
Die Berlinerin Rabea Rogge ist als erste deutsche Frau ins Weltall gestartet. An Bord einer „Dragon“-Kapsel hob Rogge vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ab, wie auf Live-Bildern zu sehen war. Der Start erfolgt mit einer Falcon-9-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk.
„Fram2“ - benannt nach einem norwegischen Polarforschungsschiff aus dem 19. Jahrhundert – soll rund vier Tage lang auf einer neuen Umlaufbahn über die Polarregionen der Erde fliegen. Dabei sollen aus einer Höhe von 425 bis 450 Kilometern unter anderem Himmelsleuchten untersucht werden, außerdem könnten laut SpaceX die ersten Röntgenbilder von Menschen im Weltall entstehen. Insgesamt sollen SpaceX zufolge 22 wissenschaftliche Studien durchgeführt werden.
Für die Mission namens „Fram2“ hat erneut ein Milliardär das Unternehmen SpaceX aus privatem Interesse mit der Durchführung eines Allflugs beauftragt. Diesmal war es der in China geborene Malteser Chun Wang, der mit Kryptowährungen reich geworden und auch mit an Bord ist. Rogge hatte den Milliardär einst bei einem Expeditionstraining auf Spitzbergen kennengelernt. Später fragte er sie dann, ob sie bei dem Flug dabei sein wolle.
Start der SpaceX-Rakete am Montag in Cape Canaveral. An Bord: Die Berlinerin Rabea Rogge.
Teil der Crew sind neben Rogge zudem auch die Filmemacherin Jannicke Mikkelsen aus Norwegen sowie der Polar-Guide Eric Philips aus Australien. Monatelang haben sie sich mit intensivem Training auf die Mission vorbereitet. „Unsere Crew ist stark, unser Training intensiv und unser Ziel ist es, nicht nur Grenzen zu überwinden, sondern auch neue Möglichkeiten für die Raumfahrt und die Wissenschaft zu schaffen», sagte Rogge vorab in einem Interview.
Während der Mission werden fünf Frauen gleichzeitig im All sein: Rogge und Mikkelsen bei „Fram2“ sowie auf der Internationalen Raumstation ISS die US-Astronautinnen Anne McClain und Nichole Ayers sowie Wang Haoze auf der chinesischen Station „Tiangong“ (Himmelspalast).
Die 29-jährige Rogge ist bei der „Fram2“-Mission offiziell als wissenschaftliche Spezialistin dabei. Sie hat an der ETH Zürich Elektrotechnik und Informationstechnologie studiert. Für ihre Doktorarbeit wechselte sie an die Technisch-Naturwissenschaftliche Universität Norwegens.
Die Fram2-Crew (Rabea Rogge, Eric Philips, Jannicke Mikkelsen und Chun Wang) im Januar 2025 beim Training für ihre Mission – die gestern gestartet ist.
Ins All mitgenommen hat Rogge unter anderem eine Gedenkmedaille an Flugpionier Otto Lilienthal (1848-1896) und eine kleine Nachbildung der Freiheitsglocke im Rathaus in Berlin-Schöneberg, dem Bezirk, in dem sie geboren wurde. Außerdem hat sie eine analoge Kamera dabei: „Ich bin gespannt, wie die Filme herauskommen werden.“
„Wir wollen mit der Mission Pioniergeist aufzeigen, Neugier wecken und Technologie-Innovation demonstrieren“, sagte Rogge vorab. „Ich finde es wirklich ermutigend zu sehen, wie weit wir als Menschheit gekommen sind – wenn es möglich ist, autonome Raumschiffe zu bauen, sollte doch eigentlich alles möglich sein.“