
Die Nachricht platzte mitten in die 1. April-Berichterstattung. Sie lautete: Erste Frau im Weltall ist Berlinerin.
Na ja, selten so gelacht, dachten viele, Aprilscherz eben. Aber Rabea Rogge ist keineswegs ein Aprilscherz. In der Nacht zu Dienstag ist sie als erste deutsche Frau ins Weltall gestartet. An Bord einer „Dragon“-Kapsel mithilfe einer Falcon-9-Rakete des Raumfahrtunternehmens Space X von Tech-Milliardär Elon Musk hob die 29-jährige Elektroingenieurin mit drei anderen Crew-Mitgliedern vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral (US-Staat Florida) ab. Wenige Minuten später verließ sie die Erdatmosphäre.
Eine Falcon-9-Rakete mit der Crew an Bord verschwindet im All.
„Fram2“ – benannt nach einem norwegischen Polarforschungsschiff aus dem 19. Jahrhundert – soll vier Tage lang auf einer neuen Umlaufbahn über die Polarregionen der Erde fliegen. Dabei sollen aus einer Höhe von 425 bis 450 Kilometern unter anderem Himmelsleuchten untersucht werden, außerdem könnten laut Space X die ersten Röntgenbilder von Menschen im Weltall entstehen. Insgesamt sollen 22 wissenschaftliche Studien ausgeführt werden.
Finanziert wird das Ganze von dem in China geborenen Malteser Chun Wang, der mit Kryptowährung reich wurde und mit an Bord ist. Rabea Rogge berichtete in der Tagesschau, wie sie ausgewählt wurde.
„Ich habe Chun bei einer Expedition auf Spitzbergen kennengelernt. Dort haben wir trainiert, wie man bei minus 20 Grad überlebt. So sind wir ins Gespräch gekommen über Weltraumtechnologie, bemannte Raumfahrt und ambitionierte Pläne. Und ein halbes Jahr später bekam ich die Anfrage von Chun, dass er bei seiner Mission drei Plätze zur Verfügung hat und ob ich einen nehmen möchte.“
Astronautin Rogge hat sich mit den anderen Crew-Mitgliedern monatelang mit intensivem Training auf die Raummission vorbereitet.
Die Space X Crew mit Rabea Rogge (zweite Person von links) und Wang Chun (rechts).
Sie sagt: „Es ist Zeit, dass eine Frau fliegt. Die zwölf männlichen deutschen Astronauten, die vor mir geflogen sind, sind natürlich inspirierende Menschen. Aber ich habe, als ich ein Satelliten-Team geleitet habe, gemerkt, dass man sich als Frau mehr durchsetzen muss. Ich dachte: Das kann ich auch schaffen. Wenn nach meiner Mission nur eine Frau denkt, dass sie etwas schaffen kann, weil es ihre Passion ist, dann wäre das ein Gewinn für mich.“