Fette Propaganda beim WDR: Schlanksein ist jetzt rassistisch und antisemitisch

vor etwa 2 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Beim WDR‑Instagram‑Kanal „Cosmo“ ist man in heller Aufregung: „Skinny ist back“ lautet die Schlagzeile in einem neuen Beitrag des öffentlich‑rechtlichen WDR‑Formats „Cosmo“. Darunter will der Sender erklären: „Was dein Body Image mit Kolonialismus zu tun hat.“

Das Format sorgt sich darum, dass Body Positivity und Vielfalt bald der Geschichte angehören könnten: „Aktuell zeichnet sich ein Rückwärtstrend hin zum Schönheitsideal eines dünnen Körpers ab“, stellt „Cosmo“ in einem der neuesten Postings zur Körperkultur fest. Das Problem: Schlankheit sei „weiß, kolonial und NS‑ideologisch“ geprägt.

Während der Kolonialzeit sei das Körperbild durch Enthaltsamkeit und Selbstbeherrschung bestimmt worden. „Wer dick war, galt daher als gierig und ‚wild‘.“ Europäer hätten diese Beurteilung von Körpern benutzt, um sich „aufzuwerten und schön zu fühlen“, heißt es im Beitrag.

Aus dem kolonialen Überlegenheitsgefühl hätte sich später noch eine weitere Form des Schlankheitskultes herausgebildet. „Die Idee, Körper zu hierarchisieren und zu beherrschen, ist im Kolonialismus groß geworden und in der NS‑Zeit noch verstärkt worden“, stellt die Content Creatorin Luise Gonca Demirden fest. Bei Frauen sei das Körperideal während dieser Zeit „weiß, blond und athletisch“ gewesen. „Der Volkskörper sollte die antisemitische Ideologie repräsentieren. Wer dick war, galt als nicht fit und damit nicht fähig zu arbeiten“, sagt „Cosmo“.

Im Fokus des WDR-Beitrags: der Körperkult der Nationalsozialisten

Die Arbeit der Frauen im Nationalsozialismus sei vor allem durch eine Leistung geprägt worden: das Gebären. Aus diesem Grund sollte der Damensport vor allem „athletisch, anmutig und robust machen“, so der öffentlich‑rechtliche Kanal.

Wer heutzutage also nicht ein paar Pfunde zu viel auf den Hüften trägt, macht sich verdächtig, NS‑Ideologie zu reproduzieren oder zumindest die Kolonialzeit zu verherrlichen. „Wie grenzt du dich von ‚Diet Culture‘ ab?“, fragt der Kanal deshalb.

Demirden, die den Beitrag durch ihre Expertise als „Fat‑Acceptance‑Aktivistin“ ergänzt hat, liefert eine Antwort auf den weißen Schlankheitswahn: Empowerment. Menschen, die nicht dem weißen Ideal entsprechen, sollten nicht versuchen, diesem hinterherzulaufen, sondern stattdessen „der eigenen Kultur, dem eigenen Körper“ anders begegnen.

Wie das aussehen kann, zeigt das erste Bild des Beitrags. Darauf ist eine adipöse Frau in Unterwäsche zu sehen, die ihre „Kurven“ zur Schau stellt. Auch Demirden scheint den vermeintlich weißen Körperkult mit Übergewicht zu beantworten und stellt das freizügig zur Schau. Ebenso wie ihre Kollegin Christelle Nkwendja. Die versucht, sich bei all dem Körperkult „nicht zu verlieren“ und ist froh über ein Umfeld, „das es mir erlaubt, ich sein zu dürfen“.

Demirdan im „Cosmo“-Beitrag

Die Kommentare unter dem Beitrag hat der WDR‑Kanal zwischenzeitlich abgeschaltet. Die Begründung: „Leider häufen sich unter diesem Beitrag derzeit Beleidigungen, Hasskommentare und Falschbehauptungen.“ Die Abwertung gesunder, ästhetischer Körper scheint hierzulande wieder Kontroversen auszulösen.

Und nicht nur hierzulande: Die US‑Schauspielerin Sydney Sweeney steht in den USA derzeit in der Kritik, weil sie für den US‑Jeanshersteller American Eagle vor der Kamera stand. Das lag jedoch nicht daran, dass Teilen des Publikums das präsentierte Hosenmodell nicht gefiel – vielmehr wurde Sweeney für ihre blonden Haare, blauen Augen und nicht zuletzt ihren wohlgeformten Körper kritisiert.

Im Werbevideo steht Sweeney vor einem Plakat von sich selbst, darunter prangt die Unterschrift: „Sydney Sweeney Has Great Genes“. Während sie am Plakat vorbeigeht, wird das Wort „Genes“ durch „Jeans“ ersetzt.

Sydney Sweeney wirbt mit „guten Genen“ am New Yorker Times Square.

Kritiker sehen in der Betonung von Sweeneys vermeintlich „guten Genen“ eine rassistische Anspielung auf Eugenik. Der Tenor: Weiße Hautfarbe, blonde Haare und blaue Augen sollen Überlegenheit symbolisieren. Das Werbevideo selbst liefert zu dieser These keinen offensichtlichen Hinweis.

Der Ausspruch „gute Gene“ – einst als Kompliment gemeint – fällt bei einigen Internetnutzern inzwischen unter Nazi‑Sprech. In den Kommentaren wird sie heftig attackiert, etwa als „Nazi‑Queen“ bezeichnet.

Abseits linker Aktivisten verpufft die Hetze allerdings wirkungslos. „The more woke feminists get mad, the more you know you did something right“, schreibt ein Instagram‑Nutzer im Fall Sweeney. Dass er damit nicht ganz Unrecht hat, zeigt der Aktienkurs des Jeansherstellers: Er stieg vergangene Woche kurzzeitig um 22 Prozent – nicht aufgrund neuer Quartalszahlen, sondern allein wegen des Engagements Sweeneys. Auf X hatte der Hersteller vor knapp zwei Wochen noch etwa 15.000 Aufrufe pro Tag; am 29. Juli waren es über eine Million.

Sorgt für gute Zahlen beim Jeanshersteller American Eagle: Schauspielerin Sydney Sweeney.

Eine weitere Weltmarke scheint erkannt zu haben, dass Kampagnen mit stark übergewichtigen Models wenig Erfolg versprechen: der Sportartikelhersteller Nike. Auf Instagram widmete das Unternehmen seinem Athleten Scottie Scheffler einen Glückwunschpost zu dessen Golf‑Sieg bei den Open Championships in Nordirland. Nachdem Scheffler als Sieger feststand, versuchte sein knapp einjähriger Sohn, krabbelnd zu ihm zu gelangen – ein süßer Moment, der dem Vater beinahe die Show stahl.

Nike machte die Szene schließlich öffentlich. Zu einem Instagram-Bild, das die Begegnung der Scheffler‑Familie auf dem Golfplatz zeigt, schrieb das Unternehmen: „You’ve already won.“

Die neue Nike-Strategie sorgt für positive Reaktionen.

Ein Post, der sich positiv auf Familie bezieht, überrascht viele Internetnutzer: „America is healing“, schreibt ein Nutzer; ein anderer kommentiert: „Scottie shifting culture.“

Und damit liegt er nicht falsch. Statt marginalisierte Gruppen in den Mittelpunkt zu stellen, rücken inzwischen auch ehemals „woke“ Unternehmen wie Nike wieder erfolgreich weiße Hetero‑Menschen in den Fokus ihrer Kampagnen – der eindrucksvollste Beweis ist Sweeney. Sie zeigt außerdem: Für einen schlanken, athletischen Körper gibt es keinen Grund zur Scham. Damit mag „skinny“ zwar nicht endgültig zurück sein, „woke“ aber ist jedenfalls vorbei.

Lesen Sie auch: Studie: Jugendliche unterschätzen ihr Gewicht und halten sich für dünner, als sie sind

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