
Großes Aufsehen um eine Abiturfeier im nordrhein-westfälischen Essen. Dort forderten Schüler eines Abiturjahrgangs bei einem Abi-Ball aus religiösen Gründen eine Geschlechtertrennung durchzusetzen. Über den Vorgang hatte die WAZ zuerst berichtet. Am betroffenen Gymnasium, das die Angelegenheit nicht kommentieren möchte, betont der Schulleiter, dass es sich lediglich um einen Vorschlag gehandelt habe: „Es war nie ein Plan, nur ein Vorschlag.“ Die Initiatoren hatten sogar rechtliche Aspekte geprüft und argumentiert, der Abi-Ball sei eine Privatveranstaltung, in die die Schule nicht eingreifen könne. Doch die Lehrer der Oberstufe sollen die Idee geschlossen abgelehnt haben und erklärten, „dass sie da nicht hingehen würden“. Letztlich habe die Mehrheit der Schüler den Vorschlag abgelehnt, sodass kein Eingreifen der Schulleitung nötig war.
Eine Lehrkraft von einer anderen Schule zeigt sich erschüttert: „Ich bin fassungslos über dieses Beispiel kolossaler Desintegration.“ Sie berichtet von Fällen, in denen Schülerinnen aus Angst vor Druck durch muslimische Mitschüler ein Kopftuch tragen. Ähnliches schildert ein Vater gegenüber der WAZ, dessen Tochter an einem anderen Essener Gymnasium wegen ihres Kleidungsstils kritisiert wird: „Wenn sie im Sommer ein ärmelloses Top trägt, sagen die anderen, das sei haram.“
Ein Blick auf die Innenstadt von Essen.
Auch andere Konflikte prägen den Schulalltag: Sport- und Schwimmunterricht werden boykottiert, Klassenfahrten verweigert. Religiöse Spannungen verschärfen die Lage, etwa wenn sunnitische Schüler einen schiitischen Mitschüler als „Ungläubigen“ beschimpfen oder liberale Muslime bedrängt werden. Der Nahost-Konflikt wird auf Schulhöfen ausgetragen, antisemitische Äußerungen nähmen zu. Berthold Urch, Leiter der Alfred-Krupp-Schule und Sprecher der Essener Gymnasien, betont, Schulen müssten Orte sein, an denen sich alle Schüler „akzeptiert, gut aufgehoben und sicher fühlen können“. Urch stellt klar: „Eine religiös motivierte Geschlechtertrennung ist inakzeptabel und steht nicht zur Diskussion.“ Dass der Abi-Ball 2025 nun gemeinsam gefeiert wird, sei eine „gute Nachricht“. Doch eine gemeinsame Feier sollte keine Schlagzeile sein – sondern Normalität.
Im vergangenen Jahr wurde publik, dass an einer Schule in Neuss eine Scharia-Polizei Sittengesetze gegenüber Mitschülern durchsetzen wollte. Die Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage zeigte daraufhin, dass es alleine in Nordrhein-Westfalen 31 ähnliche Fälle von Islamismus im Schulalltag gegeben habe. Jüngst sorgte das Beispiel eines Berliner Lehrers für bundesweite Empörung, der wegen seiner Homosexualität von muslimischen Schülern gemobbt worden war.
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