
Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil kündigt auf offener Bühne den „Generationenwechsel“ an, noch während Bundeskanzler Olaf Scholz neben ihm steht. „Ja, auch, dass wir uns personell anders aufstellen, das sage ich mit absoluter Klarheit“, so Klingbeil. Weiter sagt er: „Der Generationenwechsel in der SPD muss eingeleitet werden.“ Scholz steht schweigend neben ihm und gibt das Mikrofon von einer in die andere Hand.
Klingbeil treibt seine Distanzierung vom Bundeskanzler weiter voran: „Wir wollen den Wiederaufbau der SPD als Volkspartei der linken Mitte.“ Dafür kämpfe die Partei. „Das kann die Sozialdemokratie. Darum geht es jetzt.“ Das sei das Resultat des Wahlergebnisses. Klingbeil betonte, dass das Ergebnis „eine Zäsur“ sei.
„Dieses Ergebnis ist eine Zäsur“, der Generationenwechsel müsse eingeleitet werden, sagt @larsklingbeil. Ein klarer Machtanspruch. pic.twitter.com/Xp0k1weXzT
— Gordon Repinski (@GordonRepinski) February 23, 2025
Damit deutet Klingbeil seine Ambitionen an, in der Partei noch mehr Einfluss zu bekommen. Er ist nicht der einzige SPD-Politiker, der zum Bundeskanzler auf Distanz gegangen ist. Auch Generalsekretär Matthias Miersch war auf Distanz zu Olaf Scholz gegangen. Die Ampelregierung sei „abgewählt worden“, sagte Miersch. Es sei klar, „dass diese Wahl nicht in den letzten acht Wochen verloren wurde“. Olaf Scholz sei auch für die Ampelregierung verantwortlich gemacht worden (Apollo News berichtete).
Auch Verteidigungsminister Boris Pistorius sprach in der ARD von einem „katastrophalen Ergebnis“. Die Partei müsse entscheiden, wie es personell weitergeht. Über seine eigene Rolle wollte er sich nicht äußern. Richtung Merz sagte er, dass es darum gehe, „die Demokratinnen und Demokraten zusammenzuhalten und nicht gegeneinander auszuspielen.“
Olaf Scholz hatte in seiner Rede nach der Wahlprognose von einem „bitteren Wahlergebnis“ gesprochen. Dieses Mal sei „das Wahlergebnis schlecht“, für beide Ergebnisse habe er „Verantwortung“, erklärte Scholz. „Dass in diesem Land eine extrem rechte Partei wie die AfD solche Wahlergebnisse bekommt“, sei etwas, mit dem sich der Bundeskanzler „niemals abfinden“ werde (mehr dazu hier).