
Charlie Kirk wurde ermordet. Nun soll auch das Gedenken an ihn getötet werden. Getroffen hat es bereits Caroline Bosbach. Die CDU-Bundestagsabgeordnete konnte dem Druck des linken Establishments nicht standhalten. Ihren Post, in dem sie Kirk würdigte, hat sie mittlerweile gelöscht. Bosbach hatte Kirk in ihrem Instagram-Post als „Kämpfer für westliche Werte“ und als eine der „einflussreichsten jungen konservativen Stimmen weltweit“ bezeichnet.
Medien und Politik bedienen sich hier der schlimmsten Form der damnatio memoriae. Es geht nicht lediglich darum, einen Menschen zu töten. Es geht darum, ihn vergessen zu machen. Und wer sich an ihn erinnert, der muss ein möglichst schlechtes, verdammungswürdiges Bild von ihm haben. Die Kontrolle über die Gegenwart ist nicht genug. Das erinnert an bekannte literarische Dystopien. Sie spielen sich live vor unseren Augen ab.
Die Spitze hat dieser Furor bei Felix Nmecha erreicht. Nmecha hat sich als gläubiger Christ zu Kirk bekannt. Damit hat er eine rote Linie überschritten. Neuerlich. Den „Pride Month“ hat er bereits 2023 als Sünde bezeichnet. Dass der Mord an Kirk und der Furor gegen Nmecha ein Stück weit einer säkularen Christenverfolgung ähnelt, ist kein fernliegender Gedanke – wenn der Islam in ähnlicher Weise agiert, dann schweigt der Blätterwald.
Was genau hat Nmecha geschrieben? Es gab zwei Instagram-Prosts. Ein kürzerer, der jetzt noch auf der Seite steht, gedenkt des Toten. Er lautet: „Ruhe in Frieden mit dem Herrn. So ein trauriger Tag. Möge der Herr der Familie Kirk beistehen.“
Der längere Post ist mittlerweile „verschwunden“. Darin geht Nmecha nicht nur auf den Toten ein, sondern auch auf den Hass, der Kirk selbst nach seiner Ermordung entgegenschlug:
„Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Die Ermordung eines zweifachen Vaters und Ehemanns, eines Mannes, der friedlich für seine Überzeugungen und Werte einsteht, zu feiern, ist wirklich böse und zeigt, wie sehr wir Jesus Christus wirklich brauchen. Möge Gott Gnade zeigen und Eure Augen und Herzen in Jesus‘ Namen öffnen.“
Die ganze moralische Verwirrung des linken Milieus zeigt sich darin, dass diese Nachricht unerträglich war. Nicht nur, dass Nmecha Mitleid mit einem ermordeten Vertreter der rechten Mitte zeigt, der durch Diskussionen und Argumente überzeugen wollte. Nicht nur, dass Nmecha mehrfach auf Christus verweist. Nein: Nmecha verurteilt den Hass all der Linken, die auf dem Grab des Ermordeten tanzen.
Das geht zu weit. In einer Welt der Lüge, in der die Medien das Bild vorgeben, darf die Wahrheit keinen Platz finden. Wenn das ZDF den Ermordeten als Rassisten, Sexisten, Schwulentöter und misogynen Faschisten brandmarkt, dann ist das die Wahrheit. Es lief schließlich im Fernsehen. Selbst ein Minimalkonsens, der vom linken Narrativ abweicht, ist nicht möglich.
Als Rudelführer gerierte sich der Gründer des Fußballmagazins „11 Freunde“. Philipp Köster rief zur Exzedenz des schwarzen Fußballspielers auf. Die Äußerungen von Nmecha nannte er „knallharten und menschenverachtenden Rassismus“. Wie lange, so Köster, wolle der BVB sich das eigentlich noch anschauen?
Zahlreiche Medien nahmen diese Anklagen auf. In kürzester Zeit brach das los, was die weinerliche Linke sonst als „shit storm“ bezeichnet, wenn es sie selbst betrifft. Nmecha sah sich gezwungen zu reagieren. Er löschte nicht nur den Post, sondern musste zu Knie kriechen. Er hatte das Vertrauen von Politik und Medien verspielt und sollte Reue zeigen. Anschlusspost: „Aufgrund der Reaktionen auf meinen vorherigen Post möchte ich das klarstellen: Mit meinen Äußerungen wollte ich der trauernden Familie mein Beileid aussprechen und die Botschaft vermitteln, dass Hass und Gewalt niemals die Lösung sein werden.“
Damit nicht genug. Der BVB sucht nun das „Gespräch“ mit seinem Spieler. Wofür muss sich der 24 Jahre alte Spieler verantworten? Das zu sagen, was keiner zu sagen wagte? Bekenntnis zu Christus? Abweichen von der Linie eines linksradikalen Fußballkolumnisten?
Denn Philipp Köster ist ideologisch kein unbeschriebenes Blatt. Der Mann, der zu den lautesten Wortführern gegen Nmecha zählt, hat im April 2000 „11 Freunde“ gegründet. Bis 2002 war er Mitglied der SPD – und trat 2019 wieder in die Partei ein. Bei der EU-Wahl 2024 machte er Werbung für seine Partei und die damalige Spitzenkandidatin Katarina Barley. Die Frau, die im EU-Parlament eine Schweigeminute für den ermordeten Charlie Kirk verhinderte. Die Attacken gegen Nmecha sind also politisch-ideologisch unterfüttert.
Während Staats- und Regierungschefs weltweit ihre Anteilnahme demonstriert haben, hört man aus der Politikerspitze dröhnendes Schweigen – im Fall SPD/Barley wird sie sogar verordnet. Carsten Linnemann und Wolfgang Kubicki gehören zu den wenigen Stimmen, die sich deutlich zu Kirk bekannt haben. Der deutsche Bundeskanzler pflegt dagegen seine Position als Stummer der Nation, wenn es ernst wird.
Dabei ist das Gedenken an Kirk kein rein „rechtes“ Phänomen. Neben Javier Milei, Giorgia Meloni und Viktor Orbán hat sich auch der britische Premier Keir Starmer zu Wort gemeldet. Eine der besten Nekrologe stammt ausgerechnet von Bernie Sanders. Einem Sozialisten, der keine einzige Position mit Charlie Kirk teilen dürfte. Aber doch, das tut er: Sanders weiß ganz genau, was Mut bedeutet. Der alte Marxist zeigt mehr politischen Sachverstand und Menschlichkeit als die deutschen Genossen, oder auch jene selbsternannten US-Experten wie Elmar Theveßen oder Annika Brockschmidt, deren Expertise sich aus möglichst tief verinnerlichten Ressentiments speist.
Dabei hat es schon früher „umstrittene“ Fußballer in der Nationalelf gegeben. Der Unterschied: Sie haben nicht mit Christentum und Anteilnahme für Furore gesorgt. Man hat sie mit der Kneifzange angefasst, weil Kritik an ihnen einen Verstoß gegen die politische Korrektheit bedeutet hätte; indes die Zermalmung von Nmecha das Gebot der politischen Korrektheit ist. Die Masse ist feige, sie lehnt sich nicht gegen das Unrecht auf – im Rudel wirft sie sich nur auf die leichteste Beute.
Über Jahre, ja, Jahrzehnte hat die Personalie Mesut Özil den deutschen Fußball gespalten – wegen seiner Nähe zu Recep Tayyip Erdogan. Immer wieder gab es Beschwichtigungsversuche. Wer Özil kritisierte, handelte sich Vorwürfe von Rassismus oder Islamophobie ein. Özil besuchte Erdogan in den Jahren 2011 bis 2018, aber erst 2018 führte dies zum Eklat, weil DFB-Chef Reinhard Grindel eine Stellungnahme verlangte. Özil hatte bei den Türkei-Wahlen Stellung für Erdogan bezogen.
Zuletzt musste sich der DFB den Vorwurf gefallen lassen, er hätte Özil nicht genügend vor Rassismus geschützt – ein Vorwurf, den Özil in einem ellenlangen Statement erhob. Nun stand der DFB in der Kritik. Nun begann der neuerliche Solidarisierungszirkus, denn als Rassist wollte keiner dastehen.
Bei Nmecha reichte ein einziges Posting, um die Empörungsmaschinerie in Gang zu setzen, die beim türkischen Muslim Özil rund ein Jahrzehnt und mehrere Vorfälle brauchte. Weil ein debattierender Konservativer christlicher Prägung, der hinterrücks ermordet wurde, anrüchiger ist als ein Semi-Diktator mit islamistischem Anstrich, der sein Land seit Jahren unter der Fuchtel hält. Das sind die deutschen Parameter.
Dass es eine Hierarchie der Opfer gibt, eine Form von schlimmen und nicht so schlimmen Rassismus, hat die Causa damit offen gezeigt. Der „schwache“ Rassismus ist nicht etwa der von Nmecha. Der Rassismus geht vom sozialdemokratischen Bratenriecher aus, der sich mit stolzer Brust in den Massenstrom stellt, und das kratzbürstige Individuum anklagt, das es gewagt hat, aus dem Gleichschritt zu treten.
Es ist der kolonialistische Rassismus eines Köster, der es bejubelt, wenn das Subjekt mit Migrationshintergrund die herrschende Ideologie übernimmt; aber de facto immer noch den afrikanischen Untermenschen erkennt, wenn dieser es wagt, seine eigenen Gedanken zu formen, seinem eigenen Gewissen zu folgen, und aus dem Sektendenken des linksextremistischen Weltbildes austritt.
Nichts hasst die globale Linke so sehr, wie einen Menschen, der seinem Gewissen folgt. Deswegen sind Christen so gefährlich, deswegen ist Nmecha so gefährlich. Für sie ist es ein furchtbarer Gedanke, wenn ein Mensch beginnt, sich wie ein Pflasterstein aus dem Trottoir zu lösen – ein Bild, das vom Don-Camillo-Vater Giovannino Guareschi stammt, der als Antikommunist im linken italienischen Kulturbetrieb tagtäglich den Wahnsinn „der Roten“ karikierte.
Denn Guareschi hatte glasklar erkannt: Ein Linker, der selbst denkt, kann kein Linker mehr sein.
Bischof Fulton Sheen hat einmal gesagt: Wenn es zum Verbrechen wird, Christ zu sein, dann lasst uns alle Verbrecher sein. In diesem Sinne sollten wir heute alle Nmecha sein.