Gaza-Palästinenser protestieren gegen Hamas – und ihre falschen Freunde im Westen gegen Israel

vor etwa 1 Monat

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Tausende kriegsmüde Palästinenser geben der Hamas die Schuld am Krieg, manche fordern die Freilassung der Geiseln, die sich seit 17 Monaten in der Gewalt der Terroristen befinden. Gleichzeitig stellen sie damit ihre vermeintlichen Unterstützer, die in Europa und den USA für sie einzutreten behaupten, als schnöde Israel-Hasser bloß.

Der Krieg, den die islamofaschistische Hamas am 7. Oktober 2023 mit ihrem Überfall auf Israel und dem Massaker an 1.200 Menschen auslöste, wurde zunächst auch von den Bewohnern des Gazastreifens bejubelt, obwohl er dort Leid und Zerstörung auslösen würde. Für Israel sind die Entmachtung der Terrororganisation, die seit zwei Jahrzehnten das Küstengebiet mit brutaler Gewalt beherrscht, und die Freilassung der anfangs 251 Geiseln, die man aus dem Süden Israels verschleppt hatte, Voraussetzung für ein Ende des Krieges.

Angesichts einer Großoffensive der israelischen Armee, die mit voller Kraft geführt werden dürfte, wird immer mehr Menschen in Gaza klar, dass die Hamas sie mit in den Abgrund reißt, wenn sie nicht kapituliert, sich entwaffnen lässt und den Gazastreifen verlässt, zuvor die letzten knapp 59 Geiseln, von denen wohl nur noch zwei Dutzend am Leben sind, an Israel übergibt.

Demonstranten in Beit Lahiya im Norden des Gazastreifens.

Proteste in dieser Größenordnung gab es bisher nicht. Die Hamas pflegt mit ihren Gegnern kurzen Prozess zu machen, sie werden hingerichtet oder gleich auf offener Straße gelyncht. Dass sich jetzt Menschen auf die Straßen ihrer verwüsteten Städte trauen, zeigt einerseits, dass sie noch etwas zu verlieren haben, und außerdem, dass die Terroristen der Hamas, die sich noch vor Wochen in der Öffentlichkeit als stolze Krieger präsentierten, sich wieder in ihre Verstecke zurückgezogen haben.

Ausgehend vom im nördlichen Gazastreifen liegenden Beit Lahiya, breiteten sich die Proteste für ein Ende des Krieges aus. Einige riefen: „Das Volk will den Sturz der Hamas“. Im schwer getroffenen Stadtteil Shijaiyah in Gaza-Stadt skandierten Dutzende von Männern: „Raus, raus, raus! Hamas get out!“ Wie Zeugen berichteten, fand ein ähnlicher Protest am Dienstag in dem stark zerstörten Gebiet von Jabalia statt. In den letzten 24 Stunden haben sich die Proteste gegen die Hamas im Gazastreifen, auch in Gaza-Stadt, verstärkt. Die Demonstranten fordern ein Vorgehen gegen die Hamas und ihre Führer. Im Stadtteil Nuseirat, wo die IDF nicht operiert hat und die Gebäude relativ unversehrt sind, gab es ebenfalls öffentliche Proteste.

Der Zorn der Gaza-Bewohner richtet sich vermehrt gegen die Hamas.

Die Times of Israel zitierte einen anonym bleiben wollenden 19-jährigen Palästinenser mit den Worten: „Wir wollen, dass die Hamas diese Situation löst, die Geiseln zurückgibt und die ganze Sache beendet.“ Aktivisten in den sozialen Medien verbreiteten am Mittwoch ein Video, das einen Protest von Hunderten von Menschen in Shejaia, einem Vorort von Gaza-Stadt, zeigen soll, auf dem die Absetzung der Hamas gefordert wird.

Die Proteste richten sich vor allem gegen die Führer der Hamas, die sich ins Ausland abgesetzt haben und dort ein luxuriöses Leben führen, während sie ihr Volk, dem sie einen Krieg aufgebürdet haben, vor die Hunde gehen lassen. Die Palästinenser im Gazastreifen wissen natürlich, wem sie das Desaster zu verdanken haben, und dass ihre Häuser noch stehen würden, wenn sie nicht als Ein- und Ausgänge von Terror-Tunneln dienten, bis unters Dach mit Sprengfallen bestückt und ihre Zimmer nicht als Waffendepots missbraucht würden.

Sie wissen, dass nicht Israel den Krieg will, sondern die Hamas, und dass sie in diesem Krieg nur als Kanonenfutter vorgesehen sind. Die Islamisten sind an möglichst hohen Opferzahlen interessiert, die sie für ihre – leider erfolgreiche – weltweite Propaganda benötigen. Je mehr Tote, desto besser – dieses zynische Kalkül ging bisher auf, weil die Bevölkerung den Dschihad gegen die Juden unterstützte.

Man mache sich nichts vor: Mit hehren Friedenswünschen und dem Bedürfnis nach Aussöhnung mit Israel haben auch diese Proteste nichts zu tun. Dieselben Menschen, die nun ein Kriegsende fordern, haben seinen Beginn noch bejubelt. Er wurde nur eben spektakulär verloren. Noch ist Gaza nicht Berlin 1945, aber die Einsicht reift, dass, solange die Hamas an der Macht bleibt, noch mehr Zerstörung droht – und der nächste Krieg nur eine Frage der Zeit ist. Die ersten weißen Fahnen werden geschwenkt.

Verteidigungsminister Israel Katz veröffentlichte am Mittwoch eine arabisch untertitelte Videobotschaft an die Palästinenser: „Bewohner des Gazastreifens, die IDF wird bald in weiteren Gebieten im Gazastreifen mit hoher Intensität operieren und Sie werden aufgefordert werden, zu Ihrem Schutz die Kampfzonen zu evakuieren. Die Pläne sind fertig und genehmigt. Die Hamas setzt euer Leben aufs Spiel und wird dafür sorgen, dass ihr eure Häuser und immer mehr Land verliert, das dem israelischen Verteidigungsbereich hinzugefügt wird“. Und fügte hinzu: „Lernen Sie von den Bewohnern von Beit Lahiya. So wie sie es getan haben, sollten auch Sie die Entfernung der Hamas aus dem Gazastreifen und die sofortige Freilassung aller israelischen Geiseln fordern. Dies ist der einzige Weg, den Krieg zu beenden.“

Israels Verteidigungsminister Katz wendet sich in einer Videobotschaft an die Palästinenser.

Allein: Für die vorgeblichen Unterstützer der Palästinenser im Westen spielen die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort keine Rolle. Anders als sie vorgaben, ging es ihnen nie um den Frieden oder um die Sicherheit der palästinensischen Bevölkerung von Gaza, sonst hätten sie nicht gegen Israel gewütet, sondern die Hamas angeklagt, die Palästinenser in einen weiteren sinnlosen Krieg gegen das überlegene Israel zu stürzen. Kritik an der Hamas lag schlicht nicht vor, wenn vorwiegend weiße Linke und arabische Islamisten auf die Straßen und Plätze europäischer oder amerikanischer Städte strömten.

Im australischen Melbourne etwa wird weiterhin gegen „Zionisten“ agitiert, die Hamas hat keine besseren Freunde als ihre Unterstützer an den westlichen Universitäten. Die vermeintlich pro-palästinensischen Demonstrationen waren nie welche (es sei denn, man setzt Palästinenser und Hamas gleich), sondern Ausdruck der tief sitzenden Feindschaft gegen den jüdischen Staat. Auf keiner Solidaritätskundgebung wurde an die Hamas appelliert, die Geiseln freizulassen, den Krieg zu beenden und die Waffen niederzulegen. Stattdessen preisen die falschen Freunde der Palästinenser den „Widerstand“ gegen die „Besatzer“, bezichtigen Israel in grotesker Umkehrung der Wirklichkeit eines „Völkermordes“ und fordern ein „Palästina vom Fluss bis zum Meer“ – also die Vernichtung des jüdischen Staates.

Hamas-freundliche Palästinenserinnen in Berlin werfen Israel „Völkermord“ vor.

Nicht Sorge um von Krieg und „Genozid“ bedrohte Palästinenser in Gaza trieb sie auf die Kundgebungen des nackten Hasses, sondern ihre eigene Ideologie, sei sie nun islamistisch oder links und „antikolonialistisch“. Das erklärt auch die seltsamen Allianzen zwischen Kommunisten, Rechtsextremisten und muslimischen Fanatikern, deren kleinster gemeinsamer Nenner der Hass auf die Juden ist. Ihnen geht es darum, Israel zu bekämpfen, und sei es bis zum letzten Palästinenser. Rashida Tlaib, Aktivistin und Politikerin der Demokratischen Partei (vertritt den Bundesstaat Michigan im US-Repräsentantenhaus) postet sonst in sozialen Medien jeden Tag über das vermeintliche Unrecht, das den Palästinensern widerfährt, hat aber noch kein Wort über die Proteste gegen die Hamas in Gaza verloren.

Kein Wunder: Die Heuchelei der Aktivisten ist nun durch die Proteste der Gaza-Bewohner zur Kenntlichkeit entstellt worden. Ihre vorgeblichen Schützlinge beginnen im Angesicht der verheerenden Niederlage, sich von den islamistischen Herrschern zu distanzieren – die von New York über Berlin bis Melbourne noch als Helden des Widerstands gefeiert werden. Selten wurde eine moralisierende Bewegung von den eigenen Mündeln so vollständig blamiert.

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