Es gibt nichts, was Parteisoldaten nicht mitmachen. Die „Generation Gleichschritt“ marschiert

vor etwa 1 Monat

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Bildquelle: NiUS

Manche, ich würde sagen, viele in der Union sind in diesen Tagen verzweifelt.

Ihre Partei geht in eine völlig falsche Richtung, bricht Wahlversprechen, setzt eine rot-grüne Agenda um, für die man Friedrich Merz doch ausdrücklich NICHT ins Amt des Parteichefs gewählt hat, macht Mega-Schulden, hebelt das demokratische Urverständnis aus, dass man mit der Verfassung nicht Schindluder treibt und keine Tricks mit demokratischen Mehrheiten im Bundestag anstellt.

Weil ich schon sehr lange über die Union berichte, wenden sich Leute an mich, die ich im Laufe der Jahre kennengelernt habe. Einfache Parteimitglieder bis hin zu einem ehemaligen Bundesminister wollen wissen, ob ich so einen Irrsinn schon erlebt habe.

Nein, nicht in dieser geballten Form. Was ich aber kenne, ist jener Charakterzug, der unionstypisch ist, nach jemandem zu suchen, der die Dinge richtet, ohne dass man sich selbst aus der Deckung wagen muss.

Ich erinnere mich noch gut, wie ich im Herbst 2015 im Berliner Lokal „Il punto“ mit einem Vizeunionsfraktionschef saß, der mich inständig bat, wir müssten bei „Bild“ mehr Druck in der Migrationspolitik machen, damit man in der Fraktion die Zeitung hochhalten und sagen könne, dass die Stimmung im Lande kippt. Am folgenden Morgen hörte ich den gleichen Politiker im „Deutschlandfunk“-Interview sagen, dass Angela Merkel doch auf einem völlig richtigen Weg sei.

Diesmal ist es bizarrer. Ein Unionspolitiker schlug mir zum Beispiel vor, meine Kontakte zu Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger zu nutzen, um ihn zur Blockade der Milliarden-Schulden im Bundesrat zu bewegen. Abgesehen davon, dass Aiwanger auch nicht den Helden spielen will, ist das eine völlig verkehrte Welt und eine ganz offensichtlich scheiternde Demokratie, wenn Mitglieder einer (fast) Regierungspartei über Bande einer konkurrierenden Partei ihre eigene Spitze stoppen wollen, anstatt einfach selbst aufzustehen und vor allem einzustehen für ihre Überzeugungen.

Das deprimierende Fazit: Ganz gleich, ob es um Migration geht, Mega-Schulden oder Wählertäuschung, es gibt nichts, was Parteisoldaten nicht mitmachen. Die „Generation Gleichschritt“ (siehe NIUS-Shop) marschiert. Deutschland hat ein Mitläufer-Problem.

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