
Im Advent einfach mal mit Freunden ein wenig weihnachtliche Atmosphäre genießen. Glühwein, Spekulatius, ja vielleicht sogar noch einen zweiten Glühwein – man gönnt sich ja sonst nichts. Es könnte so schön, fast schon besinnlich sein. Doch dann, plötzlich und unvermittelt, nähert sich eine sehr große, dichte Menschenmenge, übertönt Weihnachtsmusik mit “Allahu Akbar”-Rufen und taucht die rustikalen Holzstände in ein syrisches Fahnenmeer.
So geschehen am Sonntag in Essen, als ein Umzug syrischer Migranten, die den Sturz Assads in Syrien feierten, sich den Weg über den örtlichen Weihnachtsmarkt bahnten. Fernab jeglicher Anstalten einen Umweg zu nehmen, wälzte sich die Menschenmenge an Marktständen und verdutzten Besuchern des Weihnachtsmarktes vorbei. Von Zurückhaltung angesichts des vorweihnachtlichen Idylls keine Spur: Die Syrer sangen, pfiffen, trommelten und skandierten “Allahu Akbar” und zwangen somit die Anwesenden Zeugen ihrer gelebten Landnahme zu werden.
Während einheimische Besucher und mediale Beobachter genau diese Botschaft auch so verstanden, gab es aber auch Kritik integrierter Muslime, die den Essener Aufmarsch als “Respektlosigkeit” gegenüber den “christlichen Traditionen” in einem “christlichen Land” verurteilten. Man dürfe sich dann nicht wundern, so die Kritik, dass Muslime dann über einen Kamm geschoren würden.
Zur Essener Kundgebung waren ursprünglich 300 Teilnehmer angemeldet. Es erschienen mehr als 11.000. Die Polizei berichtete auch von Ordnungswidrigkeiten und Straftaten, wie dem Abbrennen von Pyrotechnik und dem Abfeuern von Schreckschüssen.