
Olaf Scholz wollte immer der Respekt-Kanzler sein, der Mann, der für die kleinen Leute mit geringem Einkommen da ist. Wenn es jedoch um sein Einkommen geht, ist der Respekt ade, da tischt der Noch-Bundeskanzler den Bürgern in aller Öffentlichkeit die Unwahrheit auf.
Im Internetformat „World Wide Wohnzimmer“ wurde Scholz gefragt, was er denn als Kanzler – als König von Deutschland sozusagen – verdiene und ob er reich sei.
Scholz' Antwort: „Man verdient sehr viel Geld und aus der Sicht vieler Menschen ist man auch sehr reich. Aber nicht im Sinne von Dagobert Duck oder irgendwelchen Millionären und Milliardären. Man verdient ein ordentliches Einkommen. Mit dem, was ich als Kanzler verdiene und was ich als Abgeordneter bekomme, ist das ungefähr, glaube ich, 250.000 Euro im Jahr. Also schon ziemlich ordentlich und sehr viel mehr als die meisten Menschen verdienen und in dem Sinne auch reich, aber kein Millionär.“
Dabei reichen allein Scholz' Amtsbezüge als Bundeskanzler schon aus, um den genannten Betrag von 250.000 Euro weit zu übersteigen und es kommen weitere Einkünfte hinzu. Der Bundeskanzler wird nach der Beamtenbesoldung B11 mit dem Faktor einzweidrittel multipliziert bezahlt, bekommt also 26.807,26 Euro im Monat. Hinzu kommt, weil Scholz auch Bundestagsabgeordneter ist, eine halbe Abgeordnetendiät von 5.613,60 Euro im Monat.
Macht ein Jahressalär von 389.050,32 Euro – knapp 56 Prozent mehr als Scholz im „World Wide Wohnzimmer“ behauptet hatte.
Nimmt man es ganz genau, kommen noch steuerfreie Kostenpauschalen, Aufwandsentschädigungen und Ortszulagen von mehr als 40.000 Euro pro Jahr hinzu, die Scholz' Einkünfte weit über 400.000 Euro treiben würden.
Eine NIUS-Anfrage an das Kanzleramt, ob und warum Olaf Scholz öffentlich die Unwahrheit über sein Einkommen gesagt hat, blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet.
Mehr NIUS: Düstere Aussichten: Deutsche Wirtschaft schrumpft das zweite Jahr in Folge