
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) forderte „die Höchststrafe“, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nannte es „ekelig“, Innenministerin Nancy Faeser (SPD) sah eine „Schande für Deutschland“, Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sprach von „widerlichen Pöbeleien“. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) zeigte sich besorgt um „die Verrohung der politischen Umgangsformen“.
Nach rassistischem Gegröle, angedeuteten Hiltergrüßen und „Ausländer raus“-Rufen im Tanzclub „Pony“ auf Sylt war ganz Deutschland in Aufruhr. Die politisch-mediale Elite überschlug sich in ihrer Fassungslosigkeit und Erregung von Brennpunktsendung zu Brennpunktsendung. Der öffentliche Diskurs war, kurz nach dem Vorfall im Mai dieses Jahres, beherrscht von nur einem Thema. Wüsste man es nicht besser, man hätte glauben können, Deutschland steht vor dem nächsten Holocaust, 1933 reloaded. Es gab kaum eine Person des öffentlichen Lebens, die sich nicht bestürzt, teils unter Tränen zu diesen grausigen Gesängen äußerte. Egal ob Influencer, Politiker oder C-Prominente.
Das „Pony" in Kampen auf Sylt
Der öffentliche Pranger zeigte schon nach kurzer Zeit Wirkung. Denn das Video der stumpfsinnigen Party wurde fleißig verbreitet, die Gesichter der Menschen klar erkennbar, bald wurden Namen und weitere private Daten im Internet veröffentlicht. Die Konsequenz: Mindestens zwei der Anwesenden verloren ihren Job, die Hamburger Hochschule drohte mit der Exmatrikulation einer der Partygäste. Der Ruf: ruiniert.
Nun muss man kein Mitleid mit jenen haben, die rassistische Dinge von sich geben. Dass ein derartiges Verhalten Konsequenzen haben sollte, zumal es unklug genug ist, ein Video, das genau dieses dokumentiert, selbst in Umlauf zu bringen, oder überhaupt erst aufzunehmen, ist Common Sense. Allerdings ist es Aufgabe der Polizei und Justiz und nicht die eines Internetmobs, darüber zu entscheiden.
So geschmacklos und dämlich diese Menschen sich auch aufgeführt haben, stellten sie zu keinem Zeitpunkt eine reale Bedrohung für die Sicherheit oder Stabilität dieses Landes dar. Nicht ansatzweise hätte dieser Fall derartig breit getreten und öffentlich diskutiert werden müssen. Ganz im Gegenteil, starke und souveräne Politiker hätten sich klar dagegen positionieren müssen und gleichzeitig erklären: Solche Hansel sind nicht die größte Bedrohung für unsere Freiheit und wir als Gesellschaft schaffen es, diesen Idioten die Stirn zu bieten.
Umso tragischer ist das ohrenbetäubende Schweigen alle jener Politiker, denen bei Sylt der Schaum vorm Mund stand, nach den gewaltsamen, antisemitischen, islamistischen Ausschreitungen zum Jahrestag des Hamas-Massakers auf den Straßen Berlins. Linke sowie muslimische Extremisten warfen in der Nacht des 7. Oktobers Feuerwerkskörper auf Polizisten, zündeten Autos an, hetzten offen und ungeniert gegen Juden. Greta Thunberg, die die Berliner Hass-Demo mit ihrem Besuch beehrte, ließ sich mit einem Pro-Palästina-Aktivisten ablichten, der als Nachhaltigkeitsmanager bei der Finanzfirma „Klarna“ arbeitet. Ein auf seinem LinkedIn-Profilfoto sympathisch dreinschauender Herr, der jedoch auf seinem fast 40.000 Follower-Instagram-Profil antisemitische Hetze vom Feinsten verbreitet.
Ein Kanal voller Hass und Propaganda
Wer den Lynchmob im Fall der Sylter Richkids abgelehnt hat, muss ihn auch bei Islamisten und Antisemiten ablehnen. Um die Konsequenzen möge sich der Rechtsstaat kümmern. Ärgerlich, wenn dieser mit zweierlei Maß misst. Wo bleiben die Verurteilungen von Menschen, die klar und deutlich „Juden ins Gas“ rufen, wo bleiben die empörten Politiker-Stimmen, wenn Juden auf deutschen Straßen zusammengeschlagen werden? Wieso ist es okay, wenn arabische Jungs mit Palituch Polizisten beleidigen und angreifen? Weil sich die links-grüne Polit-Elite nur für einen Täter interessiert: den deutschen Nazi. Den es zweifelsfrei gibt. Die aktuell größte Bedrohung für die Freiheit ist jedoch nicht „der Rechtsruck“, gegen den so viele Meldestellen, NGOs und Medien ankämpfen, sondern Islamismus und Islam.
Man stelle sich vor, die Randalierer, die schon seit einem Jahr den öffentlichen Raum einnehmen, Hassparolen rufen und nicht einmal versuchen, ihre Identität zu verstecken, wären Springerstiefel tragende Deutsche. Man stelle sich vor, diese Deutschen würden in Aufmärschen von Tausenden durch die Großstädte laufen und „Juden ins Gas“ rufen. Es waren aber keine Deutschen mit Springerstiefeln und Glatze, sondern mehrheitlich Muslime. Und die Deutschen, die mitlaufen, sind nicht rechts, sondern links. Was immer das heute auch bedeuten mag. Also: keine Geschichte.
„Vereint gegen den Genozid" steht auf dem Banner der Demonstranten
Jeder, der sich über Sylt echauffiert hat und jetzt gar nichts fühlt, sollte sich dinglich fragen, wo er oder sie war, als Jahr um Jahr der Holocaust in der Schule durchgenommen wurde. Und eine Regierung, die es nicht für nötig hält, sich zu den Zuständen auf deutschen Straßen zu äußern und vor allem, rein gar nichts dagegen unternimmt, hat ihren Auftrag verfehlt.
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