FAZ greift Kritikerin von Brosius-Gersdorf massiv an

vor etwa 6 Stunden

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Bildquelle: Tichys Einblick

Der Brief kommt harmlos daher. Ein freier Mitarbeiter, „der sich immer wieder Dissertationen anschaut“ habe in der Dissertation von Saskia Ludwig „Bauernopfer“ entdeckt, also Übernahmen nicht ausreichend belegter Textstellen. Saskia Ludwig möge doch Stellung zu einer Liste nehmen – die FAZ gebe ihr die Möglichkeit dazu, bevor sie damit an die Öffentlichkeit gehe; und scheinheilig heißt die Schlussformel der FAZ: „Sie können sicher sein, dass wir hier auf eine faire Berichterstattung achten.“

Der Einschub ist wichtig, dass „hier“ eine faire Berichterstattung erfolge; denn längst ist die FAZ wohl auch nach Eigenbild eher auf die Gegenfahrbahn abgebogen.

Saskia Ludwig ist die Abgeordnete der CDU aus Brandenburg, die bereits am 1. Juli die SPD-Richterkandidatin Frauke Brosius-Gersdorf als für sich und ihr Gewissen „nicht wählbar“ bezeichnet hat. Ludwig bezog sich auf die Position von Brosius-Gersdorf, die eine Impfflicht aus dem Grundgesetz herleitete und Zwangsmaßnahmen gegen Nicht-Geimpfte forderte zu einem Zeitpunkt, an dem längst die eingeschränkte Wirkungsweise sowie mögliche Nebenwirkungen öffentlich breit diskutiert wurden.

Nun soll Ludwig mittels eines Plagiatsverfahrens erledigt werden. Bekanntlich hat die CDU/CSU anfangs die Wahl von Brosius-Gersdorf wegen der unklaren Plagiatslage in deren Dissertation abgelehnt; ein Vorgang, den Fraktionsvorsitzender Jens Spahn später als Fehlinformation bezeichnet und auf die inhaltlichen Gegensätze der CDU zur gesichert linksradikalen Brosius-Gersdorf verwiesen hat.

Und jetzt also soll vorgeführt werden, womit Kritiker von Brosius-Gersdorf zu rechnen haben. Dabei führt Ludwig den Doktor-Titel nicht in ihrer politischen Arbeit oder bewirbt sich um ein akademisches Amt.

Damit wird die neue Richtung der FAZ deutlich, die ihr innenpolitischer Chefkorrespondent Jasper von Altenbockum vorgegeben hat: Er plädiert für das Verbot der größten deutschen Oppositionspartei.

„Die Entscheidung der Landesregierung von Rheinland-Pfalz“, schreibt er am 10. Juli, „keine AfD-Mitglieder mehr im öffentlichen Dienst zuzulassen, ist weit besser als ein Parteiverbot. Eine Partei als extremistisch einzustufen, aber so zu tun, als habe die Agitation gegen die Verfassung keine Konsequenzen für Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst, die einer solchen Kampfansage huldigen, mag als besonders liberal durchgehen. Aber der Staat sollte sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen.“

„Die AfD vertrete einen „grundgesetzwidrigen Volksbegriff“ und verbreite „Fremden- und Muslimfeindlichkeit“, ja „Verunglimpfung von Muslimen“ und „Hetze gegen Migranten“.

Nun musste der Innenminister von Rheinland-Pfalz seine Ankündigung nach breiten Protesten von Verfassungsrechtlern mittlerweile zurückziehen. Aber der Kampf der FAZ gegen Kritiker der rotgrünen Politik wird dann eben auf einem anderen Gebiet geführt.

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