Flashmobs, Lichterketten, Einschüchterung: Massenproteste gegen „Rechtsruck“ in ganz Deutschland

vor 3 Monaten

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In ganz Deutschland hat es erneut Großproteste gegen den vermeintlichen Rechtsruck gegeben. Allein in der bayerischen Landeshauptstadt kamen Polizeiangaben zufolge unter dem Motto „München ist bunt!“ 250.000 Menschen zusammen. Involviert war in den Protest auch die Kirche. Der evangelische Stadtdekan Bernhard Liess erklärte gegenüber der Welt: „Wir demonstrieren gegen Rechtsextremismus und Populismus, gegen Leute, die hetzen und die demokratische Grundordnung infrage stellen.“

Zudem erklärten die Organisatoren, dass man „ein kraftvolles Zeichen für Vielfalt, Menschenwürde, Zusammenhalt und Demokratie“ setzen wolle. Zudem sind sie der Auffassung, dass „Hass, Ausgrenzung und rechtsextreme Gruppen zu einer Gefahr für unsere Demokratie werden“. Auch die Union war Ziel des Protests. Auf zahlreichen Plakaten wurde Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz attackiert.

Doch auch über München hinaus kam es zu Kundgebungen gegen den sich angeblich vollziehenden „Rechtsruck“. In Bremen versammelten sich 35.000 Menschen. Es wurden Rufe wie „People, Power, Solidarität“ laut. In Redebeiträgen ging es buten un binnen zufolge um die Armutsbekämpfung, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und Solidarität. Zudem wurde vor der „Klimakrise“ sowie dem Rechtsruck gewarnt.

Bürgermeister Andreas Bovenschulte war ebenfalls vor Ort. Den Demonstrationsteilnehmern dankte er ausdrücklich für das Engagement für ein vielfältiges, demokratisches und solidarisches Bremen. Vorab wurde der Bremer Domshof bereits mit Musik beschallt. Verantwortlich waren hierfür die „Omas gegen Rechts“.

Auch in Hannover konnten 24.000 Menschen für den Kampf gegen rechts mobilisiert werden. Dabei ist es offenbar auch gelungen, Vertreter der AfD einzuschüchtern. Über die Mittagszeit hatte die Partei einen Informationsstand am Kröpcke aufgestellt. Als der Demonstrationszug den Ort passierte, umringten Dutzende Personen den Stand und riefen Parolen wie „Nazis raus“ und „Haut ab“. Die Polizei musste einschreiten. Schließlich waren die Wahlkämpfer der AfD gezwungen, den Ort zu verlassen.

Auch politische Prominenz hatte sich für den Protest angekündigt. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius war vor Ort und erklärte in einer Rede: „Was letzte Woche im Bundestag passiert ist, ist ein Tabubruch. Die Tür nach rechts außen muss geschlossen bleiben.“ Es gelte nun, tagtäglich für die Demokratie einzutreten.

Der evangelische Superintendent Rainer Müller-Brandes sprach dem NDR zufolge gar von Integrationsproblemen bei politisch rechts gesinnten Bürgern. Konkret erklärte er: „Aber das größte Integrationsproblem, das wir haben, das seid ihr, ihr da rechts außen“. Rechte würden oftmals an einem Realitätsverlust leiden. Helfen würde es daher, wenn sich etwa AfD-Wähler ein Bild von den realen Zuständen in Flüchtlingsheimen machen würden. Vor allem die Beschäftigten in diesen Einrichtungen hätten Applaus verdient.

Abgesehen von den Großdemonstrationen in München, Bremen und Hannover kam es in ganz Deutschland noch zu kleineren Protesten. In Ostwestfalen versammelten sich etwa 4.000 Personen in Minden. Zeitgleich fand in Dortmund eine Demonstration statt, an der laut polizeilichen Angaben bis zu 2.900 Menschen teilnahmen. Auch fanden Aktionstage und Hupkonzerte in Städten wie Peine und Varel statt. In Braunschweig organisierten die Teilnehmer Lichterketten. Zudem wurden etwa in Oldenburg Flashmobs und Mahnwachen sowie in Osnabrück der „Tanz für Toleranz“ durchgeführt.

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