Frankfurt am Main will auf „feministische KI“ setzen

vor etwa 2 Monaten

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Künstliche Intelligenz in Form von ChatGPT und Co. ist im Kommen. Für das Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main ist das der Grund, sich mit KI näher auseinanderzusetzen und die Frage aufzuwerfen, wie man KI feministisch, „intersektional und gerecht“ gestalten kann. Dazu hat das Frauenreferat das Projekt FEMINIST FAIR FUTURE gegründet, um sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen.

„Technologie gehört uns allen! FEMINIST FAIR FUTURE setzt sich für eine faire, intersektionale und diskriminierungsfreie digitale Zukunft ein, weil Technologie uns allen gehört“, heißt es auf der Webseite des Projekts. Deswegen will man gemeinsam „Machtstrukturen in Technologie“ hinterfragen und eine Zukunft schaffen, „in der KI alle mitdenkt.“

Um dies zu erreichen, gibt es am Freitag, dem 9. Mai die Auftaktveranstaltung zu dem Projekt. Neben Fachvorträgen und Panels gibt es auch einen Poetry-Slam-Beitrag und musikalische Unterhaltung mit einem DJ. Ein Blick auf die Titel der Fachvorträge und Panels zeigt, in welche Richtung die Veranstaltung geht: „Feministische KI – Meine Vision für eine gerechtere Welt“, „Technologische Verantwortung – Warum wir KI machtkritisch denken müssen“ und „Intersektionale KI – Wie kann die Zukunft aussehen?“ heißen diese.

Als Referentin ist unter anderem Eva Gengler angekündigt. Gengler ist Co-Founderin von feminist AI, die sich auf die Beratung zu gerechter KI spezialisiert hat. Ebenfalls angekündigt sind die Professorin Ekaterina Jussupow und die Poetry Slammerin Hosnijah Mehr.

Geplant ist auch ein Abschnitt, um sich miteinander zu vernetzen. Denn ein Ziel des Projekts ist es, die Akteure aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in Frankfurt am Main beim Thema feministische KI zu vernetzen. Dafür gibt es auf der offiziellen Homepage von FEMINIST FAIR FUTURE die Möglichkeit, sich registrieren zu lassen, um auf der Netzwerk-Karte angezeigt zu werden. Bisher hat sich dort nur das Frauenreferat Frankfurt, also der Organisator selbst, eintragen lassen.

Auch wenn das Frankfurter Frauenreferat mit seinem Projekt impliziert, dass KI diskriminiert, so sieht es in der Praxis anders aus. Der Informatiker David Rezado untersuchte die politische Ausrichtung von KI und kam zu dem Ergebnis, dass diese tendenziell links ist. Wenn man beispielsweise die KI ChatGPT nach einem Witz über Deutsche und Afrikaner fragt, so erzählt die KI sofort einen Witz über Deutsche. Bei einem Witz über Afrikaner gibt die KI zunächst einen Hinweis, dass man immer respektvoll gegenüber anderen Kulturen sein soll, bevor sie dann den Witz erzählt.

Das 1989 gegründete Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main hat sich mit der Zeit sehr gewandelt. Anfänglich „setzte das Frauenreferat darauf, Impulse zu geben und (auch lustvoll) zu provozieren, um auf Benachteiligungen von Frauen aufmerksam zu machen“. Heute sieht das Frauenreferat sich „vor allem als Dienstleistungspartnerin in allen Gender-Fragen“.

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