf dem Mittelmeer patrouillierten, hatte man zur Sicherheit beschlagnahmt. Immer wieder wurde einigen im Mittelmeer tätigen Nichtregierungsorganisationen vorgeworfen, bewusst bis an die afrikanische Küste heranzufahren, um illegale Migranten so leichter nach Europa einzuschleusen.

Mit dem Wissen über diese Entwicklung hatte man sich auch für 2025 einen Rückgang versprochen. Anfang April hatte der italienische Innenminister Matteo Piantedosi einen Rückgang der Zahlen bis dahin um 30 Prozent gegenüber 2024 in Aussicht gestellt. Mit den neuesten Zahlen steht es um dieses Versprechen schlecht.

Die Liste der Herkunftsländer der Migranten ist dabei lang. Die italienische Zeitung Il Fatto Quotidiano, die die Daten von den fast 1000 Personen haben soll, die auf der Insel Lampedusa angekommen sind, berichtet, dass die meisten Migranten aus Bangladesch kämen. Danach würden Menschen aus Eritrea folgen, so die Zeitung, die sich auf Zahlen des italienischen Innenministeriums beruft. Anschließend würden Länder wie Pakistan, Ägypten, Syrien, Äthiopien, Sudan, Somalia, Tunesien und Mali folgen.

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