Wer sind Evyatar David und Rom Braslavsky, die beiden ausgehungerten Geiseln in Gaza?

vor 1 Tag

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Bildquelle: NiUS

Zwei israelische Geiseln, eine auch mit deutscher Staatsbürgerschaft, harren – neben vielen weiteren – in den Verliesen der Hamas. NIUS schildert, wer sie sind.

Vor seiner Entführung war Evyatar David ein leidenschaftlicher Musiker aus Kfar Saba, etwa 15 Kilometer nordöstlich von Tel Aviv. Als talentierter Gitarrist arbeitete er in einem Restaurant. Seine Familie beschreibt ihn als lebensfrohen jungen Mann, der das Leben genoss und stets ein Lächeln auf den Lippen hatte. Er gehört zu den 49 Geiseln, die laut israelischen Behörden noch immer von der Hamas festgehalten werden.

Öffentlich zugängliche Aufnahmen oder Videos von Evyatar Davids Musik gibt es leider nicht. Doch seine Familie und Freunde beschreiben ihn als kreativen Geist, dessen Musik und Lebensfreude nun, in den Tunneln, die die Hamas mutmaßlich auch mit Geldern aus internationaler (EU-)Hilfe nutzt, in den Herzen derer weiterlebt, die ihn kannten.

Am 7.10.23 überraschte die Hamas Terroristen auf dem Supernova-Festival in der Nähe des Kibbuz Reʿim.

Die Grausamkeit der Hamas, die – wären heute hypothetische Wahlen – immer noch stärkste Kraft im Gazastreifen wäre, ist grenzenlos: Sie zwingen Evyatar, sein eigenes Grab zu schaufeln. Seine Familie bezeichnet diese grausame Propaganda als Teil einer „abscheulichen Hungerkampagne“. „Wir sind gezwungen, mitanzusehen, wie unser lieber Sohn und Bruder Evyatar in den Tunneln der Hamas in Gaza absichtlich und zynisch ausgehungert wird – ein lebendes Skelett, lebendig begraben. Unser Sohn hat in seinem jetzigen Zustand nur noch wenige Tage zu leben“, sagte die Familie.

Im Interview bei „Achtung Reichelt“ spricht der Bruder von Evyatar David über das absichtliche Verhungernlassen: „Die Hamas hat genug zu essen, sie haben alles, was sie brauchen. Aber sie lassen meinen Bruder verhungern. Und nicht nur ihn, sondern auch andere Geiseln, und sie tun es auch mit ihrem eigenen Volk. Es ist Propaganda, und das ist krank. Hamas ist schlimmer als Al-Qaida. Sie sind schlimmer als der IS. Wir müssen sicherstellen, dass es ein Ende hat.“

Ilay David hält ein Foto seines entführten Bruders.

Amjad Taha, ein Autor aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, schreibt auf X: „Dies ist keine Befreiungsbewegung; es ist ein Kult der Grausamkeit. Islamisten bauen keine Nationen. Sie kreieren Käfige, Gräber und Propaganda. Das ist keine Gerechtigkeit. Es ist der moderne Nationalsozialismus, mit der Kamera, als wären sie stolz darauf, während die Vereinten Nationen schweigen, zu ängstlich, um zu sprechen.“

Das Video von Evyatar wurde veröffentlicht, während der US-Sondergesandte Steve Witkoff Israel besuchte, um über einen Waffenstillstand in Gaza zu sprechen. Witkoff traf am Samstag die Familien einiger Geiseln und sagte ihnen, dass Washington auf eine umfassende Kriegsbeendigung dränge, der die Freilassung aller Geiseln einschließen würde. „Wir müssen jetzt alle nach Hause bringen. Wir sind sehr nah daran, den Krieg zu beenden“, erklärte er.

Wie Evyatar David (22 zum Zeitpunkt der Entführung, jetzt 24) wurde auch Rom Braslavsky (22), ein deutscher Israeli, am 7. Oktober 2023 während des verheerenden Überfalls der Hamas auf Israel entführt. Wie David wurde auch er vom Nova-Musikfestival im Süden Israels verschleppt, zusammen mit 250 weiteren Menschen. Die Terroristen schlugen auf dem Festival brutal zu und töteten etwa 1.200 Menschen. Braslavsky, ein leidenschaftlicher junger Mann mit einer Vorliebe für Musik und Kultur, hatte das Leben in vollen Zügen genossen.

Über Braslavskys Leben vor der Entführung ist wenig bekannt, doch Berichte zeichnen das Bild eines kreativen und engagierten Menschen, der das Leben voller Freude und Leidenschaft lebte. Seine Familie beschreibt ihn als lebensfrohen jungen Mann, der stets in Bewegung war und das Beste aus jedem Moment herausholte.

Israels Präsident Isaac Herzog zeigt Fotos Evyatar David (l) und Rom Braslavski, die von der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen festgehalten werden, während einer gemeinsamen Erklärung mit Litauens Präsident Nauseda im Präsidentenpalast.

Wie bei vielen anderen Geiseln, die noch immer in Gaza festgehalten werden, ist die Grausamkeit der Situation nicht nur physisch, sondern auch emotional verheerend. Braslavsky wird von seiner Familie und seinen Freunden schmerzlich vermisst, die sich nach den grausamen Videos und Nachrichten, die regelmäßig über die Geiseln veröffentlicht werden, immer mehr nach seiner Rückkehr sehnen.

In einem der Videos, das die Hamas veröffentlichte, ist Braslavsky zu sehen, wie er schwach und entkräftet wirkt. Die Bilder, die seinen von Hunger gezeichneten Körper zeigen, erinnern an die unmenschliche Behandlung, die die Geiseln erleiden müssen. Diese Videos sind ein verzweifelter Versuch der Hamas, ihre politische Agenda voranzutreiben, indem sie die psychische und physische Zermürbung der Gefangenen dokumentiert.

Rom Braslavsky, wie auch andere Geiseln, wird von der Hamas als Propagandainstrument benutzt – seine Zerrüttung wird mit Kameras dokumentiert, als wollten sie die Weltöffentlichkeit mit ihren Grausamkeiten herausfordern.

Die Familie von Rom Braslavsky hat sich nach der Veröffentlichung des Videos erneut zu Wort gemeldet und die internationale Gemeinschaft aufgefordert, mehr Druck auf die Hamas auszuüben, um die Geiseln freizulassen.

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