
Am Montagmittag gaben die SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil sowie Saskia Esken und der Hamburger Erste Bürgermeister Peter Tschentscher eine Pressekonferenz. Es ging um die Bürgerschaftswahl in Hamburg und die Sondierungsgespräche von Union und SPD. Am Ende der Pressekonferenz, als der Pressesprecher die Konferenz schon beenden wollte, unterbrach Esken ihn, um klarzustellen, dass die Verhandlungen ohne Frauen nicht stattfinden würden. Damit antwortete sie ungefragt auf eine Frage zur Atmosphäre bei den Sondierungsgesprächen, die nur an Lars Klingbeil gerichtet worden war.
Es gehe darum, ob man sich der „gemeinsamen Verantwortung“ bewusst sei, welche SPD und die Union für Deutschland und Europa tragen, so Klingbeil zum Abschluss. Am Freitag habe man „offene und konstruktive Gespräche“ geführt. Es sei eine vernünftige Gesprächsatmosphäre gewesen. Der Pressesprecher setzte schon an und wollte die Pressekonferenz beenden. „Vielen -“, sagte er, als er von Saskia Esken rüde unterbrochen wurde.
„Vielleicht kann auch ich in unser beider Namen“, so Esken, „noch eine persönliche Anmerkung machen: All die wichtigen Fragen, die sie jetzt gestellt haben, die wir zu besprechen haben, werden ganz sicher nicht die Männer unter sich ausmachen“. Dann griff sie nach ihrem Zettel: „Vielen Dank!“. Damit unterbrach sie nicht nur den Partei- und Fraktionsvorsitzenden Klingbeil, sondern riss auch das letzte Wort in der Pressekonferenz an sich.
Saskia Esken beendet die Pressekonferenz der SPD mit dem Hinweis, dass ohne sie hier gar nichts läuft.
Im Internet sagt man glaube ich "Boss Move" dazu. pic.twitter.com/AeZxjl4Gg4
— Julius Betschka (@JuliusBetschka) March 3, 2025
Zu Beginn der Pressekonferenz gratulierte Klingbeil Tschentscher zum Wahlerfolg. In Hamburg sei geräuschlos regiert worden, was zum Wahlerfolg beigetragen habe. Tschentscher sagte, dass er die Fortsetzung einer rot-grünen Koalition favorisiere, auch wenn eine rechnerische Mehrheit ebenfalls mit der CDU möglich sei.
Zu den Sondierungsgesprächen sagte Lars Klingbeil, dass es massive Investitionen in Infrastruktur und Bildung benötige. Saskia Esken betonte, dass in den Sondierungsgesprächen geprüft werden müsse, ob es eine Vertrauensbasis mit der Union gebe. Sie sagte, dass die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands ein wichtiges Thema sei.