Frankreich: Koordinierte Angriffe auf mehrere Gefängnisse

vor 13 Tagen

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Bildquelle: Tichys Einblick

In vielen Ländern der EU gelten Sprachregelungen. Sie wurden von niemanden befohlen, werden aber gerade deshalb peinlichst befolgt. Kommen Täter von südlich des Mittelmeers, oder aus weiter östlichen Regionen, wird von Einzeltätern gesprochen. Reflexartig wird der Einzeltäter meist kurz nach der Tat noch als psychisch krank genauer eingeordnet. Der französische Justizminister Gérald Darmanin spricht nun von „koordinierten“ Angriffen.

In Frankreich wurden gestern Nacht nun Gefängnisse in acht Städten angegriffen. Die Angreifer verfügten über automatische Waffen und zündeten Autos an. In einem Gefängnis sollen Wächter, laut „BBC“ mit automatischen Waffen beschossen worden sein.

Angegriffen wurden Gefängnisse in folgenden Städten:

– Toulon – Aix-en-Provence – Marseille – Valence – Nîmes – Luynes – Villepinte – Nanterre

Die Reaktionen französischer Politiker ähneln denen von deutschen Politikern nach vergleichbaren Ereignissen.

Innenminister Bruno Retailleau sagte, die Regierung müsse „unerbittlich“ reagieren. Diejenigen, die Gefängnisse und Beamte angreifen, verdienen es, in diesen Gefängnissen eingesperrt und von diesen Beamten überwacht zu werden. Der französische Justizminister Gérald Darmanin spricht von versuchter Einschüchterung.

„In mehreren Gefängnissen wurden Einschüchterungsversuche unternommen, die von brennenden Fahrzeugen bis hin zum Abfeuern von automatischen Waffen reichten“. „All dies scheint koordiniert worden zu sein und steht eindeutig im Zusammenhang mit der von Darmanin eingeführten Strategie zur Bekämpfung von Drogenbanden“, so eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Die Gewerkschaft der Gefängniswärter, FO Justice, äußerte ihre „tiefe Besorgnis und Wut“ nach den „extrem schweren“ Angriffen in der Nacht. Die Gewerkschaft veröffentlichte aktuelle Berichte über die Folgen mehrerer Angriffe auf X, darunter Bilder von ausgebrannten Fahrzeugen auf Gefängnisparkplätzen und Einschusslöcher im Eingangstor des Gefängnisses von Toulon.

Die Anschläge vom Montagabend ereigneten sich nach Angaben der Gewerkschaft, nachdem am Sonntag bei einem ähnlichen Angriff auf die nationale Schule für Gefängnisverwaltung in Frankreich sieben Fahrzeuge in Brand gesetzt worden waren.„Es ist besorgniserregend, dass einige Personen nicht mehr zögern, direkt das Eigentum des Gefängnisses, ein Symbol der staatlichen Autorität, anzugreifen“, so die Gewerkschaft in einer Erklärung.

Keine Gruppe hat sich zu den Angriffen bekannt, aber der Parisien berichtet, dass die Buchstaben DDPF – was soviel wie „Rechte der französischen Gefangenen“ bedeutet – auf den beschädigten Fahrzeugen gefunden wurden. Laut der Nachrichtenagentur AFP wurden an einigen Stellen anarchistische Parolen gefunden.

Bemerkenswert ist, dass der Justizminister das Wort koordiniert benutzt. Nach dem islamistischen Terrorangriff auf das Bataclan 2015, bei dem 90 Menschen auf bestialische Weise umgebracht und 350 zum Teil schwer verletzt wurden, war die offizielle Sprac

hregelung noch, “Es hat nichts mit Religion zu tun und die Täter sind Franzosen”. Jetzt geht die Polizei von Drogenbanden aus. Aber Drogenhandel und Terror schließen einender nicht aus.

Es ist bemerkenswert, dass Frankreich, das Militär in die Ukraine schicken will, nicht in der Lage ist, im Innern für Sicherheit zu sorgen. Bemerkenswert ist auch, dass Gérald Darmanin von „versuchter Einschüchterung“ spricht. Ein Staat, der nicht benennen will, wer die Täter sind und welcher Ideologie sie angehören, muss nicht mehr eingeschüchtert werden. Er ist aus Angst bereits zu fast keiner Verteidigung mehr fähig.

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