Fotos in Auschwitz – muss das eigentlich sein?

vor 8 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Wenn es der Kanzler nicht versteht – wie soll es der Normalbürger begreifen? Ich rede von Fotos und Selfies im ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz. Von Fotos, die ganz offiziell gemacht werden, nicht heimlich. Wie das von Olaf Scholz im Krematorium von Auschwitz. Man sieht ihn beim stillen Gedenken – ein Foto, das über Fotoagenturen weltweit nicht ganz so still verbreitet wurde.

Woran er denkt, wissen wir nicht. Wir kennen aber seine allgemeinen Bekenntnisse zu „Jüdinnen und Juden“. Nie wieder dürfe es Antisemitismus auf deutschem Boden geben, ist einer seiner häufig gebrauchten Sätze. Leider gibt es genau den – Antisemitismus auf deutschem Boden. Immer mehr und immer heftiger. Es gibt ihn vor allem, weil Islamisten Juden in Deutschland jagen. Und genau das spricht der Kanzler nicht aus. Weil es nicht in seine gescheiterte Migrationspolitik passt.

Was hat das mit Auschwitz zu tun, mögen sich manche fragen. Antwort: Gestern war der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am 27. Januar – der 80. Jahrestag der Befreiung des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Zahlreiche Politiker nahmen an der internationalen Gedenkfeier teil – darunter auch Bundeskanzler Scholz. Bei der Gedenkfeier waren auch mehr als 50 ehemalige Häftlinge. Es könnte die letzte große Gedenkfeier mit ihnen gewesen sein, weil viele sehr alt und gebrechlich sind. Im größten deutschen Konzentrationslager Auschwitz wurden zwischen 1940 und 1945 weit mehr als eine Million Menschen ermordet – die meisten von ihnen waren Juden.

König Charles III. von Großbritannien und der dänische König Frederik X. amüsieren sich bei der Gedenkveranstaltung.

Das Furchtbare an der Gedenkkultur von Auschwitz ist: Es ist zur Stätte der internationalen Selfie-Kultur geworden. Kussmund vor der Gaskammer, Schlafzimmerblick unter dem Lagertor mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“, breites Lächeln inmitten der ehemaligen Häftlingsbaracken. Der Drang vieler Menschen zu ungewöhnlicher Selbstdarstellung ist jenseits dessen, was man guten Geschmack nennen darf. „Wir sehen recht häufig, dass Selfies gemacht werden“, sagt Bartosz Bartyzel, Sprecher der Gedenkstätte Auschwitz. „Manchmal direkt an der Todeswand, an der Erschießungen stattfanden.“

Das alles hat Kanzler Scholz nicht gemacht, natürlich nicht. Aber er hat sich fotografieren lassen am Krematorium, um sein Gedenken zu dokumentieren. Mein gesunder Menschenverstand sagt mir: Wer an einem Ort wie Auschwitz gedenkt, sollte es im Stillen tun. Das gilt für Jugendliche aus aller Welt. Das gilt natürlich auch für den deutschen Kanzler. Christoph Heubner, Vize-Exekutivpräsident der Internationalen Auschwitz-Komitees, einer Organisation von Holocaust-Überlebenden, bringt es auf den Punkt: „Kann man gerade in Auschwitz nicht einfach erstmal schweigen und das Handy bleibt in der Tasche.“

Auch die Kamera der PR-Abteilung sollte in der Tasche bleiben …

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