Gaza, Wahlen, Shisha: Darum ging es im Gespräch zwischen Wagenknecht und Rapper Massiv

vor 4 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Fünf Tage vor der Wahl trafen sich Rapper Massiv und BSW-Chefin Sahra Wagenknecht zu einem einstündigen Instagram-Livestream. Beide sind nicht frei von Antisemitismusvorwürfen – ein Treffen, das Fragen aufwirft. Haben sich die Befürchtungen bewahrheitet?

Zu Beginn des Gesprächs lobte Massiv Wagenknecht für ihre – seiner Meinung nach – politische Unabhängigkeit: „Ja, es ist schon nervig, dass gerade diese alten Parteien sich ja völlig in ihrer Blase eingerichtet haben, von bestimmten Lobbygruppen unterstützt werden und irgendwie völlig das Gefühl dafür verloren haben, wie es den Menschen geht“, entgegnete Wagenknecht.

Wagenknecht kritisierte zudem die Doppelmoral in der deutschen Außenpolitik: Während die Bundesregierung den russischen Angriff auf die Ukraine verurteile, bleibe sie gegenüber Trumps Gaza-Plan passiv. „Grenzen darf man nicht verschieben“, zitierte sie die pro-ukrainische Haltung der deutschen Politik und fragte indirekt, warum nicht ebenso gegen Trump vorgegangen werde wie gegen Putin. Massiv bezeichnete die mögliche Umsiedlung der Palästinenser aus Gaza als ein „No-Go“.

Doch während sich beide ausführlich zum Konflikt äußerten, verloren sie kein Wort über den eigentlichen Auslöser des Krieges: das islamistische Pogrom vom 7. Oktober 2023. Auch die Geiseln der Hamas blieben unerwähnt – ausgerechnet an dem Tag, an dem die Terrororganisation ankündigte, die Leiche des entführten Babys Kfir Bibas herauszugeben.

Eine Momentaufnahme aus dem Livestream.

Massivs Nähe zur israelfeindlichen BSW-Partei kommt wenig überraschend, betrachtet man seine Vergangenheit. Mit Songs wie „Ghettolied Intifada“, „Gaza“ und „Palestine“ bediente er immer wieder antiisraelische Narrative. Er verbreitete Verschwörungstheorien über die Beteiligung von Juden an den Anschlägen vom 11. September und verglich während der Eskalation 2021 den Gaza-Streifen mit dem Warschauer Ghetto. Zudem warf er Juden vor, das Wasser der Palästinenser zu vergiften.

2015 schrieb Massiv den Song „Verurteilt“, in dem er den Islamisten Bilal Gümüs als Opfer von Rassismus stilisierte. Zu den kriminellen Clans Berlins pflegt er ebenfalls Kontakte: Der Kopf des Remmo-Clans, Ashraf Remmo, wurde von ihm in einer Lobeshymne besungen.

Ein weiteres Beispiel für Massivs Antisemitismus findet sich in dem Song „Hausverbot in Tel Aviv“, den er gemeinsam mit dem Rapper Sinan-G singt, der in der Vergangenheit Sympathien für die Terrororganisation Hisbollah äußerte:

Der Irani und der Arabi haben Hausverbot in Tel AvivBombengürtel zelameGefälschte Pässe in der Hotel SuiteLak ich kidnappe eine Boeing und schieß auf deine Family

Massiv – Hausverbot in Tel Aviv

Trotz dieser offenen Feindseligkeit gegenüber Israel behauptet Massiv, er sei zur „Völkerverständigung“ ins Goethe-Institut nach Israel eingeladen worden. „Deutsche Botschaft und so“, erklärt er. Gleichzeitig versucht er sich, als Freund des Judentums zu inszenieren: „Ich hatte sehr viele jüdische Freunde, auch in meinem Umfeld. Anwalt links oder rechts.“

Auch zur deutschen Innenpolitik fanden Wagenknecht und Massiv eine gemeinsame Wellenlänge. Nach einem allgemeinen Wahlaufruf stellte Massiv fest: „Zum ersten Mal, wo ich sage, man muss ja wählen gehen, weil wenn nicht, dann gibt man ja unfreiwillig die Stimme einer Partei, die eigentlich gar nichts Gutes für uns will.“ Welche Partei er meinte, blieb offen.

Er fragte Wagenknecht, was sie gegen den „Rechtsruck“ tun wolle. Seine Erklärung für die Verschiebung nach rechts: Die Menschen seien genervt – und er erwähnte dabei Gastarbeiter und „Superfachkräfte“. Wagenknecht gab der „Ampel-Arroganz“ die Schuld an der Verdopplung der AfD-Zahlen. Man müsse beim Thema Zuwanderung eingreifen, sonst kippe die Stimmung.

Das gesamte Gespräch war von auffälliger Freundlichkeit geprägt. Nachdem sich die beiden kurz abgestimmt hatten, duzten sie sich. Massiv fragte Wagenknecht, ob sie jemals Shisha geraucht habe – sie verneinte. Er meinte daraufhin, sie sehe spanisch aus, woraufhin sie erzählte, dass ihr Vater Iraner sei.

Die Sympathien zwischen Wagenknecht und Massiv stehen sinnbildlich für das Konzept des „Islamo-Gauchisme“ – eine unheilige Allianz zwischen Islamisten und Linken. Was beide eint? Die Feindschaft gegen Israel, den Westen, Liberalismus und Zivilisation. Linke betrachten Israel offenbar grundsätzlich als einen Vorposten westlichen Imperialismus. Islamisten begründen ihren Judenhass religiös und geopolitisch. In der Praxis profitieren beide Seiten voneinander: Linke von der emotionalen Rhetorik der Islamisten, Islamisten von der akademischen Sprache der Linken, um Israel intellektuell anzugreifen.

„Queers for Palestine“: Ein Auswuchs des „Islamo-Gauchisme“.

Dieses Bündnis zeigt sich nicht nur in der Israel-Frage, sondern auch in der Migrationsdebatte: Während Islamisten agitieren, morden und erobern, liefern Linke die passenden Argumente, um Kritik im Keim zu ersticken – meist durch Opfer-Narrative.

Ein Blick in die Geschichte zeigt, wohin das führt: In der iranischen Revolution von 1979 unterstützten linke Gruppen wie die kommunistische Tudeh-Partei und die islamisch-marxistischen Volksmudschahedin zunächst Ayatollah Khomeini, da sie gemeinsam gegen den Schah kämpften. Doch nach dessen Machtübernahme wurden die Linken brutal eliminiert. Zwischen 1980 und 1983 wurden sie verhaftet, gefoltert oder hingerichtet. Die Tudeh-Partei wurde zerschlagen, ihre Mitglieder hingerichtet oder verschwanden in den Kerkern des Regimes.

Wagenknecht und Massiv mögen heute noch auf Kuschelkurs sein – doch die Geschichte zeigt, wie solche Bündnisse enden.

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