
Einsturzgefährdet ist die integrierte Gesamtschule Süd in Frankfurt, sie musste teilweise geschlossen werden. Zwei Stockwerke wurden wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt. Dies hat das Amt für Bauen und Immobilien angeordnet. Bei einer Statikprüfung sei Einsturzgefahr festgestellt worden. Schwierig sei der Schulbeginn nach Ende der Osterferien in dieser Woche gewesen, so Medienberichte aus Frankfurt.
Die baulichen Mängel und Statikprobleme sind seit Jahren bekannt. Eine Sanierung war ursprünglich für 2019 geplant, wurde aber mehrfach verschoben – jetzt rechnen Lehrer mit dem Beginn von Sanierungsarbeiten nicht vor 2028. Für Schüler und Lehrkräfte bedeutet das: lernen zwischen Absperrbändern, improvisieren auf engstem Raum und Prüfungen unter prekären Bedingungen.
Risse an Decken hätten sich überall gebildet. Bereits seit zwei Jahren müssen zwei Flure wegen Einsturzgefahr abgestützt werden, bisher konnten fünf Räume nicht mehr betreten werden.
In den Osterferien wurden jetzt 500 Deckenstützen und dicke Trägerbalken eingebaut, damit das Gebäude nicht einstürzt. Die gesicherten Flure würden wie Bergwerksstollen aussehen, so Schulleiter Uwe Gehrmann gegenüber dem HR. In den verbleibenden Fluren stützen Hunderte Teleskopbaustützen die Decken. Der dritte und vierte Stock dürfen nicht mehr betreten werden, fast ein Drittel aller Klassenräume fällt damit weg. Vor den Osterferien hatten Schüler, Eltern und Lehrer mit einem symbolischen Flashmob im Stadtschulamt protestiert.
Geplant hatte die Stadt ursprünglich, die IGS Süd auf ein anderes Grundstück auszulagern. Doch das sei derzeit noch von der Anni-Albers-Schule besetzt. Die ist ebenfalls einsturzgefährdet, so die Bildungsdezernentin.
Container sind derzeit in Frankfurt als Ersatz für einstürzende Schulbauten beliebt. 30 Prozent der Frankfurter Schüler werden in Containern unterrichtet, haben im vergangenen Jahr der SPD-Oberbürgermeister Mike Josef und die SPD-Bildungsdezernentin Sylvia Weber berichtet. Im Sommer sei es dort zu heiß, im Winter zu kalt, so die Stadtelternbeirätin Katja Rininsland.
Einmal in der Woche werde die Statik überprüft, der Beton sei teilweise sehr mangelhaft und nicht mehr so tragfähig, so Sylvia Weber im Bildungsausschuss. Sie tröstet: „Die Schule bricht aber nicht zusammen, die Abstützung ist eine Vorsichtsmaßnahme.“
Trost kommt ebenfalls vom Frankfurter OB. Bis 2035 will die Stadt „klimaneutral“ sein, betont der vor zwei Jahren ins Amt gerutschte Josef bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit. Der in Syrien geborene Sohn aramäischer Christen war Gewerkschaftsfunktionär und passenderweise zuvor Stadtrat für Planen und Wohnen.
Mit großen Worten aus dem Wolkenkuckucksheim von der bitteren Realität ablenken, das konnten vor allem Sozen schon immer gut.