Evangelischer Kirchentag 2025: Mehr Klima, mehr Gender – weniger Gott

vor 7 Tagen

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Bildquelle: Tichys Einblick

Beginnen wir ganz neutral und sachlich: Der Deutsche Evangelische Kirchentag 2025 findet vom 30. April bis zum 4. Mai 2025 in Hannover statt. Er ist der bislang 39. Kirchentag der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Das Motto lautet diesmal: „Mutig – stark – beherzt“. Geboten werden rund 1.500 Veranstaltungen. Die Organisatoren rechnen mit etwa 100.000 „Teilnehmenden“. Das Tagesticket kostet 49 Euro, das 5-Tage-Ticket 149 Euro.

Folgende „Highlights“ werden unter anderem geboten:

Auch diese Politiker haben sich auf dem Kirchentag angekündigt: die neue Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU), Niedersachsens scheidender Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), der wieder ins Solo-Dasein geschlitterte Ex-Bundespräsident Christian Wulff (CDU). Friedrich Merz musste nach einer ursprünglichen Zusage absagen. Klar, aus Gründen der konfessionellen Ausgewogenheit: Er war am 26. April ja auch nicht bei der Trauerfeier für Papst Franziskus in Rom. Dort hat ihn Schattenkanzler und Protestant Markus Söder mit diversen Selfies wahrlich würdig vertreten.

Werfen wir einen Blick ins Hannover-Programm und halten fest, was der EKD genannten NGO unter dem Label „Mutig – stark – beherzt“ an Themen wichtig bzw. gar nicht wichtig ist. Unter den Themen der 1.500 Veranstaltungen finden wir 95-mal „Vielfalt“, 48-mal „Klima“, 38-mal „Rassismus“, 37-mal „Queer“, 25-mal „Gender“, 11-mal „trans“, 11-mal „Rechtsextremismus“ (Linksextremismus nullmal), 17-mal „Islam“. Immerhin 1-mal „Ukraine“ und 2-mal „G*tt“. Und 1-mal für Abtreibungsbefürworter „My body my Choice“. Aber null-komma-null-mal die mörderische Christenverfolgung, der auch 2024 wieder Tausende Christen zum Opfer fielen – zumeist in muslimisch-islamisch dominierten Staaten.

Nein, liebe Evangelen, damit gewinnt ihr keinen Blumentopf mehr. Den Aderlass, den ihr binnen 20 Jahren ertragen musstet bzw. zu verantworten habt, stoppt ihr mit eurer Politisierung nicht. Im Jahr 2005 hatte die evangelische Kirche Deutschlands immerhin noch 25,4 Millionen Mitglieder. 2024 waren es mit 17,98 Millionen um 29 Prozent weniger. (Ähnlich übrigens wie die katholische Kirche). Kurz, liebe woke Evangelen, liebe Grüninnen und Grünen: Für 2025 könnt ihr euch einen „grünen“ Parteitag sparen. Geht nach Hannover, dort wird alles zelebriert, was „wirklich wichtig“ oder wenigstens „ein Stück weit wichtig“ ist. Ganz im Sinne der von 2009 bis 2013 als EKD-Präses amtierenden „Grünen“ Katrin Göring-Eckardt.

Wahrscheinlich wird sich der 38. Evangelische Kirchentag des Jahres 2023 von Nürnberg 2025 in Hannover klonen. Und statt der Botschaft des Evangeliums vor allem den neuen Religionen „Klima“, „Gender“ und „Migration“ huldigen. In Nürnberg gab es übrigens 2023 rund zweitausend Einzelveranstaltungen: darunter 33-mal Queer, 32-mal Gender, 21-mal Feminismus, 20-mal Migration. Die Berliner Zeitung berichtete, dass dort Passagen aus einem Buch einer Soziologin vorgetragen wurden, die erklärte, wie man männliches (sic!) Sperma aus Textilien entfernen könne. Beim Abschlussgottesdienst predigte Pastor Quinton Ceasar: »Gott ist queer.« Das will erst einmal getoppt sein.

Is ja gut, Leute! Wenn ein Kirchentag zu einem woke-grünen Patchwork an Religionsversatzstücken und zu einem verkitschten Synkretismus aus Astrologie, Kosmologie, Reinkarnation, Esoterik, okkulten Praktiken, Gender und Klima wird, dann hat diese Kirche als Quasi-Staatskirche ohne jede Trennung von Thron und Altar als „zivilgesellschaftliches“ Akklamations- und Apportierinstitut ihre Zukunft hinter sich.

Schlimm freilich auch: Die katholische Kirche ist keine Alternative mehr; sie hat sich ins gleiche Fahrwasser begeben und den gar nicht mal sonderlich dezenten Hinweis des eben verstorbenen Papstes Franziskus an die deutschen Katholen überhört. Franziskus meinte: „Es gibt eine sehr gute evangelische Kirche in Deutschland. Wir brauchen nicht zwei.“

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