
Die öffentlich-rechtlichen Sender NDR und SWR haben die Gehälter für Spitzenpositionen deutlich angehoben. So haben Mitarbeiter der beiden Sender, die außertariflich beschäftigt sind, zum Jahresanfang 4,71 Prozent mehr Gehalt erhalten, wie der Mediendienst epd berichtet. Damit wurde die Einigung aus dem Tarifvertrag auch für diese Mitarbeiter übernommen. Anfang 2026 soll eine weitere Erhöhung in Höhe von 1,23 Prozent stattfinden.
Grundsätzlich sind bei den beiden Rundfunkanstalten die Gehälter der Spitzenpositionen nicht durch den Tarifvertrag bestimmt, dennoch sind sie an ihn gebunden. Einzig die dort festgelegten Einmalzahlungen erhalten die Spitzen der ÖRR-Sender.
Von der Regelung gibt es lediglich eine Ausnahme: Kai Gniffke, Intendant des SWR und bis Ende vergangenen Jahres für zwei Jahre Vorsitzender der ARD. Er erhält keine Gehaltserhöhung – sein Gehalt soll fest bei 392.530 Euro gedeckelt sein.
Der Intendant des NDR, Joachim Knuth, soll unterdessen dennoch die entsprechende Gehaltserhöhung erhalten haben. Die Erhöhung der Gehälter für außertariflich Beschäftigte begründete der Sender gegenüber epd mit einer nahtlosen Gehaltsstruktur mit entsprechenden Stufen, die durch den neuesten Tarifvertrag verschoben wurden.
Eine Erhöhung der Spitzengehälter ist angesichts der neuesten Skandale beim ÖRR durchaus fragwürdig. So ist allein etwa der RBB mit dem Skandal um die ehemalige Intendantin Patricia Schlesinger (mehr dazu hier) und die Gelbhaar-Affäre (mehr dazu hier) schwer belastet. Auch wenn sowohl SWR als auch NDR nicht annähernd so skandalbehaftet sind wie etwa der RBB, sendet die Gehaltserhöhung ein deutliches Signal. Die Spitzengehälter beim ÖRR werden ohnehin immer wieder für deren exorbitante Höhe kritisiert.