Ex-Grüne Valerie Wilms kritisiert das Selbstbestimmungsgesetz: „Dadurch ist das Geschlechter-Hopping möglich geworden“

vor 12 Tagen

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Bildquelle: NiUS

„Transfrauen sind Frauen“, hatte Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) einst apodiktisch in der Bundespressekonferenz erklärt und wollte damit die Debatte um das Selbstbestimmungsgesetz zum jährlichen Geschlechterwechsel ein für alle Mal beenden.

Nun widerspricht ausgerechnet eine Ex-Grüne Transfrau: Bei „Schuler! Fragen, was ist“ fordert die frühere Grünen-Bundestagsabgeordnete Valerie Wilms sogar die Abschaffung des Selbstbestimmungsgesetzes und kritisiert die neue Koalition, weil sie das Thema nicht angeht.

Das ganze Interview sehen Sie hier:

„Bedauerlicherweise wird das nicht angetastet. Es soll ja nur evaluiert werden. Ich hätte mir gewünscht, dass im Koalitionsvertrag schon drinsteht: Das wird wieder abgeschafft. Sofort. Und wir gehen zurück zu dem alten Transsexuellen-Gesetz mit den Änderungen, die das Bundesverfassungsgericht eingebracht hat. Das wäre die vernünftige Handhabung, die auch von der Gesellschaft her am akzeptiertesten ist.“

Gerade wegen des Selbstbestimmungsgesetzes geht Wilms jetzt mit ihrem Buch „Meine zwei Leben“ (LMV) an die Öffentlichkeit: „Das ist mir ein Anliegen, weil dieses Selbstbestimmungsgesetz dieses Geschlechter-Hopping möglich gemacht hat, wo ich einmal im Jahr entscheiden kann: Heute mache ich mal einen auf Frau, dann mache ich mal einen auf Mann. Dann gehe ich wieder auf divers, und dann gehe ich wieder zurück, ohne dass ich mich selber in dieser neuen Rolle wiederfinden muss.“

Gerade als Betroffene fehlt Valerie Wilms die Ernsthaftigkeit im Umgang mit Transsexualität in dem maßgeblich von den Grünen vorangetriebenen Gesetz: „Das heißt, ich kann weiterhin, wenn wir mal von einem Mann ausgehen, mit Bart rumlaufen, habe aber immer eine Geburtsurkunde mit dem Eintrag ‚weiblich‘ und könnte auch in eine Frauenumkleide oder Frauensauna oder in ein Frauenbad gehen. Das passt alles nicht mit der Realität zusammen. Das ist Träumerei.“

Valerie Wilms im Gespräch mit Ralf Schuler.

Woher die Idee des jährlichen Wechsels stammt, kann auch Wilms nicht erklären. „Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich ist das irgendeine Art von Notbremse, die sich bestimmte Kreise ausgedacht haben, damit man das nicht sozusagen wochenweise oder monatsweise abändern kann. Stattdessen hat man gesagt, da wollen wir aber mindestens ein Jahr Abstand drin haben. Vermute ich mal. Ich weiß es nicht. Ich war beim Gesetzgebungsprozess nicht involviert.“

Wilms, die vor ihrer Geschlechtsumwandlung rund vierzig Jahre als Mann gelebt, Maschinenbau studiert und eine eigene Familie gegründet hatte, hält das frühere Transsexuellen-Gesetz für deutlich besser, gerade wegen der unabhängigen psychologischen Gutachten, die Betroffene einholen müssen.

Die Leichtfertigkeit, mit der das Selbstbestimmungsgesetz den Geschlechterwechsel möglich macht, hält sie aus eigener Erfahrung für fatal und gefährlich, weil sich Menschen irreparable Schäden zufügen können, wenn sie fälschlich glauben, Lebenskrisen durch den Wechsel der Identität beheben zu können.

Hier geht es zur NIUS-Reportage „Trans ist Trend: Wie eine Ideologie unser Land verändert“ an.

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