
Millionen ARD-Zuschauer habe sich gewundert, wie es Robert Habeck gelungen ist, die Moderatorin Karin Miosga so einzulullen, dass sie wie ein Groupie wirkte und nicht wie eine kritische Fernsehjournalistin.
Und wie es möglich war, dass er bei seinem sogenannten Küchengespräch so verständnisvoll und mitfühlend rüberkam, obwohl er die Frau, die er besuchte, kaum kannte. Die Antwort ist einfach: Robert Habeck ist ein begnadeter Frauenversteher. Er ist einer, der früher als Junggeselle in einer Dorf-Disco sehr erfolgreich gewesen wäre. Nicht weil er gut tanzen konnte, das weiß ich nicht. Weil er gut quatschen kann. Und das ist viel wichtiger.
Robert Habeck im Interview mit Carmen Miosga.
In Hamburg nennt man so einen „Schnacker“, in Bayern einen „Striezie“. Man kann auch „Schlawiner“ sagen oder „Hallodri“. Vielleicht wird keiner dieser Begriffe Robert Habeck gerecht, aber alle zusammen schon irgendwie. Sagen wir es mal so: Da trifft ein Frauenversteher auf eine ihm unbekannte Frau – was sagt er? Es kommt darauf an, was er will. Wenn er sie will, läuft es anders ab, als wenn er ihre Wählerstimme will. Die wichtigste Frage ist für Robert Habeck: Wie wirke ich sympathisch? Wie wirke ich mitfühlend? Wie zeige ich meinem Gegenüber – du bist mir wichtig. Du bist mir gerade die wichtigste Person der Welt.
Ein Mann, der beim anderen Geschlecht etwas erreichen will, weiß genau, was er tun muss, um es zu erreichen. Er benimmt sich so, als wollte er in einer Dorf-Disco ein Mädchen aufreißen, wie man es früher nannte. Es sollte heißen: Man geht in eine Diskothek, um ein Mädchen kennenzulernen, die einen nach Hause begleitet. Um dabei erfolgreich zu sein, musste man sein Gegenüber ganz schnell durchschauen, bevor die andere Person einen durchschaute. Allerdings wussten beide, worum es ging. Beide mussten es wollen – das war die unausgesprochene Regel. So oder so ähnlich wird es schon bei Julius Caesar und seiner Zeit in der römischen Disco gewesen sein.
Nun zu Habeck, dem Frauenversteher. Der will Sympathie und Wählerstimmen. Und die Regeln, um zu kriegen, was er will, sind ähnlich – wie in einer Dorf-Disco eben. Und Habeck beherrscht diese Regeln:
Das oberste Ziel eines Frauenverstehers aber ist immer: Sein Gegenüber muss denken – so einen wie den möchte ich auch mal haben.
Habeck mit weiblichem Fan bei einer Wahlkampfveranstaltung.
Mein gesunder Menschenverstand sagt mir: Robert Habeck ist im Umgang mit Frauen ein bisschen zu einfühlsam, zu freundlich, zu einschmeichelnd, um wahr zu sein. Er kennt seine Wirkung, und er nutzt sie. Wie ein Striezie in einer Dorf-Disco.
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