
Dreieinhalb Jahre Ampel-Regierung und eine Union, die unter dem designierten Kanzler Friedrich Merz zentrale Wahlversprechen nach der Wahl über Bord wirft, sorgen für neue AfD-Rekordwerte – auch beim Wählerpotenzial.
Erstmals liegt die AfD in einer bundesweiten Umfrage vor der Union. Laut der am Dienstag veröffentlichten Forsa-Erhebung im Auftrag von RTL und ntv kommt die AfD auf 26 Prozent – ein Plus von zwei Punkten im Vergleich zur Vorwoche. Die Union bleibt bei 25 Prozent. Es ist der höchste jemals gemessene Wert für die AfD. Auch andere Institute bescheinigen der AfD derzeit Höchstwerte.
Auch bei der Frage nach dem allgemeinen Wählerpotenzial verzeichnet die Partei Zuwächse. In einer Analyse des Instituts INSA vom 22. April gaben 20 Prozent der Befragten an, sie wollten die AfD sicher wählen. Eine Woche zuvor waren es 19 Prozent. Das gesamte Potenzial – also jene, die die Partei sicher oder vielleicht wählen würden – liegt nun bei 32 Prozent, ebenfalls ein Anstieg um einen Prozentpunkt.
Zum Vergleich: Direkt nach der Bundestagswahl 2021 lag das kombinierte Potenzial der AfD bei nur 15 Prozent. Damals wollten 8 Prozent die Partei sicher wählen. Gleichzeitig hat die Zahl der entschiedenen Ablehner deutlich abgenommen. Im Oktober 2021 schlossen 70 Prozent der Befragten eine Wahl der AfD grundsätzlich aus. Aktuell sind es 56 Prozent – ein Rückgang um 14 Punkte.
Zum Vergleich: Die Union hat derzeit ein „sicheres“ Potenzial von 19 Prozent, das kombinierte Potenzial liegt bei 42 Prozent. 23 Prozent der Befragten geben an, die Union grundsätzlich nicht wählen zu wollen.