
Wenn die Alpträume von Feministinnen eigene Namen hätten, dann wäre einer davon sicher Bettina Rulofs. Die 54-Jährige ist Prorektorin am „Institut für Soziologie und Genderforschung“ der Deutschen Sporthochschule in Köln. Ja, das gibt es wirklich, und ja, das ist steuerfinanziert.
Als Arbeitsschwerpunkt gibt die Professorin die „sportsoziologische Diversitäts- und Ungleichheitsforschung“ an. Loriot hätte da jetzt gesagt: Ach was?
Mit ihren öffentlichen Äußerungen verfolgt Frau Rulofs erkennbar die Absicht, die Akzeptanz für die Teilnahme von biologischen Männern an Wettbewerben des Frauensports zu fördern. „Wir können nicht so tun, als würde sich alles an Testosteron festmachen lassen“, lässt sich die Professorin im Südwestrundfunk SWR zitieren. Sport sei eben nie völlig fair.
Ein Alptraum für jede echte Frauenrechtlerin eben.
Weltweit ist die Trans-Lobby zwar langsam, aber allmählich eben doch auf dem Rückzug. In den USA sorgt Donald Trump dafür, dass Frauenwettbewerbe auch wirklich wieder Frauenwettbewerbe sind. Der Präsident nutzt dafür den denkbar einfachsten Hebel: Geld.
Aus Angst vor dem Verlust von Bundeszuschüssen in dreistelliger Millionenhöhe hat die University of Pennsylvania eben gerade eine Vereinbarung mit der US-Regierung getroffen. Die Uni wird Transgender-Athleten – also biologische Männer – aus ihren Frauensportteams ausschließen und deren Rekorde annullieren. In einer offiziellen Stellungnahme schreibt Uni-Präsident Larry Jameson: „Wir werden die Schwimmrekorde der Penn-Frauen überprüfen und aktualisieren, um anzugeben, wer gemäß den aktuellen Teilnahmebedingungen die Rekorde halten würde.“
Das trifft vor allem Lia Thomas. Dem gebürtigen Mann, der jetzt eine Frau ist, werden alle früheren Titel und Rekorde aus Frauenwettkämpfen aberkannt. In der Saison 2018/19 war Thomas noch im Männer-Team der Hochschule gestartet. Dort belegte der Schwimmer Thomas über 200 Meter Freistil den 554. Platz. 2018 outete sich Thomas als „Trans“, nahm Hormone und trat fortan bei den Frauen an. Prompt gewann die Schwimmerin Thomas 2022 als erste Trans-Person über 500 Meter Freistil die College-Meisterschaft.
Die Zweitplatzierte, Emma Weyant, war als erste biologische Frau 1,75 Sekunden nach Thomas ins Ziel gekommen. Im Schwimmsport sind das über diese Distanz Welten.
Jetzt schreibt Uni-Präsident Jameson: „Wir sind uns bewusst, dass einige studentische Athletinnen benachteiligt wurden. Wir entschuldigen uns bei allen, die aufgrund der damals geltenden Richtlinien Wettbewerbsnachteile oder Ängste erlitten haben.“
Die Entschuldigung kommt nicht von ungefähr. Bei einer Anhörung vor dem US-Kongress hatte die Schwimmerin Paula Scanlan ausgesagt, dass ihr und ihren Mitstreiterinnen von der Universität „psychologische Dienste angeboten wurden, um uns umzuerziehen – damit wir uns mit der Vorstellung wohlfühlen, uns vor einem Mann zu entkleiden“.
In den USA reduziert Trump den Einfluss der Trans-Lobby mithilfe des Bundesgesetzes „Title IX“, das eine geschlechtsbezogene Diskriminierung im Bildungswesen verhindern soll. Dazu hat der Präsident zwei sogenannte „Executive Orders“ unterzeichnet. Sie heißen „Defending Women from Gender Ideology Extremism“ (Schutz von Frauen vor gender-ideologischem Extremismus) und „Keeping Men Out of Women’s Sports“ (Männer vom Frauensport fernhalten). Mit ihnen soll das Geschlecht nun ausschließlich biologisch definiert werden.
Auch die Sportverbände ziehen allmählich nach. Der internationale Box-Verband verbietet Sportlern mit männlichen Chromosomen die Teilnahme an Frauenwettbewerben. Ein Skandal wie jener um die Goldmedaille des biologischen Mannes Imane Khelif beim olympischen Frauen-Boxen soll sich auf keinen Fall wiederholen. Der internationale Schwimmverband schreibt vor, dass niemand bei den Frauen mitschwimmen darf, der eine männliche Pubertät durchlaufen hat. Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) hat diese Regelung bestätigt.
Nur Deutschland geht weiter seinen Sonderweg. Hier verteidigt die Trans-Lobby ihre im vergangenen Jahrzehnt gemachten Geländegewinne mit Klauen und Zähnen – und das bisher recht erfolgreich. Gleichgesinntes Personal an den Universitäten wie Bettina Rulofs, vor allem aber auch Aktivisten in den klassischen Medien und durchpolitisierte nationale Verbände sorgen bei uns für einen ununterbrochenen Nachschub an ideologischer Munition.
Mit Beginn der Saison 2022/2023 hat zum Beispiel der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bundesweit das Spielrecht für trans- und intergeschlechtliche sowie „nicht binäre“ Menschen eingeführt. Transgeschlechtliche Personen können demnach selbst entscheiden, ob sie lieber bei den Frauen oder bei den Männern spielen wollen. Die deutsche Trans-Frau und Trans-Aktivistin Julia Monro hat das Konzept zusammen mit dem DFB erarbeitet. „Für Transmenschen ist es so wichtig, selbst entscheiden zu können: Welche Rolle liegt mir, wo gehöre ich hin? In welches Team gehöre ich und in welchem Geschlecht fühle ich mich wohl?“
Ob sich die vielen betroffenen Frauen mit biologischen Männern in einer Mannschaft und erst recht in einer Umkleidekabine wohl fühlen, spielt da keine Rolle. Die Frauen dürfen nicht mitentscheiden. Wichtig sind allein die Interessen einer – übrigens zahlenmäßig verschwindend kleinen – Minderheit, auch wenn dadurch über Jahrzehnte mühsam erkämpfte Frauenrechte mit einem Schlag zunichte gemacht werden.
Wenn die Alpträume von Feministinnen eigene Namen hätten, dann wäre einer davon sicher auch Julia Monro.