
Der Bundestag bekommt den nächsten Abgeordneten, der nach eigener Angabe eine „non-binäre“ Transperson ist. Die Linkspartei teilte am Dienstag in einer Pressemitteilung mit, dass anstelle des Arztes Gerhard Trabert nun Lin Lindner das Bundestagsmandat übernimmt. Trabert kann das Amt nach mehreren Schlaganfällen aus gesundheitlichen Gründen nicht fortführen. Nun übernimmt eine Person, die ihre Beiträge in den Sozialen Medien mit gewaltverherrlichenden Songs unterlegt.
Am 31. März postete die Politikerin einen Beitrag auf Instagram, in dem sie vor der Non-Binären-Flagge steht. Daneben steht: „Ich bin hier“ und „ich bin nicht-binär“. Der Beitrag war mit Auszügen aus dem Lied „Trans Agenda Dynastie“ von der Band Kerosin95 unterlegt. Das Lied lässt sich nur hören, wenn man den Post in der Instagram-App öffnet und nicht, wenn man es in einem Internetbrowser öffnet.
„Lin“ Lindner (they/them) rückt in den Bundestag nach. Ein In$ta-Post über ihr „Geschlecht“ unterlegt sie mit Gewaltfantasien gegen „TERFs“: „Ich bringe aggressives Kerosin in meim Kanister … Es gibt endlich auf die Fresse das geschieht euch Recht“ 🤡🌎pic.twitter.com/TvP2hUMp5N
— R. Eder-Kirsch 🐡 (@EderKirsch) August 19, 2025
Darin heißt es: „Kerosin in meinem Kanister. TERFs kriegen von mir gar nichts außer Mittelfinger. Es gibt endlich auf die Fresse, das geschieht euch recht“. TERF steht für „trans-ausschließende radikale Feministen“ und bezeichnet Frauen, die der Meinung sind, dass Trans-Anliegen nicht Teil des Feminismus, also des Einsatzes für Frauenrechte, sind. Oder etwa Frauen, die für Schutzräume von anderen Frauen und Mädchen kämpfen – die nicht möchten, dass Transpersonen Zugang dazu bekommen.
Lindner schreibt, dass „trans*, nicht-binären und gender-nonkonformen Menschen“ viel zu oft gesagt werde, dass sie „einfach unauffällig“ sein sollen. „Es geht hier nicht nur um Sichtbarkeit, sondern um unsere Existenz, um unsere Rechte“. Wenn Trans-Rechte verhandelbar seien, wären die Rechte von allen hinterfragbar: „Wenn Menschenrechte verhandelbar sind, steht niemandes Freiheit auf sicherem Fundament.“ Ihren Post beendet sie mit „Alerta“.
Die Vorsitzenden Jan von Aken und Ines Schwerdtner bezeichnen Lin Lindner als „eine starke junge Person“, die „sich den Kampf gegen Armut und Diskriminierung auf die Fahnen geschrieben hat.“ Weiter heißt es von den Vorsitzenden in der Pressemitteilung: „Lin steht auch für den Teil der Bevölkerung, dem Julia Klöckner von der Fahne gehen möchte und das ist auch gut so.“
Die künftige Bundestagsabgeordnete sagte, dass sie sich auf die Arbeit freue. „Ich bin mit dem Anspruch angetreten, dem Wort ‚Lindnern‘ eine neue Bedeutung zu geben – nämlich die Dinge von Anfang an richtig zu machen. Und das werde ich einlösen.“
Lin Lindner ist Mitglied bei den Linken in Trier. Für die Bundestagswahl hatte sie auf Platz 3 der Landesliste Rheinland-Pfalz kandidiert. Selbstironisch hatte sie sich als „blauhaarige Feministin“ bezeichnet. Sie ist 30 Jahre alt und schreibt an ihrer Masterarbeit in Kultursoziologie, wie sie in einem Kandidatenbrief der Linken selbst schrieb. Der „spürbare Rechtsruck in unserem Land“ treibe sie an. Sie wolle klare Kante gegen „Rassismus, Antifeminismus und Ausgrenzung“ zeigen.