„Ein moralischer Realist“ – Schriftsteller sieht „Heldenpotenzial“ bei Robert Habeck

vor 11 Monaten

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Bildquelle: Apollo News

Frank Schätzing ist ein deutscher Schriftsteller. Sein bekanntester Roman ist das Science-Fiction-Werk „Der Schwarm“. Doch auch mit seinen politischen Meinungen hält er nicht hinter dem Berg. 2012 trat er in Köln bei einer Demonstration gegen rechte Gewalt als Redner auf. Zudem hält er den Klimawandel für eines der zentralen Probleme unserer Zeit. Die Politik müsse es laut Schätzing hier schaffen, „das Unmögliche möglich zu machen“. Andernfalls drohe uns womöglich eine Katastrophe.

Nun veröffentlicht der Schriftsteller ein weiteres Buch (mit dem Titel „Helden“) und hat dem Tagesspiegel hierzu ein Interview gegeben. Dies hat er zum Anlass genommen, auch von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in den allerhöchsten Tönen zu sprechen. „Bei Robert Habeck sehe ich Heldenpotenzial“, erklärt der Autor.

Helden, so Schätzing, seien Menschen, „die all ihre Kraft und Kreativität mobilisieren“, um die Welt zu verbessern. All dies spiegle sich in Habeck wider. Helden würden sich etwa „unermüdlich für Klimaschutz einsetzen“ und „dem schärfsten Gegenwind aussetzen, um das Feld nicht den Leugnern und Lobbyisten zu überlassen“. Bundeswirtschaftsminister Habeck zeige hier sehr gute Ansätze.

Weiter erklärt Schätzing: „Wenige Politiker erklären ihre Arbeit so gut und bereitwillig, ringen so unbeirrbar und integer um die beste Lösung.“ Weniger überzeugt ist der Schriftsteller hingegen von Bundeskanzler Olaf Scholz. Als neuen Bundeskanzler würde er sich „zuallererst Scholz nicht mehr wünschen“. Er würde nicht ausreichend Gebrauch von seiner Richtlinienkompetenz machen, erklärt Schätzing. „Es hieß mal, wer Führung bestellt, bekommt Führung geliefert. Bei solchen Lieferzeiten wäre Amazon längst pleite.“

Ganz anders verhalte es sich jedoch mit dem Bundeswirtschaftsminister. „Habeck ist glaubwürdig, kein Träumer, sondern ein moralischer Realist“, meint Schätzing. Dennoch sei es für Habeck noch zu früh, ins Kanzleramt einzuziehen. „Nicht, weil ich es ihm nicht zutraue“, so Schätzing. „Ganz im Gegenteil!“ Jedoch bestehe gegenwärtig die Gefahr, „dass er verbrannt wird“. Doch in Zukunft müsse man fest mit Habeck an der Regierungsspitze rechnen. „Seine Zeit wird kommen“, ist sich Schätzing sicher.

Auch zum Klimawandel äußerte sich der Autor einmal mehr. „Ständig alles in jeder beliebigen Menge zum billigsten Preis verfügbar zu machen, killt den Planeten, killt uns“, so Schätzing. Es müsse nun darum gehen, „Maß“ zu halten und „die Welt nicht zu verprassen“. Hierfür müssten auch schon die Jüngsten Verzicht üben. „Wenn ich als Kind eine Tafel Schokolade habe und fünf Kindern davon abgebe, habe ich dann gedarbt? Nein, dann hatten sechs Kinder Schokolade“, meint Schätzing.

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