
Nachdem bei der Präsidentschaftswahl in Rumänien der Sieger der Hauptwahl, Călin Georgescu, nach dem ersten Wahlgang aufgrund angeblicher ausländischer Wahlbeeinflussung ausgeschlossen wurde, findet im Mai eine erneute Wahl statt. Zu dieser müssen sich die Kandidaten erneut registrieren. Diana Șoșoacă von der Partei S.O.S. Romania wurde, wie auch bei der ursprünglichen Wahl im vergangenen Jahr, ausgeschlossen.
Gründe für den jetzigen Ausschluss sind nicht offiziell bekannt geworden. Ihr erster Ausschluss wurde mit demokratiefeindlichen Äußerungen, die von der Kandidatin getätigt worden seien, begründet. Eine gleichlautende Begründung gilt auch für ihren Ausschluss jetzt als wahrscheinlich. Auf Facebook äußerte sich die nicht zugelassene Kandidatin zu ihrem Ausschluss und sagte, dass dies der Beweis sei„dass wir nicht mehr in einer Demokratie leben“.
Zugelassen hingegen wurde der Kandidat der rechtsnationalen Partei AUR, George Simion. Simion holte bei der Wahl im Dezember 13,9 Prozent der Stimmen und kam damit auf den vierten Platz. Für die Wiederholung der Präsidentschaftswahl wollte Simion, der Demonstrationen gegen die Annullierung der Wahl organisiert hat, nur antreten, wenn Georgescu nicht antreten darf. Simion hat aufgrund des Ausschlusses von Georgescu gute Chancen, in die Stichwahl einzuziehen, wie Umfragen zeigen. In diesen kommt er auf über 20 Prozent und damit auf Platz eins.
Wie eine mögliche Stichwahl ausgeht, ist bisher noch unklar. Umfragen sahen Georgescu bei Stichwahlen zwar stets vorne, was Simion als Georgescu-Vertrauten positiv stimmen würde, aber es gab immer einen großen Anteil unentschlossener Rumänen.
Die Wahl soll am vierten Mai stattfinden. Eine etwaige Stichwahl findet zwei Wochen später, am 18. Mai, statt. Spannend bleibt, wie mit dem Ergebnis im Mai umgegangen wird, sollten die Behörden in Rumänien wieder eine angebliche ausländische Wahleinflussnahme feststellen. Das rumänische Volk reagierte auf die Annullierung der Wahl im Dezember mit Massendemonstrationen. Inzwischen wird Rumänien aufgrund der Annullierung der Wahl von einem Interimspräsidenten geführt.