Eingang gesprengt, Pastor Nase gebrochen, Türen zertrümmert: So sieht es aus, wenn das SEK eine Freikirche stürmt!

vor etwa 3 Stunden

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Bildquelle: NiUS

Unfassbare Szenen spielten sich vor wenigen Tagen in Duisburg ab. Mit einem Aufgebot von zirka 60 schwer bewaffneten SEK-Beamten und zwei Hundestaffeln stürmte die Polizei ab 6 Uhr morgens die Freikirche „Wera Forum“. Die Beamten gingen brachial zur Sache, brachen dem Gemeindeleiter (64) die Nase, verwüsteten Kirchen- und Privaträume, beschädigten mehrere Fahrzeuge.

In der Kirche des Wera Forum wurden Türen eingetreten, Fotos zeigen riesige Löcher, die die Stiefel der Beamten hinterlassen haben. Bibeln wurden aus den Regalen gerissen, eine Schneise der Verwüstung sogar in Räumlichkeiten für Kinder und Jugendliche hinterlassen. Kurz zuvor, um Punkt 6 Uhr morgens, hatte das Einsatzkommando das Wohnhaus des Gemeindeleiters Alexander Epp gestürmt. Die Haustür wurde ohne vorheriges Klingeln vom SEK gesprengt!

Bilder der verwüsteten Räumlichkeiten und des verletzten Gemeindeleiters im Video:

Der Gemeindeleiter wurde nackt von den Beamten überwältigt, SEK-Beamte brachen ihm das Nasenbein, er blutete stark, man fesselte ihm mit Kabelbindern die Hände hinter dem Rücken. Fotos und Videos zeigen den Mann mit blutverschmiertem Gesicht und T-Shirt. Noch während des Einsatzes wurde Epp mit dem Krankenwagen in die Notaufnahme eines Krankenhauses gebracht, am heutigen Mittwoch wird er operiert.

Gemeindeleiter Alexander Epp nach dem Polizeieinsatz

Eine eingetretene Tür in der Kirche

Blutspuren am Schlafplatz des Gemeindeleiters. Die SEK-Beamten brachen ihm die Nase, fesselten dem 64-Jährigen die Hände mit Kabelbindern.

Die gesprengte Haustür des Gemeindeleiters und seiner Ehefrau Irina. Die Explosion riss das Ehepaar aus dem Schlaf. .

Weitere zerstörte Tür – die Beamten sollen keine Zeit zum Aufschließen gegeben haben, traten laut Zeugen einfach zu.

Grund für die Aktion ist ein Durchsuchungsbefehl wegen des Verdachts auf illegalen Waffenbesitz. Die Ausbeute: Zwei Luftgewehre, eine Schreckschusspistole, ein Taser. Und ein Nunchacku in den Theaterrequisiten der Kirche (zirka 600 Mitglieder in Duisburg, insgesamt 1000 bundesweit). Zudem wurden sämtliche Handys und Laptops – privat und im Besitz der Gemeinde – beschlagnahmt. Als Grund dafür wurde laut Gemeinde-Anwalt Ralf Ludwig angegeben, dass Gemeindeleiter Alexander Epp zu Unrecht den Titel Pastor benutzte.

Der Einsatz wirft Fragen auf: Waren Anzahl, Auftreten und Vorgehen der SEK-Beamten verhältnismäßig? Warum wurde dermaßen rabiat vorgegangen? Die Staatsanwaltschaft war für NIUS am Dienstag telefonisch nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Ein Gottesdienst der Gemeinde (Foto: privat)

Gemeindeleiter Alexander Epp auf der Bühne. Er soll zu Unrecht den Titel „Pastor“ genutzt haben – mit dieser Begründung sollen sämtliche Datenträger der Gemeinde und der Familie Epp privat beschlagnahmt worden sein.

Die Mitglieder der Freikirche, die auch mit Sektenvorwürfen konfrontiert ist, zeigen sich traumatisiert. Der Sohn (40) des Gemeindeleiters zu NIUS: „Es ist jetzt schon fast eine Woche her, aber es ist noch immer wie ein Alptraum.“ Der Gemeinde seien mehrere Zehntausend Euro Schaden entstanden, schlimmer aber sei der Vertrauensverlust in die Behörden.

Gegründet wurde das Wera-Forum vom aus Russland stammenden Alexander Epp. Der Name „Wera“ geht auf das russische Wort für „Glaube“ (вера) zurück. Rund die Hälfte der Mitglieder der Gemeinde in Duisburg spricht Russisch als Muttersprache. Die Gottesdienste finden meist auf Russisch mit Simultanübersetzung ins Deutsche statt.

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