
Die noch geschäftsführende Außenministerin Annalena Baerbock ist fest entschlossen, Präsidentin der UN-Generalversammlung werden zu wollen. „Das wird ein entscheidendes Jahr der Generalversammlung sein“, so Baerbock am Rande der Konferenz „Europe 2025“ von Zeit, Handelsblatt, Tagesspiegel und Wirtschaftswoche in Berlin.
Kritik hatte sich Baerbock insbesondere eingefahren, da bekannt wurde, dass ursprünglich die deutsche Spitzendiplomatin Helga Schmid für den Posten vorgesehen war. Über Jahre bereitete sich Schmid auf diese Aufgabe vor. Baerbock verteidigte jedoch nun die Entscheidung, auf sie statt auf Schmid zu setzen. Die „deutsche Kandidatur“ sei „natürlich auch gemeinsam“ vorbereitet worden, so die amtierende Außenministerin. Dies gelte auch für die endgültige Kandidatenauswahl.
Jedoch gehe es „nicht um einzelne Personen“, beteuert Baerbock. Konkret angesprochen auf Helga Schmid erklärte Baerbock weiter, dass sie „an führender Stelle weiter wirken“ wird. Ursprünglich hatte die Bundesregierung die erfahrene Diplomatin als deutsche Kandidatin für den Vorsitz der UN-Generalversammlung 2025/26 nominiert – auch auf Baerbocks Betreiben.
Vergangene Woche wurde jedoch bekannt, dass stattdessen kurzfristig Baerbock selbst für die Position benannt wurde. Seitdem entbrennt Kritik an der noch-Außenministerin, die scheinbar aus persönlichem Gusto sich einen Posten sichern möchte. Auch der Umgang mit Schmid wird kritisiert.
Der Präsidentenposten der UN-Generalversammlung ist aufgrund interner Absprachen für die Sitzungsperiode 2025/2026 den Westeuropäern vorbehalten. Unter diesen Staaten konnte wiederum schon vor einiger Zeit Deutschland das Amt erfolgreich für sich beanspruchen. Die Wahl des Präsidenten der UN-Generalversammlung wird im Juni abgehalten. Die Sitzungsperiode beginnt im September.