
Seit dem Atomausstieg importiert Deutschland große Mengen an Atomstrom aus Frankreich. Wetterabhängige Erneuerbare und fehlende Grundlastkraftwerke hierzulande führen zu immer höheren Importen und steigenden Kosten. Der deutsche Sonderweg der sogenannten Energiewende steckt in einer strategischen Sackgasse.
Mit der Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke von zuvor insgesamt 16 Meilern im April 2023 hat Deutschland einen energiepolitischen Irrsinnsweg vollendet, den Ex-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in geradezu hysterischer Reaktion auf die Reaktorkatastrophe von Fukushima vor gut einem Jahrzehnt vorgegeben hatte. Die Reaktoren Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 gingen vom Netz, womit die Ära der Atomkraft im Land offiziell endete.
Der Ausstieg war politisch gewollt und wurde von der Bundesregierung als konsequente Umsetzung der Energiewende präsentiert. Doch im europäischen Stromverbund haben sich die Kräfteverhältnisse verschoben. Deutschland ist inzwischen wieder Nettoimporteur – und bezieht einen erheblichen Teil seiner Importmengen ausgerechnet aus Frankreich, das über 56 Kernreaktoren verfügt.
Im ersten Halbjahr 2024 importierte Deutschland netto rund 11,2 Terawattstunden Strom, davon 6,3 Terawattstunden allein aus Frankreich. Das entspricht mehr als der Hälfte der gesamten Stromimporte. Für das erste Quartal 2025 lag der Nettoimport aus Frankreich bei 3,52 Terawattstunden – eine beachtliche Menge für einen so kurzen Zeitraum.
Die Abhängigkeit hat strukturelle Gründe: Wind- und Solaranlagen decken zwar nominell einen wachsenden Anteil des Strombedarfs, sind aber hoch volatile Energiequellen. In windstillen oder sonnenarmen Phasen – insbesondere während der Wintermonate – müssen Lücken durch Importe oder fossile Kraftwerke geschlossen werden. Die sogenannte Energiewende führt sich also selbst ad absurdum: Die deutsche CO₂-Bilanz, die ja angeblich mit schuld sein soll am Klimawandel, wird nicht gemindert sondern zusätzlich belastet, weil Kohle und Gas in windschwachen Zeiten vermehrt zum Einsatz kommen.
Deutsche Unternehmen beklagen zu Recht, dass der Strompreis in Deutschland durch diese Struktur doppelt belastet wird: einerseits durch den teuren Ausbau erneuerbarer Energien, andererseits durch Importkosten in Zeiten knapper Produktion. Die französische Kernenergie, nahezu emissionsfrei und grundlastfähig, verschafft dem Nachbarn so Wettbewerbsvorteile.
FAZIT: Ohne französischen Atomstrom müsste Deutschland in kritischen Phasen entweder noch mehr fossile Energie einsetzen oder Versorgungslücken riskieren.
Die Krönung des deutschen Energiewende-Irrsinns: Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) lehnt die Wiederinbetriebnahme der Ostseepipeline Nord Stream 2 kategorisch ab. Damit könnte Deutschland preisgünstig mit vergleichsweise sauberem russischen Gas versorgt werden, anders etwa als mit Strom aus polnischen Kohlekraftwerken. Gleichzeitig sieht Merz in der Energieabhängigkeit von französischer Kernenergie, die größtenteils aus veralteten Schrott-Meilern kommt, und dem Import von überteuertem amerikanischen Flüssig-Erdgas (Stichwort umweltschädliches Fracking) keine Sicherheitsrisiken.