Esken beklagt sich über „öffentliche Jagd“ auf ihre Person

vor etwa 7 Stunden

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In einem Interview mit der taz beschwerte sich die scheidende SPD-Vorsitzende Saskia Esken über eine „öffentliche Jagd“ auf ihre Person. Besonders stört sie sich daran, dass „positive Stimmen auch gern ignoriert“ werden. Sie verstehe auch nicht, dass man andere Sozialdemokraten regelmäßig nach ihrer beruflichen Zukunft gefragt habe – das sei „unangemessen“.

Immer wieder sei der mediale Umgang mit ihr eine „miese Tour“. Etwa, dass Bärbel Bas in einem Interview gefragt wurde, „ob sie Lars Klingbeils Kandidatur als Parteivorsitzenden unterstützt“. Als Bas diese Frage bejahte, soll sie laut Esken „darauf gewartet“ haben, dass man sie fragt, wie sie zu einer Kandidatur von Esken steht. „Die Frage wurde nicht gestellt. Daraus wurde gemacht: ‚Bas schweigt zu Esken‘.“

Auf die Frage, ob sie nach der Rückzugsankündigung erleichtert sei, sagte Esken: „Ich würde es gelassen nennen. Ich bin mit mir im Reinen. Aber natürlich fällt jetzt auch eine Anspannung von mir ab.“ Für die Zeit nach dem Parteivorsitz möchte Esken künftig im Bundestagsausschuss für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend arbeiten. Die neue Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) bezeichnete sie in diesem Zusammenhang als einen „Glücksgriff“.

Ein weiteres Thema war der aus Eskens Sicht erschwerte Zugang von Frauen zu politischen Führungspositionen. „Wir müssen doppelt so viel bringen. Was die männliche Welt von politisch aktiven Frauen erwartet, ist höchst widersprüchlich und deshalb unerfüllbar“, sagte sie. Kurz zuvor hatte Esken den „männlich geprägten Rollenklischees“ schon bei der ARD die Schuld am politischen Ende ihrer Karriere gegeben. Die vielfach – und auch von ihrer eigenen Partei – vorgebrachte Kritik an ihrer Person und ihren Aussagen führte sie nur darauf zurück (mehr dazu hier). Selbstkritisch äußerte sie sich in beiden Interviews an keiner Stelle.

Esken hatte am vergangenen Sonntag ihren Rückzug vom SPD-Co-Vorsitz angekündigt. Seit 2019 stand sie an der Spitze der Partei, seit 2021 gemeinsam mit Lars Klingbeil. Dieser ist mittlerweile auch Vizekanzler und Finanzminister in der schwarz-roten Bundesregierung. Für die Nachfolge von Esken bewirbt sich die ehemalige Bundestagspräsidentin und jetzige Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas. Die Wahl soll auf dem Bundesparteitag Ende Juni stattfinden. Esken bezeichnete Bas als „Freundin“.

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