
Deutschland erlebt bereits die zweite Dunkelflaute innerhalb weniger Wochen, die Herstellungspreise für Strom schießen ebenso durch die Decke wie der CO2-Ausstoß – und unsere europäischen Nachbarn verlieren so langsam die Geduld mit der sogenannten Energiewende, weil sie Riesen-Mengen an Strom nach Deutschland liefern müssen und so auch ihre Strompreise durch die Decke schießen!
Was pro Haushalt nicht einmal eine Kugel Eis im Monat kosten sollte, so wie Grünen-Urgestein und Ex-Umweltminister Jürgen Trittin versprochen hatte, kostet in Wahrheit nun ganz Europa richtig viel Geld: Die sogenannte Energiewende in Deutschland hat dafür gesorgt, dass sich Deutschland bei kurzen Tagen und Windstille kaum noch selbstständig mit Strom versorgen kann.
Drei Tage Dunkelflaute: Vom 11. bis zum 13. Dezember konnten Wind und Sonne in Deutschland so gut wie keinen Strom liefern – die gesamte weiße Fläche unter der schwarzen, schwankenden Linie (Strombedarf) musste mit konventionellen Kraftwerken und Importen aus dem Ausland aufgefüllt werden.
Seit der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ist es quasi windstill und im Winter scheint die Sonne sowieso nur kurz. Seit Mittwochnacht herrscht eine sogenannte „Dunkelflaute“.
Wind und Sonne konnten drei Tage lang nicht einmal 10 Prozent des Strombedarfs in Deutschland decken – den allermeisten Strom mussten Kohle- und Gaskraftwerke liefern, was den CO2-Ausstoß pro Kilowattstunde in die Höhe getrieben hat. Hinzu kommt: Rund ein Viertel des Strombedarfs musste aus dem Ausland importiert werden.
So teuer war Strom in Europa am Donnerstagnachmittag – Deutschland belegte den traurigen ersten Platz.
Die Strom-Knappheit in Deutschland ließ die Preise zur Stromproduktion in ganz Europa in die Höhe schießen. Mit 936 Euro pro Megawattstunde erreichte der Preis für Deutschland den höchsten Wert seit 20 Jahren, auch unsere Nachbarn erreichten Höchstwerte.
„Das ist eine absolut beschissene Situation“, schimpfte zum Beispiel Norwegens Energieminister Terje Aasland. Die Strom-Knappheit in Deutschland und in der Nordsee hat die Strompreise um Süden Norwegens auf den höchsten Stand seit 2009 katapultiert. „Deutschland ist im Moment der Treiber“, betonte der norwegische Strommarkt-Experte Olav Botnen gegenüber NTB.
Norwegens Energieminister Terje Aasland
Die Norweger überlegen, sich vom europäischen Stromnetz abzukapseln, um ihre inländischen Strompreise nicht weiter in die Höhe treiben zu lassen, wenn bei den europäischen Nachbarn wegen ideologischer Energiepolitik der Strom knapp ist und ausgeholfen werden soll.
Auch die schwedische Regierung ist nicht sonderlich gut auf die „Energiewende“ zu sprechen: Die schwedische Energieministerin Ebba Busch hat vor allem die Abschaltung der wetterunabhängigen Atomkraftwerke in Deutschland im Blick. „Ich bin wütend auf die Deutschen“, so Busch gegenüber dem schwedischen Sender SVT – und weiter: „Sie haben eine Entscheidung für ihr Land getroffen, wozu sie das Recht haben. Aber das hat sehr ernste Konsequenzen gehabt.“
Die schwedische Energieministerin Ebba Busch ist sauer auf Deutschland und die Abschaltung der Kernkraft.
Wenn in Deutschland kein Wind weht, muss schwedischer Strom exportiert werden, um die Lücke in Deutschland zu schließen und dadurch wird das Angebot für schwedische Verbraucher reduziert und die Preise steigen, erklärt Busch.
Aus Deutschland bekommt Busch dafür eine arrogante Antwort: „Leider versteht Emma Busch den europäischen Strommarkt und das Prinzip der Merit-Order nicht“, schrieb der grüne Europa-Abgeordnete Michael Bloss bei X (der falsch geschriebene Vorname der schwedischen Energieministerin ist im Zitat wörtlich übernommen worden).
Frankreichs Energieministerin Agnès Pannier-Runacher hatte Deutschland schon vor über einem Jahr eine „widersprüchliche Energiepolitik“ vorgeworfen und den Ausstieg aus der Atomkraft kritisiert.
„Es ist ein Widerspruch, einerseits massiv französischen Atomstrom zu importieren und andererseits jeden Text und jede Gesetzgebung in der EU abzulehnen, die den Mehrwert dieser kohlenstoffarmen Energieform anerkennt“, sagte Pannier-Runacher damals dem Handelsblatt. „Deutschland riskiert, mehr und mehr von der Atomenergie seiner Nachbarn abhängig zu werden.“
Pannier-Runacher sollte mit ihrer kritischen Warnung Recht behalten. Deutschland ist seit der Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke zum großen Strom-Importeur geworden und deckt an Dunkelflaute-Tagen mehr als ein Viertel des eigenen Strombedarfs mit Importen aus dem Ausland, in denen natürlich auch Atomstrom steckt.
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