
Jetzt könnte es schnell gehen. Nach dem Eklat im Oval Office zwischen Selenskyj und Trump arbeiten Großbritannien, Frankreich und die Ukraine an einem Waffenstillstandsplan, der anschließend den USA vorgelegt werden soll. Die USA sind bereits in dieses Vorgehen eingebunden. Brisant ist jedoch, dass Deutschland vorerst nicht an den Planungen für den Friedensdeal beteiligt ist – obwohl es nach den USA und der Europäischen Union der drittgrößte Unterstützer der Ukraine seit Kriegsbeginn ist.
Keir Starmer, Premierminister von Großbritannien, äußerte sich gegenüber der BBC zu den Plänen. Diese sehen Sicherheitsgarantien für die Ukraine durch mehrere europäische Staaten sowie die USA vor. Wo genau künftig die Grenze zwischen Russland und der Ukraine verlaufen soll, ist noch unklar – dies ist laut Starmer nach wie vor ein Thema der Diskussion. Erstmals zeigen sich damit europäische Staatschefs bereit, Russland territoriale Zugeständnisse zu machen. Sollte die Ukraine erneut angegriffen werden, sieht der Plan vor, dass das Land sich verteidigungsbereit zeigt. „Möglicherweise werden weitere Länder am Plan mitarbeiten, sagte Starmer dem Sender.
Heute findet in Großbritannien ein bedeutender Gipfel zur Unterstützung der Ukraine statt. Neben mehreren europäischen Staaten, darunter Deutschland, vertreten durch den Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz, und Italien, nimmt auch Kanada teil. Möglicherweise könnte dieser Gipfel den entscheidenden Durchbruch für einen dauerhaften Frieden bringen – dies vor dem Hintergrund einer diplomatischen Krise, die die Ukraine seit Freitagabend mit ihrem wichtigsten Unterstützer, den USA, belastet.
Seit dem öffentlichen Streit zwischen Selenskyj und Trump wächst die Sorge, dass die USA als wichtigste Unterstützerin der Ukraine wegfallen könnten. Dies würde verheerende Folgen für das Land haben, das dann wesentliche Ressourcen verlieren würde. Für Trump ist ein Frieden für die Ukraine eines der wichtigsten außenpolitischen Ziele seiner zweiten Amtszeit als Präsident. Er betont immer wieder, dass Russland die Ukraine erst angegriffen habe, nachdem Joe Biden das Präsidentenamt übernommen hatte. Das Verhältnis zwischen Trump und dem russischen Präsidenten Putin gilt als gut.